- Klub der Torjäger
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Der Klub ligových kanonýrů (deutsch etwa: Klub der Torjäger) ist ein vom tschechischen Sportmagazin Gól gegründeter Verein, dem tschechische Fußballspieler angehören, die mindestens einhundert Erstligatore in europäischen Ligen erzielt haben. Auch ausländische Spieler, die in Tschechien spielen, können aufgenommen werden. Die Mitgliedschaft wird in Tschechien als äußerst prestigeträchtig angesehen. Der Klub hat Anfang 2009 58 Mitglieder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Klub entstand 1972 aus einer Idee des Gól-Redakteurs Luboš Jeřábek, der als Vorbild einen ähnlichen Verein in der Sowjetunion angab, geführt von Grigori Fedotow. Zunächst war der Klub nur auf die Tschechoslowakische Liga beschränkt, die ihre Premiere in der Saison 1925/26 sah. Unberücksichtigt blieben somit Tore in der Zeit zwischen 1939 und 1944, als ein Ligawettbewerb sowohl im Protektorat Böhmen und Mähren als auch in der eigenständigen Slowakei durchgeführt wurde. Auch Tore im Ausland wurden nicht gezählt.
1972 umfasste der Klub 22 Gründungsmitglieder, bester Torjäger und Mitglied Nummer Eins war mit 218 Toren Josef Bican. Zwei Spieler, Josef Kadraba und Adolf Scherer, wurden während des kommunistischen Regimes nicht auf der Liste geführt, weil sie emigriert waren. Die Aufnahmekriterien wurden im Laufe der Jahre mehrmals entscheidend verändert. Vom 1. Januar 1991 werden auch im europäischen Ausland geschossene Tore anerkannt. Zu dieser Änderung sah sich die Redaktion aufgrund der Tatsache veranlasst, dass die besten tschechischen Spieler ins Ausland wechselten. Nach der Auflösung der Tschechoslowakei wurden auch die Tore in den Jahren von 1939 bis 1944 mitgezählt, was beispielsweise Bicans Konto um 229 auf nun insgesamt 447 Treffer anwachsen ließ.
Jedes Mitglied erhält von der Gól-Redaktion eine Ehrennadel. Außerdem veranstaltet die Zeitschrift auch Fußballspiele zwischen Mitgliedern und Journalisten.
Mit dem Klub sind viele Anekdoten verbunden, die bekannteste ist wohl die des Pilsener Spielers Stanislav Štrunc, zwischen dessen 99. und 100. Tor knapp 15 Monate lagen. Als Štrunc im Mai 1977 gegen Inter Bratislava endlich traf, gratuliertem ihm nicht nur seine Mitspieler, sondern auch die Schiedsrichter und die gesamte Inter-Mannschaft, was eine mehrminütige Spielunterbrechung auslöste.
Einziger ausländischer Spieler ist der Belgier Raymond Braine, der zwischen 1930 und 1936 120 Tore für Sparta Prag schoss. Přemysl Bičovský ist der einzige Mittelfeldspieler unter allen Mitgliedern.
Zählweise der Tore
Die derzeitige Zählweise ist nicht unproblematisch. So werden Tore im Ausland zwar gezählt, jedoch nur in Europa. Tschechische Spieler beispielsweise in der US-amerikanischen Major League Soccer oder der japanischen J-League sind gegenüber ihren Kollegen benachteiligt. So haben beispielsweise die Japan tätigen Pavel Černý und Ivan Hašek insgesamt 103, beziehungsweise 104 Erstligatore erzielt.
Des Weiteren gibt es auch eine historische Benachteiligung, da Tore außerhalb der Tschechoslowakei respektive Tschechiens vor 1991 überhaupt nicht anerkannt werden. Problematisch ist ebenfalls der Umgang mit slowakischen Spielern. Die Tore während der Zeit des Protektorats Böhmen und Mähren werden gezählt, nicht so die Tore in der eigenständigen slowakischen Liga im gleichen Zeitraum.
Auch werden die Tore der slowakischen Fußballer nach dem Zerfall der Tschechoslowakei nicht weitergezählt, so dass beispielsweise ein Slowake, der in der Tschechoslowakischen Liga 95 Tore erzielt hatte, keine Möglichkeit hat, in den Klub aufgenommen zu werden, auch wenn er seit 1993 fünf Tore in der slowakischen Liga erzielt haben sollte. Völlig unberücksichtigt bleibt auch die Qualität der ersten Ligen, obwohl angenommen werden kann, dass es schwerer ist, sich in der italienischen Serie A durchzusetzen als in Zypern.
Mitglieder
Es folgt eine Auflistung aller Mitglieder des Klub ligových kanonýrů. Stand 8. Oktober 2008. Noch aktive Spieler sind fett markiert.
