- Kloster St. Georg (Leipzig)
-
Das Kloster St. Georg in Leipzig ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, das vor 1230 entstand und bis 1541 bestand.
Geschichte
Über die Anfänge des Zisterzienserinnenklosters St. Georg in Leipzig ist nicht viel bekannt. Die Gemeinschaft von Nonnen muss in Hohenlohe (südwestlich von Leipzig, heute zu Kitzen) noch vor 1230 entstanden sein, denn eine auf dieses Jahr datierte Urkunde des Wettiner Markgrafen von Meißen Heinrich des Erlauchten (1221-1288) berichtet von der Verlegung des Klosters nach Leipzig und davon, dass zuvor der Ritter Otto von Lichtenhagen den Nonnen ein Allod in Prittitz geschenkt hatte. Ab den 1240er-Jahren stand die somit in Leipzig beheimatete geistliche Gemeinschaft, die sich nach dem heiligen Georg nannte (Leipziger Georgennonnenkloster), in engerer Beziehung zu den Meißner Markgrafen, die das Frauenkloster nun in wirtschaftlicher Hinsicht förderten.
Die Nonnen siedelten sich vor der Stadtmauer in der Petersvorstadt an, im Bereich zwischen der heutigen Harkort- und Karl-Tauchnitz-Straße. Der Markgraf schenkte dem Kloster 36 Höfe, die östlich des Klosters im Bereich der heutigen Nonnenmühlgasse lagen, die Mühle in Lusitz am heutigen Schleußiger Weg sowie Fischteiche. Im Jahre 1248 wurde für das Kloster eine neue Mühle an der Pleiße erbaut (im Bereich der Harkortstraße, direkt südlich der Karl-Tauchnitz-Straße), die Nonnenmühle.
Auch Beziehungen der Kommunität zum Papsttum sind erkennbar: Die 1241 erstmals als Zisterzienserinnenkloster bezeichnete, 1244 in den Zisterzienserorden inkorporierte Gemeinschaft erhielt 1274 zwei Privilegien Papst Gregors X. (1271-1276), von denen eines verfälscht wurde, um auf diesem Weg übliche, den Zisterziensern zustehende Vergünstigungen zu erhalten. Doch unterstand das Georgenkloster weiterhin dem Merseburger Bischof. Etwa um 1480 sind aus den Zisterzienserinnen Benediktinerinnen geworden. Nach der Reformation verließen die Nonnen im Jahr 1541 Leipzig. Im Jahr 1543 kaufte der Rat der Stadt die Gebäude und ließ sie 1545 abbrechen. Die Nonnenmühle bestand bis zum Jahre 1890, als sie abgerissen und an ihrer Stelle die Karl-Tauchnitz-Brücke gebaut wurde.
Literatur
- Anne-Katrin Köhler: Geschichte des Klosters Nimbschen. Von der Gründung 1243 bis zu seinem Ende 1536/1542 (= Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte, Bd.7), Leipzig 2003, S.168ff
- Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, Leipzig, 2005, ISBN 3-936508-03-8, Stichworte Georgennonnenkloster, Lusitz, Pleiße u.a..
- André Loh-Kliesch: www.leipzig-lexikon.de, Stichworte "Benediktinerinnenkloster St. Georg, Nonnenmühle, Nonnenmühlgasse u.a."
Historische Leipziger KlösterAugustinerkloster St. Thomas | Benediktinerinnenkloster St. Georg | Dominikanerkloster St. Paulus | Franziskanerkloster Zum Heiligen Geist
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kloster St Georg Leipzig — Das Kloster St. Georg in Leipzig ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, das vor 1230 entstand und bis 1541 bestand. Geschichte Über die Anfänge des Zisterzienserinnenklosters St. Georg in Leipzig ist nicht viel bekannt. Die Gemeinschaft… … Deutsch Wikipedia
Kloster St. Georg — ist Kloster St. Georg (Ägypten) Kloster Sankt Georg Augsburg Kloster Sankt Georg Ingolstadt Kloster St. Georg (Isny) Kloster St. Georg von Jubin Kloster St. Georg (Leipzig) Kloster St. Georg (Naumburg) Kloster St. Georg (Prag) Kloster St. Georg… … Deutsch Wikipedia
Kloster Sankt Georg — Georgskloster, St. Georgs Kloster, Georgenkloster oder St. Georg ist der Name zahlreicher Klöster, die meist dem Heiligen Georg dem Drachentöter, Nothelfer und Schutzheiligen der Ritter, Bauern, Bergleute, Schmiede und zahlreicher anderer Berufe … Deutsch Wikipedia
Kloster St. Thomas (Leipzig) — Das Kloster St. Thomas (nach dem Apostel Thomas) war das zweitälteste Kloster in Leipzig und wirkt durch die Tradition von Thomaskirche, schule und Thomanerchor bis heute fort. Geschichte Das Kloster wurde als Chorherrenstift des Augustinerordens … Deutsch Wikipedia
Klinikum St. Georg Leipzig — Vorlage:Infobox Krankenhaus/Ärzte fehlt Klinikum St. Georg Leipzig Trägerschaft Anstalt des öf … Deutsch Wikipedia
Kloster Sankt Georgen — Georgskloster, St. Georgs Kloster, Georgenkloster oder St. Georg ist der Name zahlreicher Klöster, die meist dem Heiligen Georg dem Drachentöter, Nothelfer und Schutzheiligen der Ritter, Bauern, Bergleute, Schmiede und zahlreicher anderer Berufe … Deutsch Wikipedia
Kloster St. Georgen — Georgskloster, St. Georgs Kloster, Georgenkloster oder St. Georg ist der Name zahlreicher Klöster, die meist dem Heiligen Georg dem Drachentöter, Nothelfer und Schutzheiligen der Ritter, Bauern, Bergleute, Schmiede und zahlreicher anderer Berufe … Deutsch Wikipedia
Georg Gustav Samuel Köpke — (* 4. Oktober 1773 in Medow bei Anklam; † 28. Juni 1837 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge, Professor der Theologie, Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin und 1830–1832 einer der Lehrer Otto von Bismarcks. Werke Ueber das… … Deutsch Wikipedia
Georg (Heiliger) — St. Georg – Standbild in der Michaelskapelle auf der Burg Hohenzollern … Deutsch Wikipedia
Kloster Berge — Das Kloster St. Johannes der Täufer auf dem Berge war ein bedeutendes Kloster der Benediktiner in der Nähe der Stadt Magdeburg, bei Buckau. Es war Johannes dem Täufer geweiht. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 2 Zerstörung im Schmalkaldischen Krieg 3 … Deutsch Wikipedia