Chronologie der Dreyfus-Affäre

Chronologie der Dreyfus-Affäre

Die Dreyfus-Affäre war eine der großen politischen Affären der Dritten Französischen Republik. Sie kennzeichnet sich durch Handlungsstränge, die zeitweise parallel zueinander stattfanden. Im Folgenden ist die Affäre in ihrem chronologischem Verlauf aufgeführt. Eine detaillierte Beschreibung der Abläufe ist im Hauptartikel Dreyfus-Affäre wiedergegeben.

Inhaltsverzeichnis

1894

Der wieder zusammengeklebte Bordereau
  • 20.07.: Der französische Offizier Ferdinand Walsin-Esterhazy, wegen Frauengeschichten und Spielschulden hoch verschuldet, bietet dem deutschen Militärattaché Maximilian von Schwartzkoppen seine Dienste an.[1]
  • 25.09.: Die Putzfrau Marie Bastian entwendet einen zerrissenen und nicht unterschriebenen Brief aus dem Papierkorb des Militärattachés Schwartzkoppen und übergibt diesen gemeinsam mit anderen Papierfragmenten dem französischen Nachrichtendienst. Der Brief, das sogenannte Bordereau, ist der schriftliche Beleg, dass ein Offizier des französischen Generalstabs vertrauliche Informationen an ausländische Mächte liefert.
  • 6.10.: Die Personen, die im Generalstab mit der Untersuchung des Bordereaus beauftragt sind, kommen zu dem Schluss, dass Dreyfus der Verräter ist.[2]
  • 11.10.: In einer gemeinsamen Sitzung stimmen mehrere Kabinettsminister der Verhaftung von Alred Dreyfus zu. Mehrere äußern jedoch Vorbehalte und Bedenken. Ministerpräsident Charles Depuy nimmt Kriegsminister Mercier das Versprechen ab, nur dann weiter gegen Dreyfus vorzugehen, wenn noch andere Beweise gegen ihn gefunden werden.
  • 14.10.: Kriegsminister Auguste Mercier unterzeichnt den Haftbefehl gegen den jüdischen Artillerie-Hauptmann Alfred Dreyfus, nachdem Offiziere des Generalstabs zu der Überzeugung kommen, seine Handschrift entspräche der des Bordereau. Die weitergehenden Untersuchungen werden Armand du Paty de Clam übertragen.
  • 15.10.: Alfred Dreyfus wird verhaftet.
  • 28.10.: Lucie Dreyfus, Ehefrau von Alfred Dreyfus, wird erlaubt, Familienangehörige über die Verhaftung zu informieren. Alfred Dreyfus älterer Bruder Mathieu Dreyfus reist sofort von Mulhouse nach Paris.
  • 29.10.: General Du Paty de Clam weist Generalstabschef Boisdeffre darauf hin, dass die Beweislage gegen Dreyfus sehr dünn ist.
  • 31.10.: Zeitungen berichten über die Verhaftung und nennen dabei zum Teil Name, Rang und Glaubenszugehörigkeit des Verhafteten.
  • 31.10.: Sondersitzung des französischen Kabinetts, in der Mercier behauptet, das Bordereau sei eindeutig von Dreyfus geschrieben. Das Kabinett stimmt einer gerichtlichen Untersuchung des Falls zu. Die weitere Untersuchung liegt nun in der Zuständigkeit des ranghöchsten französischen Offiziers, dem Militärgouverneur von Paris Félix Gustave Saussier..[3]
  • 01.11.: In dem nationalistischen und antisemitischen Blatt La Libre Parole erscheint der erste antisemitisch gefärbte Artikel, der über die Affäre berichtet.
  • 03.11.: General Saussier überträgt den Fall dem Hauptmann Bexon d'Ormescheville, einem Prüfungsrichter am Premier conseil de guerre in Paris.
  • 10.11.: Die deutsche Botschaft teilt in einer im Le Figaro veröffentlichten Presseerklärung mit, dass kein Kontakt zu Dreyfus bestanden habe.[4]
  • 11.11.: Der Nachrichtendienst erhält vom Außenministerium ein dechiffriertes Telegramm des italienischen Militärattachés Panizzardi, aus dem hervorgeht, dass dieser keinen Kontakt zu Dreyfus gehabt habe. Das Original wird vom Nachrichtendienst an das Außenministeriums zurückgesendet, noch am selben Tag wird die Abschrift in den Akten des Kriegsministeriums gegen eine gefälschte Version ausgetauscht, in der es heißt, das Kriegsministerium habe Beweise für die Kontakte von Dreyfus zum Deutschen Reich.[5]
  • 14.11.: Édouard Drumont schreibt in der nationalistischen und antisemtischen Zeitung Le Libre Parole, dass Dreyfus nur mit der Absicht der Armee beigetreten sei, Verrat zu begehen. Als Jude und Deutscher hasse er die Franzosen.[6] Die katholische Tageszeitung La Croix bezeichnete in einem Artikel die Juden als schreckliches Krebsgeschwür, die Frankreich in die Sklaverei führen werde.[7]
  • 17.11.: Kriegsminister Mercier erklärt im Le Journal, dass die Untersuchung gegen Dreyfus innerhalb von zehn Tagen abgeschlossen sein werde.
  • 19.12.: Der Kriegsgerichtsprozess gegen Dreyfus beginnt. Die Öffentlichkeit ist von dem Prozess ausgeschlossen, Verteidiger von Dreyfus ist Edgard Demange. Während der Verhandlung erhalten die Militärrichter, die alle einen Offiziersrang innehaben, ein Geheimdossier zugespielt, das sie von der Schuld Dreyfus' überzeugen sind. Der Anklage und sein Anwalt erhalten keine Kenntnis von diesem Geheimdossier.
  • 22.12.: Dreyfus wird zu militärischer Degradierung, Deportation und lebenslänglicher Haft an einem befestigten Ort verurteilt. Es ist die höchstmögliche Strafe für Landesverrat.

