- Kohlenflöz
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Ein Flöz ist eine sedimentär entstandene ausgedehnte Lagerstätte abbauwürdiger Mineralien (z. B. Kohlenflöz, Eisensteinflöz), die parallel zur Gesteinsschichtung verläuft. Die Mächtigkeit ist unterschiedlich. Die geometrische Lage eines Flözes im Gebirge wird eindeutig durch sein Fallen und sein Streichen festgelegt.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Sedimentschichten im Bereich des Ruhrrevieres weisen bis zu einer Tiefe von 3000 m etwa 100 Kohleflözschichten auf, die von anderen Sedimentschichten überlagert wurden. Die Mächtigkeit der Flöze beträgt bis 3 m. In Abhängigkeit von den Randbedingungen (Kohlensorte, Abbauverfahren) wurden Flöze ab 60 bis 100 cm abgebaut. Die Flöze fallen grob in Nord-Süd-Richtung ab, wobei sie ab der Mergelgrenze in Richtung Norden eine immer größer werdende Teufe erreichen. Durch Faltungen treten die Flöze im Bereich der Ruhr an die Tagesoberfläche.
Die Kohle kommt südlich der Mergelgrenze an einigen Stellen als schwarzes Sedimentgestein an der Tagesoberfläche zum Vorschein. Zu Beginn des Kohlebergbaus wurde nur oberflächennah nach Kohle gegraben. Diese Form von Kohlengräberei ging aber bereits im 18. Jahrhundert zu Ende, da die Nachfrage nach Kohle schnell anwuchs. An die tiefer liegende Kohlenflöze gelangte man später mit Stollen, Erbstollen und schließlich mit Tiefbau-Schächten.
Benennung der Flöze
Die Kohlenflöze trugen noch am Anfang lokal den Namen des Grubenfeldes bzw. folgten einer Zecheneigenen Nomenklatur. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Namen vereinheitlicht. Diese Einheitsbezeichnung (abgekürzt: REB - Ruhr Einheits Bezeichnung) der Kohlenflöze sind folgenden Namen, wobei Sengsbänksgen das älteste bekannte Steinkohlenflöz im Ruhrbergbau ist.
Sprockhöveler Schichten (früher: Magerkohle)
- Flöz Sengsbänksgen
- Flöz Sengsbank
- Flöz Cremer
- Flöz Gottessegen
- Flöz Besserdich
- Flöz Hinnebecke
- Flöz Neuflöz
- Flöz Dreckbank
- Flöz Wasserbank
- Flöz Hauptflöz
- Flöz Schieferbank
- Flöz Sarnsbänksgen
- Flöz Sarnsbank
Wittener Schichten (früher: Esskohle)
- Flöz Mausegatt
- Flöz Kreftenscheer 1,2,3
- Flöz Geitling 1,2
- Flöz Finefrau
- Flöz Finefrau Nebenbank
- Flöz Girondelle 1,2,3,4,5,6,7,8,9
- Flöz Plaßhofsbank
Bochumer Schichten (früher: Fettkohle)
- Flöz Schöttelchen 2
- Flöz Sonnenschein
- Flöz Wasserfall
- Flöz Dünnebank
- Flöz Dickebank
- Flöz Angelika
- Flöz Karoline
- Flöz Luise
- Flöz Helene
- Flöz Präsident
- Flöz Johann 1,2
- Flöz Wilhelm
- Flöz Röttgersbank
- Flöz Ernestine
- Flöz Ida
- Flöz Blücher 1,2
- Flöz Karl
- Flöz Wellington
- Flöz Albert 1,2,3,4
- Flöz Robert
- Flöz Hugo
- Flöz Mathilde 1,2,3
- Flöz Matthias 1,2,3
- Flöz Annna
- Flöz Gretchen 1,2
- Flöz Gustav
- Flöz Hermann 1,2
- Flöz Katharina
Essener Schichten (früher: Gaskohle)
- Flöz Viktoria 1,2
- Flöz Laura
- Flöz Zollverein 1,2,3,4,5,6,7,8,9
- Flöz A
- Flöz B
- Flöz C
- Flöz D
- Flöz E
- Flöz F
- Flöz G
- Flöz H
- Flöz I
- Flöz J
- Flöz K
- Flöz L
Horster Schichten (früher: Gasflammkohle)
- Flöz L
- Flöz M
- Flöz N
- Flöz O 1,2
- Flöz P 1,2
- Flöz Q
- Flöz R
- Flöz S
- Flöz T (Bismarck)
- Flöz U
- Flöz V
- Flöz W
- Flöz X
- Flöz Y 1,2,3
- Flöz Ägir
Dorstener Schichten (früher: Flammkohle)
- Flöz Baldur
- Flöz Chriemhilt 1,2
- Flöz Donar
- Flöz Erda
- Flöz Freya 1,2,3
- Flöz Gudrun
- Flöz Hagen
- Flöz Iduna
- Flöz Kobold
- Flöz Loki
Der abgebaute Bereich hinter einem abgebauten Flöz wird als Alter Mann bezeichnet. Das Absacken oder Einbrechen dieses Hohlraumes kann zu Tagebrüchen führen.
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 1994, ISBN 3-7845-6992-7
- Heinz Kundel: Kohlengewinnung. 6. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1983, ISBN 3-7739-0389-8
- Ernst-Ulrich Reuther: Einführung in den Bergbau. 1. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1982, ISBN 3-7739-0390-1
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