Kloster Wongrowitz

Kloster Wongrowitz
Zisterzienserabtei Wągrowiec
Lage: Polen
Woiwodschaft Großpolen
Ordnungsnummer
(nach Janauschek):
178
Patrozinium:
Gründungsjahr: 1143
Jahr der Auflösung/
Aufhebung:
1835
Mutterkloster: Kloster Altenberg
Tochterklöster: Kloster Obra

Das Kloster Wągrowiec (Wongrowitz) ist eine ehemalige Zisterziensermönchsabtei in Polen. Es lag in der polnischen Stadt Wągrowiec (Woiwodschaft Großpolen); Pow. Wągrowiec.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde das Kloster als zweite Tochter von Kloster Altenberg im Bergischen Land aus der Filiation der Primarabtei Morimond im Jahr 1143 durch den Edlen Zbilut in Łękno. Von ihm aus wurde Kloster Obra als Tochterkloster gegründet. 1396 wurde es nach Wągrowiec (Wongrowitz) verlegt. Es war ein sog. kölnisches Kloster (s. Kloster Ląd - Lond, Kloster Obra); bis gegen 1553 wurden nur Kölner in den Konvent aufgenommen. Diese zogen 1553 nach Kloster Heinrichau aus. Die Besetzung mit gebürtigen Kölnern führte zu Streitigkeiten, die bis zum Generalkapitel (1489) und zum polnischen Reichstag (1537) gebracht wurden. Im Jahr 1835 wurde das Kloster säkularisiert. Die Rolle der "kölnischen Klöster" in der Siedlungsgeschichte (Ostkolonisation) wird unterschiedlich beurteilt.

Bauten und Anlage

In Łękno war bis zum Abzug der Zisterzienser kein geschlossener Gebäudekomplex entstanden. Dort sind aber noch Fundamente erhalten. Die Anlage in Wągrowiec ist aus dem 15. Jahrhundert, 1501 bis 1528 wurde der Ostflügel umgebaut. Nach einem Großbrand 1747 wurde das Kloster auf den gotischen Fundamenten wiedererrichtet. Die Klausur befindet sich rechts von der Kirche. Die Kirche in Wągrowiec wurde 1493 geweiht. Die bestehende Kirche ist ein Putzbau vom Ende des 18. Jahrhunderts, eine dreischiffige gewölbte Halle mit einer Zweiturmfassade. Sie wurde 1945 zerstört und 1946 bis 1952 wiederaufgebaut.

Literatur

  • Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 699, ISBN 3-87909-132-3;
  • Schneider, Ambrosius: Kolonisation und Mission im Osten, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 680, ISBN 3-87909-132-3 (mit Regesten);
  • Vogts, Die Bauten der Kölner Klöster in Polen, JBKölnGV 3, 1916, 88-94;
  • Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. II Nordostdeutschland, 2. Aufl. 1922, S. 260 f., 519;
  • Faryna-Paszkiewicz, Hanna/Omilanowska, Małgorzata/Pasieczny, Robert: Atlas zabytków architektury w Polsce, Wydawnictwo Naukowe PWN Warzawa 2001, S. 119, ISBN 83-01-13478-X;
  • Orthen, Norbert: Die „Altenburger“ Klöster in Polen: Lekno/Wagrowiec, Lond, Obra, ein Reisebericht, o.J. (1998);
  • Jarosz, Dariusz: Die Zisterzienserklöster der Altenburger Linie: Lekno, Lond, Obra, in Knefelkamp, Ulrich, Reddig, Wolfgang F.: Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, 2. Aufl. scripvaz Verlag Frankfurt/O. 1999, S. 177-185, ISBN 3-931278-19-0, m. LitVerz.;
  • Krason, Józef: Uposażenie klasztoru cystersów w Obrze w wiekach średnich, Poznan 1950;
  • Wyrwa, Andrzej: Procesy fundacyjne wielkopolskich klasztorów cysterskich linii altenberskiej Łękno, Obra, Ląd, Poznan 1995;
  • Grajkowska, Leokadia: Pierwsi opaci polscy w klasztorze w Wągrowcu, in: Rocznik Nadnotecki, t. XXIII (1992).

Weblinks

52.817.27Koordinaten: 52° 48′ 0″ N, 17° 12′ 0″ O


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