1895

Darstellung der Menschen, die sich versammelt hatten, um an 5. Januar der öffentlichen Degradierung von Dreyfus beizuwohnen
  • 05.01.: Öffentliche Degradierung von Alfred Dreyfus im großen Hof der École Militaire.
  • 15.01.: Der Präsident der Republik Frankreich, Jean Casimir-Perier tritt von seinem Amt zurück.
  • 17.01.: Félix Faure wird neuer Präsident der Republik Frankreich.
  • 31.01.: Die französische Abgeordnetenkammer beschließt, auf Antrag von Kriegsminister Mercier Alfred Dreyfus auf die Teufelsinsel in Französisch-Guayana zu verbannen.
  • 7.02.: Mathieu Dreyfus bittet den Vizepräsidenten des französischen Senats, Auguste Scheurer-Kestner, um Unterstützung im Fall seines Bruders.
  • 21.02: Dreyfus wird an Bord des Schiffs gebracht, das ihn zur Teufelsinsel bringen wird.[8] Etwa zeitgleich erfährt die Familie Dreyfus erstmals, dass bei der Verurteilung von Dreyfus ein Geheimdossier die entscheidende Rolle spielte.
  • März oder April: Gegenüber dem Dreyfus-Anwalt Demange bestätigt der Justizminister Ludovic Trarieux, dass die Militärrichter einen Brief mit der Wendung Ce canaille de D. gesehen haben.[9]
  • Juni: Mathieu Dreyfus engagiert Bernard Lazare mit der Verfassung eines Memorandums, aus dem hervorgeht, dass die Verurteilung Alfred Dreyfus' ein Justizirrtum hervorgeht. Lazare soll ihm außerdem helfen, Verbindung zu Schriftstellern und anderen Intellektuellen aufzunehmen.[10]
  • 01. 07.:Marie-Georges Picquart wird Nachfolger von Jean Sandherr, dem Leiter des Nachrichtendienstes im Deuxieme Bureau

