Kohlenstoffmonoxidpipeline der Bayer AG

Kohlenstoffmonoxidpipeline der Bayer AG
Verlauf der Pipeline
Duisburg
Ratingen
Hubbelrath
Hubbelrath

Die CO-Pipeline der Bayer AG ist eine in Bau befindliche Pipeline zum Transport von Kohlenstoffmonoxid zwischen den Standorten Krefeld-Uerdingen und Dormagen der Bayer AG.

Bauherr des Projekts ist die Bayer Material Science AG.

Inhaltsverzeichnis

Produktpipeline

Kohlenstoffmonoxid wird zur Herstellung von Kunststoffen und anderen chemischen Produkten benötigt.

Trassenverlauf

Die Trasse verläuft durch Duisburg, Ratingen, Düsseldorf, Erkrath, Hilden, Langenfeld und Monheim am Rhein. Die beiden Werke, die durch die Pipeline verbunden werden, liegen linksrheinisch. Die Pipeline wird jedoch vorwiegend rechtsrheinisch verlaufen und damit zwei mal den Rhein unterqueren. Betrachtet man den geographischen Verlauf, zeigt sich, dass eine Verlegung der Pipeline auf der linken Rheinseite deutlich kürzer wäre. Bayer rechtfertigt den aktuellen Verlauf der Trasse an der Orientierung an vorhandenen Infrastruktur-Trassen (Schiene, Autobahn und vorhandene Leitungsbündel) und durch entstehende Synergieeffekte: Die Firma Wingas verlegt auf ca. der Hälfte der Trassenführung eine Erdgaspipeline.[1] Von den geplanten 67 Kilometer der fast ausschließlich rechtsrheinisch verlaufenden Rohrleitung sind derzeit (1/2009) 97 % fertiggestellt.

Kritik

Gegner dieses Bauvorhabens, welches teilweise dicht besiedeltes Gebiet betrifft, kritisieren vor allen Dingen die Gefahr, die von dem geruchlosen und toxischen Kohlenstoffmonoxid für Mensch und Natur ausgehe. Im Vergleich zu ähnlichen Leitungen, beispielsweise in den Niederlanden, seien die Sicherheitsmaßnahmen unzureichend, so dass im schlimmsten Fall eines Bruchs tausende Menschenleben gefährdet seien.[2][3]

Rechtlicher Verlauf

Ermöglicht wurde der Bau durch ein Sondergesetz, das teilweise die Enteignung von Eigentum mit einschließt. Dieses Gesetz hatten alle Fraktionen des Landtages NRW einstimmig bewilligt, mit Begründung auf der enormen Bedeutung des Projekts für den Wirtschaftsstandort NRW. Nachdem das Verwaltungsgericht Düsseldorf zunächst zugestimmt und alle Eilanträge gegen das Projekt abgelehnt hatte,[4] wurden die Eilanträge vom Oberverwaltungsgericht Münster doch aufgenommen und die Inbetriebnahme schließlich vorerst untersagt.[5][6] Auch die Enteignungen der Bayer Material Science wurden vorerst gestoppt.[7]

Prominenter Musterkläger in diesen Verfahren ist der Monheimer Landwirt Heinz-Josef Muhr.

Der Wirtschaftsausschuss hat jetzt erneut den Willen des Landtags bekräftigt, der Kritik des Oberverwaltungsgerichts am Enteignungsgesetz durch eine explizitere Darstellung des Nutzens der Fernleitung für die Allgemeinheit zu begegnen. Die Pipeline soll so möglichst noch Mitte 2008 in Betrieb gehen können, auch um damit ein Signal zu setzen, dass NRW nicht industriefeindlich sei, Unternehmen hier Planungssicherheit genießen würden und auch langfristig in die NRW-Standorte investieren könnten.

Ein Scheitern des Projekts, so Bayer, würde das Aus für beinahe sämtliche Investitionen in den Chemiepark Krefeld-Uerdingen bedeuten und damit seinen langfristigen Niedergang einläuten. Mehrere tausend Arbeitsplätze und Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinden seien davon abhängig.[8]

Einzelnachweise

  1. http://www.pipeline.bayer.de/co-pipeline-trassenverlauf.html
  2. http://www.contra-pipeline.de/content/view/17/31/
  3. http://www.pipeline.bayer.de/co-pipeline-ueberwachung.html
  4. http://www.pipeline.bayer.de/medien/downloads/kohlenmonoxid-pipeline-eilantrag-kommunen.pdf
  5. http://www.pipeline.bayer.de/medien/downloads/kohlenmonoxid-pipeline-eilantrag-privatpersonen1.pdf
  6. http://www.vg-duesseldorf.nrw.de/presse/pressem/2007/p070918.htm
  7. http://www.justiz.nrw.de/Presse/presse_weitere/PresseOVG/archiv/2007_02_Archiv/18_12_2007/index.php
  8. http://www.pipeline.bayer.de/kohlenmonoxid-co-pipeline.html

Weblinks


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