Knallfunkensender

Knallfunkensender
Maschinenhalle des Knallfunkensenders Lafayette

Der Knallfunkensender diente dazu, Nachrichten in Form von Morsezeichen drahtlos zu übermitteln. Das Prinzip beruht auf dem experimentellen Nachweis der von James Clerk Maxwell vorausgesagten elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz im Jahr 1886.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsweise

Resonator mit Funkenstrecke

Der Kondensator C1 wird auf eine hohe Spannung (je nach Anlage einige kV bis zu 100 kV) aufgeladen. Sobald die Funkenstrecke zündet, sind beide Kondensatoren parallel geschaltet und es fließt ein sehr großer Aufladestrom zum Kondensator C2, der mit einer Spule einen Schwingkreis bildet. Der Schwingkreis gibt die übertragene Energie an die Antenne ab, die eine gedämpfte Welle abstrahlt. Damit der entstehende Funke wieder verlischt, muss der nachfließende Strom durch einen Widerstand begrenzt werden. Bei der Entladung entsteht ein lauter Knall, wie der Donner bei einem Gewitter.

Nachteile

Knallfunkensender mit 75 kV Betriebsspannung

In den 1920er Jahren wurden Knallfunkensender verboten, da sie durch die große Bandbreite des erzeugten Signals den Empfang anderer Sender störten. Sobald die Funkenstrecke zündet, sinkt die Frequenz wegen der Parallelschaltung der beiden Kondensatoren C1 und C2. Nach Verlöschen der Funkenstrecke steigt die Sendefrequenz, weil nur noch C2 mit der Spule verbunden ist. Ein weiterer Grund für die große Bandbreite liegt darin, dass Funken prinzipiell gegenüber der Sinusform ein stark verzerrtes und damit breitbandiges Signal erzeugen. Dies kann man leicht bei den knisternden Störgeräuschen von Gewitterblitzen im Radio auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle beobachten. Dazu kommt, dass bei dieser Sendetechnik der Schwingkreis jeweils nur kurze Zeit angestoßen wird, was das Aufschaukeln und damit die Wirkung des Kreises beeinträchtigt. Außerdem geht viel Energie durch die Übertragung der Ladung auf C2 verloren, die die Sendeleistung verringert. Der Knallfunkensender wurde 1906 zum Löschfunkensender weiterentwickelt.

Geschichte

Der italienische Funkpionier Guglielmo Marconi stellte mit dieser Art von Sender Rekorde auf. 1899 schaffte er es, den Ärmelkanal zu überwinden, und 1901 stellte er eine Funkverbindung über den Nordatlantik mittels Knallfunkensender her. Im Jahre 1909 bekamen Marconi und Ferdinand Braun, der grundsätzliche technische Voraussetzungen für die Leistung der Sender Marconis schuf, „als Anerkennung ihrer Verdienste um die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie“ den Nobelpreis für Physik.

Die Informationsübermittlung nannte man „Funken-Telegraphie“, abgekürzt FT. Die deutsche Firma Telefunken leitete davon 1903 ihren Namen ab. Erster und wichtigster Förderer der neuen Technologie war das jeweilige Militär. Daneben bestand in der Seefahrt großes Interesse; 1909 wurde der erste FT-Notruf übermittelt.

Weblinks

 Commons: Spark-gap transmitters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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