Kohlenstoffmonoxidvergiftung

Kohlenstoffmonoxidvergiftung
Klassifikation nach ICD-10
T58 Toxische Wirkung von Kohlenmonoxid
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die Kohlenstoffmonoxidintoxikation (chemisch nach IUPAC korrekter Sprachgebrauch; im medizinischen Sprachgebrauch Kohlenmonoxidintoxikation; alternative Bezeichnungen CO-Vergiftung, CO-Intoxikation, Kohlenmonoxid-Intoxikation oder Kohlenmonoxid-Vergiftung; englische Bezeichnung carbon monoxide poisoning, CO poisoning oder carbon monoxide intoxication) beschreibt eine Erkrankung, welche durch die Einwirkung des zumeist gasförmigen Giftes Kohlenstoffmonoxid (Kohlenmonoxid; CO) auf Menschen verursacht wird. Die Fähigkeit des Kohlenstoffmonoxids, starke Komplexverbindungen mit hämhaltigen Enzymen wie beispielsweise dem Hämoglobin und der Cytochrom c Oxidase einzugehen, verursacht einen bisweilen tödlichen Sauerstoffmangel.[1][2] Die Schwere der Vergiftung wird neben der Konzentration beziehungsweise Menge von Kohlenstoffmonoxid auch durch die Eigenschaften der Betroffenen bestimmt: kranke, insbesondere herzkranke Menschen wie auch ungeborene Kinder weisen eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Kohlenstoffmonoxid auf als gesunde Erwachsene.[3] Neben der akuten Vergiftung können auch schwerwiegende neurologische Spätschäden auftreten.[4][5][6][7]

Rauchen

Erst in jüngerer Zeit ist auf die Gefährlichkeit von CO im Tabakrauch nachdrücklich hingewiesen worden, u. A. durch entsprechende Warnhinweise zum Kohlenstoffmonoxidgehalt im Rauch von Zigaretten. Beim regelmäßigen Rauchen kommt es zu einer leichten, aber permanenten Intoxikation des Körpers mit Kohlenstoffmonoxid. Auch diese haben objektiv messbare Folgen[8].

Quellen

  1. Collman J et al: Nature of O2 and CO Binding to Metalloporphyrins and Heme Proteins, 1976
  2. Bruce EN et al. A multicompartment model of CO-Hb and CO-Mb responses to inhalation of CO. J Appl Physiol 2003; 95(3):1235-1247
  3. World Health Organization (WHO), Environmental Health Criteria 213. Carbon Monoxide (Second Edition), 2242 IPCS. 1999.
  4. Gillespie ND et al. Severe parkinsonism secondary to carbon monoxide poisoning. J R Soc Med 1999; 92(10):529-530.
  5. Gallerani M et al. Parkinsonian syndrome after acute carbon monoxide poisoning. Am J Emerg Med 2000; 18(7):833-834.
  6. Min SK. A brain syndrome associated with delayed neuropsychiatric sequelae following acute CO intoxication. Acta Psychiatr Scand 1986; 73(1):80.
  7. Ginsberg MD et al. Fetal brain injury after maternal carbon monoxide intoxication. Clinical and neuropathologic aspects. Neurology 1976; 26(1):15-23.
  8. http://www.umad.de/infos/wirkungen/kohlenmonoxid.htm

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kohlenstoffmonoxid — Strukturformel Allgemeines Name Kohlenstoffmonoxid Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Minenkrankheit — Als Minen oder Tunnelkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Krankheitserscheinungen, welcher durch Einatmen der beim Sprengen von Minen auftretenden Gase hervorgerufen wird. Da letztere wesentlich Kohlenstoffmonoxid enthalten, ist auch die… …   Deutsch Wikipedia

  • Tunnelkrankheit — Als Minen oder Tunnelkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Krankheitserscheinungen, welcher durch Einatmen der beim Sprengen von Minen auftretenden Gase hervorgerufen wird. Da letztere wesentlich Kohlenstoffmonoxid enthalten, ist auch die… …   Deutsch Wikipedia

  • Desorientierung — Die mentale Orientierung ist eine kognitive Fähigkeit, die die Bewusstheit eines Subjekts in folgenden Dimensionen eines Bezugssystems beinhaltet: Orientierung zur Zeit Orientierung zum Raum (siehe auch Raumlage) Orientierung zur Identität… …   Deutsch Wikipedia

  • Dreyfus-Affäre — Zeitgenössische Darstellung von Alfred Dreyfus während seines zweiten Prozesses vor dem Militärgericht in Rennes. Vanity Fair vom 7. September 1899 Als Dreyfus Affäre bezeichnet man die Verurteilung des jüdischen Artillerie Hauptmanns Alfred… …   Deutsch Wikipedia

  • Hypoxämie — ist definiert als ein erniedrigter Sauerstoffgehalt (CaO2) im arteriellen Blut[1] Der Normwert ist abhängig von Alter und Geschlecht und liegt in der Regel für Frauen bei 18,6 Vol% und bei Männern bei 20,4 Vol%. Die Berechnung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Orientierung (mental) — Die mentale Orientierung ist eine kognitive Fähigkeit, die es dem Subjekt ermöglicht, sich zeitlich, räumlich und bezüglich seiner Person in seiner Umgebung zu orientieren. Teilbereiche des Orientierungsvermögens sind Orientierung zur Zeit (siehe …   Deutsch Wikipedia

  • Árpád Vajda — [ˈaːrpaːd ˈvɒjdɒ] (* 2. Mai 1896 in Rimaszombat (dt. Großsteffelsdorf), Österreich Ungarn, heute Rimavská Sobota, Slowakei; † 25. Oktober 1967 in Budapest) war ein ungarischer Schachmeister. Vajdas Vater war Journalist, die Familie ist von… …   Deutsch Wikipedia

  • Chronologie der Dreyfus-Affäre — Die Dreyfus Affäre war eine der großen politischen Affären der Dritten Französischen Republik. Sie kennzeichnet sich durch Handlungsstränge, die zeitweise parallel zueinander stattfanden. Im Folgenden ist die Affäre in ihrem chronologischem… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”