1896

  • 20.02.; Ferdinand Walsin-Esterhazy sucht den deutschen Militärattaché Schwartzkoppen in der deutschen Botschaft auf. Schwartzkoppen weist in dem Gespräch auf seine Unzufriedenheit mit Esterhazys Diensten hin.
  • Anfang März: Ein später als Le petit bleu bezeichneter Eilbrief des Militärattachés Schwartzkoppen an Esterhazy wird von der Putzfrau Bastian in dessen Papierkorb gefunden und gemeinsam mit anderen Papierfragmenten dem französischen Nachrichtendienst geliefert.
  • März: Picquart deutet den Brief richtig als Hinweis fortlaufender Spionageaktivitäten und beginnt, Informationen über Esterhazy einsammeln. Bei einem Vergleich des Bordereaus mit Handschriftenproben von Esterhazy stellt er fest, dass die beiden Handschriften identisch sein. Das angeforderte Geheimdossier enthält keine beweiskräftigen Dokumente, die eindeutig eine Schuld Dreyfus enthalten. Picquart gelangt zu dem Schluss, dass Dreyfus unschuldig ist und Esterhazy der Landesverräter war.
Le faux Henry
  • 16.05.: Der französische Schriftsteller Émile Zola veröffentlicht im Le Figaro unter dem Titel Pour les Juifs (Für die Juden) seinen ersten Artikel über den Antisemitismus in Frankreich.[11]
  • 01.09.: Picquart legt einen ersten offiziellen Bericht seinen Vorgesetzten vor und versucht sie vergeblich von der Unschuld Dreyfus und der Schuld Esterhazys zu überzeugen. Seiner Meinung nach ist es dringend geboten, das Unrecht gegenüber Dreyfus zu korrigieren, um Schaden von der Armee abzuwenden. Sowohl General Charles Arthur Gonse als auch Generalstabschef Raoul Le Mouton de Boisdeffre teilen diese Ansicht nicht. Sie möchten eine Revision des Militärgerichtsurteils von 1894 um jeden Preis verhindern.
  • 03.09.: Durch Mathieu Dreyfus, die britische Detektei Cook und einen Korresponden der Daily Chronicle wird die Nachricht lanciert, dass Dreyfus von der Teufelsinsel geflohen sei. Damit soll die Affäre Dreyfus in den Medien präsent bleiben. Dies gelingt zwar, die Nachricht hat aber auch zur Folge, dass sich die Haftbedingungen für Alfred Dreyfus drastisch verschärfen. Er wird während der nächsten sechs Wochen jede Nacht mit Ketten an sein Betten gefesselt.[12]
  • 09.09.: In der Zeitung L'Éclair erscheint ein anonymer Artikel, der Dreyfus zwar feindlich gesinnt ist, aber auf Verfahrensfehler im Prozessverlauf hinweist und das Kriegsministerium auffordert, einige der Beweise öffentlich zu machen.[13]
  • 14.09. In einem zweiten Artikel der Zeitung L'Éclair wird unter anderem öffentlich auf die heimlichen Weiterleitung von Beweismaterial an das Gericht Bezug genommen.[14] Das Kriegsministerium widerspricht dieser Berichterstattung nicht.
  • 15.09. In einem Gespräch mit General Gonse, über das allerdings nur Aufzeichnungen von Picquart vorliegen, weist Picquart Gonse darauf hin, dass er das Wissen um Dreyfus' Unschuld nicht mit ins Grab nehmen werde.[15]
  • 18.09. Da die Veröffentlichungen in L'Eclair unwidersprochen bleiben, reicht Lucie Dreyfus bei der Abgeordnetenkammer einen ersten Revisionsantrag ein.
  • 27.10. Kriegsminister General Jean-Baptiste Billot unterzeichnet den Befehl, der Picquart zunächst zu einer Inspektionsreise in die französische Provinz und später in eine Grengarnison nach Tunesien abkommandiert. Es wird jedoch noch kein Abreisedatum festgelegt.
  • 30. 10 oder 01.11: Hauptmann Hubert Henry fälscht das sogenannte faux Henry, der belegen soll, dass Dreyfus der Landesverräter ist.
  • 02.11.: Hauptmann Henry übergibt den gefälschten Brief an General Gonse. Obwohl Picquart noch nominell Leiter des Nachrichtenbüros ist, wird er über diese angebliche "Entdeckung" nicht informiert.
  • 06.11. Mathieu Dreyfus sendet 3.500 einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Lazares Schrift Une erreur judiciaire. La vérité sur l'Affaire Dreyfus (Ein Justizirrtum. Die Wahrheit über die Affäre Dreyfus) zu, in der dieser die Verurteilung von Dreyfus als Justizirrtum anprangert.
  • 10.11. Le Matin druckt ein Faksimile des Bordereau ab, so dass es jedem Leser möglich ist, selbst einen Schriftvergleich vorzunehmen.[16] Le Matin erwähnt auch die widerrechtliche Übergabe des Geheimdossiers an die Militärrichter im Prozess von 1894 und erwähnt den ce canaille de D.-Brief. Mathieu Dreyfus lässt Plakate drucken, die das Bordereau neben Briefen in der Handschrift seines Bruders zeigen. Die Plakate werden in ganz Paris verteilt.[17]
  • 16.11. Picquart verlässt Paris
  • 14.12. Hauptmann Henry fälscht den Speranza-Brief, den er per Post an Picquart absendet, aber abfängt, bevor er den Empfänger erreicht. Es ist der erste von mehreren zweideutigen Briefen, mit denen Henry versucht, Picquart bei den Generälen in Mißkredit zu bringen. Sie führen letztlich zur Anklage gegen Picquart.