Nr. Spieler Tore Tore/Verein 1. Josef Bican 447 417 Slavia Prag, 30 FC Vítkovice 2. Vlastimil Kopecký 252 252 Slavia Prag 3. Antonín Hájek 191 191 SK Plzeň 4. Oldřich Nejedlý 180 162 Sparta Prag, 18 SK Rakovník 5. Horst Siegl 176 128 Sparta Prag, 7 RH Cheb, 25 Marila Příbram, 5 Viktoria Plzeň, 11 SIAD Most 6. František Kloz 175 3 Slavia Prag, 172 SK Kladno 7. Miroslav Wiecek 174 174 Baník Ostrava 8. Jozef Adamec 170 138 Spartak Trnava, 17 Dukla Prag, 15 Slovan Bratislava 9. Jan Koller 168 5 Sparta Prag, 44 Lokeren, 42 Anderlecht, 59 Dortmund, 12 AS Monaco, 2 1. FC Nürnberg, 4 Samara 10. Ladislav Pavlovič 164 150 Tatran Prešov, 14 ČH Bratislava 11. Ladislav Kareš 163 21 Slavia Prag, 20 Viktoria Plzeň, 86 Bohemians Prag, 28 FK Teplice, 8 Dukla Pardubice 12. Václav Daněk 161 98 Baník Ostrava, 12 Dukla Prag, 38 Tirol Innsbruck, 2 Wacker Wien, 11 AC Le Havre 13. Vojtěch Bradáč 155 103 Slavia Prag, 17 Viktoria Žižkov, 6 Sparta Prag, 29 SK Nusle 14. Radek Drulák 153 28 RH Cheb, 72 Sigma Olomouc, 50 Petra Drnovice, 3 FC Linz 15. Pavel Kuka 153 94 Slavia Prag, 9 RH Cheb, 39 1. FC Kaiserslautern, 10 1. FC Nürnberg, 1 VfB Stuttgart 15. Jiří Pešek 151 33 Sparta Prag, 77 Bohemians Prag, 38 Slavia Prag, 3 Motorlet Prag 17. Antonín Rýgr 148 75 SK Kladno, 29 ASO Olomouc, 44 Sparta Prag 18. Zdeněk Nehoda 145 21 TJ Gottwaldov, 124 Dukla Prag 19. Vladimír Hönig 139 84 Baťa Zlín, 51 Viktoria Pilsen, 4 Svit Gottwaldov 20. Stanislav Griga 137 120 Sparta Prag, 3 Dukla Prag, 9 Rapid Wien, 5 Feyenoord Rotterdam 20. Milan Luhový 137 23 Slovan Bratislava, 78 Dukla Prag, 19 Sporting Gijón, 2 AS Saint-Etienne, 15 Thessaloniki 22. Vratislav Lokvenc 136 8 SK Hradec Králové, 73 Sparta Prag, 36 1. FC Kaiserslautern, 10 VfL Bochum, 9 RB Salzburg 23. Ota Hemele 133 94 Slavia Prag, 36 ATK Prag, 2 SK Židenice, 1 Motorlet Prag 24. Jiří Křižák 130 107 Baník Ostrava, 12 Svit Gottwaldov, 11 Vítkovické železárny 24. Vladimír Perk 130 130 Viktoria Pilsen 26. Tomáš Skuhravý 129 59 Sparta Prag, 17 RH Cheb, 53 Genua 1893 27. Josef Ludl 128 103 Sparta Prag, 25 Viktoria Žižkov 27. Adolf Scherer 128 99 ČH Bratislava , 3 Lokomotíva Košice, 26 VSS Košice 29. Emil Pažický 124 32 Iskra Žilina, 77 Slovan Bratislava, 14 ATK Prag, 1 Jednota Trenčín 29. Antonín Puč 123 112 Slavia Prag, 11 Viktoria Žižkov 31. René Wagner 122 41 FC Boby Brünn/1. FC Brünn, 74 Rapid Wien, 7 SV Mattersburg 32. Václav Mašek 121 120 Sparta Prag, 1 Dukla Prag 33. Raymond Braine 120 120 Sparta Prag 34. Karel Kroupa 118 118 Zbrojovka Brno 35. Josef Kadraba 117 25 Slavia Prag, 3 Slavoj Liberec, 11 Taniksta Prag, 23 Sparta Prag, 55 SK Kladno 36. Jaroslav Cejp 115 95 Sparta Prag, 20 SK Pardubice 36. Ján Štrausz 115 115 VSS Košice 36. Ladislav Vízek 115 115 Dukla Prag 39. Jan Melka 114 96 SK Prostějov, 18 Bohemians Prag 40. Josef Silný 113 76 Sparta Prag, 32 Slavia Prag, 5 Bohemians Prag 41. Jan Říha 111 111 Sparta Prag 42. Anton Moravčík 109 24 Iskra Žilina, 15 UDA Praha, 70 Slovan Bratislava 43. Ladislavav Józsa 108 104 Lokomotíva Košice, 4 Jednota Trenčín 44. Peter Herda 107 79 Slavia Prag, 27 RH Cheb, 1 Slovan Bratislava 45. Přemysl Bičovský 106 58 FK Teplice, 18 Dukla Prag, 30 Bohemians Prag 45. Vlastimil Preis 106 57 Sparta Prag, 21 Čechie Karlín, 28 ŠK Bratislava 47. Petr Janečka 105 63 Zbrojovka Brno, 42 Bohemians Prag 47. Jiří Zmatlík 105 8 Viktoria Plzeň, 92 Sparta Prag, 5 Čechie Karlín 49. Jan Seidl 104 104 SK Kladno 50. Antonín Bradáč 103 97 Slavia Prag, 6 Viktoria Žižkov 50. Werner Lička 103 103 Baník Ostrava 50. Marián Masný 103 97 Slovan Bratislava, 6 ZTS Petržalka 53. František Svoboda 101 101 Slavia Prag 54. Ján Čapkovič 100 100 Slovan Bratislava 54. Jozef Levický 100 100 Inter Bratislava 54. Ferdinand Plánický 100 100 Bohemians Prag 54. Stanislav Štrunc 100 35 Škoda Plzeň, 65 Dukla Prag 54. Stanislav Vlček 100 6 Bohemians Prag, 2 SK Č. Budějovice, 42 Sigma Olomouc, 2 Dynamo Moskau, 38 Slavia Prag, 10 Anderlecht Anwärter
In dieser Liste sind noch aktive Spieler mit mindestens 90 Erstligatoren aufgeführt. Stand 22. März 2009.
- Pavel Nedvěd (97)
- Luděk Zelenka (92)
Siehe auch
Weblinks und Quellen
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