- Kobra-Manöver
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Das Kobramanöver beschreibt ein Flugmanöver, welches von einigen Düsenflugzeugen durchgeführt werden kann. Dabei zieht der Pilot die Maschine so schnell nach oben, dass sich zwar die Neigung des Flugzeuges verändert, aber die Flugrichtung sich noch nicht angepasst hat. Der Winkel zwischen der Neigung eines Flugzeugs und der tatsächlichen Flugrichtung nennt man Anstellwinkel. Bei einem Anstellwinkel über 90° spricht man von einem Kobramanöver, weil sich das Flugzeug wie eine Kobraschlange aufrichtet.
Wenige Kampfflugzeuge können dieses Manöver unter bestimmten Bedingungen durchführen, unter denen das Flugzeug nur ein geringes Gewicht hat. Der Tank darf nur minimal befüllt sein und das Flugzeug darf keine Waffen tragen. Aus diesen Gründen ist das Kobramanöver auf Demonstrationen bei Flugshows beschränkt und wird nicht bei Kampfeinsätzen oder im Kampftraining eingesetzt.
Erstmals wurde es Mitte der 1980er Jahre von Wiktor Pugatschow (UdSSR) auf einer Suchoi Su-27 in der Öffentlichkeit demonstriert.
Das Abbremsen wird durch eine schlagartige Erhöhung des Luftwiderstandes des Flugzeugs bewirkt, indem der Flugzeugbug senkrecht nach oben gestellt wird. Im Einzelnen ist das Manöver in vier Phasen unterteilt:
- Der Jet kommt im Steigflug mit 110° Anstellwinkel zum Stehen;
- er sackt vertikal über das Heck ab;
- er kippt mit dem Bug zurück in die Flugrichtung;
- er beschleunigt wiederum im Horizontalflug.
Die Durchführung des Manövers erfordert neben hohem fliegerischen Können eine ausgefeilte Aerodynamik des Flugzeuges, um unkontrollierbare Flugzustände zu vermeiden. Daneben werden leistungsfähige Triebwerke benötigt, die den Jet während der vertikalen Flugphase tragen können und den abrupten Frischluftstromabriss ohne Verlöschen (Flammabriss) überstehen. Dazu muss die Zündung eingeschaltet werden können und die Einlässe vorgezogen sein, um auch bei hohen Anstellwinkel einen sicheren Triebwerkslauf und Luftzufuhr zu gewährleisten.
Des Weiteren muss zur Durchführung einer solch extremen Fluglage der automatische Anstellwinkelbegrenzer deaktiviert sein.
Das Kobramanöver kann mit allen Suchoi-Kampfflugzeugen ab der Su-27 und allen MiGs ab der MiG-29 und Derivate sowie den westlichen Flugzeugen Eurofighter Typhoon, der Lockheed Martin F-22 [1] , der Saab Draken [2], Rockwell-MBB X-31, General Dynamics F-16 MATV [3] und McDonnell Douglas F/A-18 [4] geflogen werden.
Weblinks
Quellen
- ↑ F-22 brakestand. Google Video, 29. August 2006. Abgerufen am 14. Juli 2008.
- ↑ SAAB Draken J-35 aka F-35 doing cobra. youtube, 8. Februar 2007. Abgerufen am 14. Juli 2008.
- ↑ F-16 MATV Axisymmetric vectoring in the early 1990's. youtube, 5. März 2007. Abgerufen am 14. Juli 2008.
- ↑ Farnborough Airshow 2004 Part 5 of 5. youtube, 8. April 2008. Abgerufen am 14. Juli 2008.
Figuren im KunstflugEinfacher Kunstflug: Chandelle | Lazy Eight | Looping | Trudeln | Turn
Fortgeschrittene Figuren: Abschwung | Fassrolle | gerissene Rolle | Querruderrolle | Humpty-Bump | Immelmann | Loopingacht (kubanische Acht) | Männchen (Tail-Slide) | Messerflug | Rückenflug | Rückenkreis
Spezielle Manöver: Kobramanöver | Lomcovák | Torquen | Zwirbelturm
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