1897

  • 06.01.: Picquart wird nach Nordafrika versetzt.
  • 02.04.: Picquart hält in einer Nachschrift zu seinem Testament fest, dass er Esterhazy für den Verfasser des Bordereaus hält und legt fest, dass im Falle seines Todes diese Nachschrift dem französischen Staatspräsidenten übergeben wird.
  • 13.07.: Der Anwalt Leblois informiert den Senator Auguste Scheurer-Kestner über den begründeten Verdacht, den Georges Marie Picquart gegenüber Ferdinand Walsin-Esterhazy hegt. Er nimmt Scheurer-Kestner aber gleichzeitig zum Schutz seines Freunds und Klienten Picquart das Versprechen ab, mit seinem Wissen erst dann an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn weitere, von Picquart unabhängige Beweise für die Schuld von Esterhazy vorliegen.
  • 14.07.: Lucy Dreyfus erhält einen Brief von Joseph Reinach, der sie informiert, dass Scheurer-Kestner sich für die Wiederaufnahme des Prozesses einsetzen wird.[18]
  • August und September: Unter Politikern und Journalisten spricht sich herum, dass der Senator Scheurer-Kestner Dreyfus für unschuldig hält und Aktenmaterial besitzt, das die Unschuld von Dreyfus beweist.
  • 16.10 bis 18.10: General Arthur Gonse und Major Hubert Henry informieren du Paty, dass die Familie Dreyfus und ihre Anhänger in einem Komplott versuchen, an Stelle von Dreyfus Esterhazy als Landesverräter zu beschuldigen.[19]
  • 18.10 oder 19.10: Major Hubert Henry fälscht in Abstimmung mit du Paty den sogenannten Espérance-Brief, mit dem Esterhazy darüber informiert wird, dass Picquart ihn für den tatsächlichen Landesverräter halten.
  • 22.10.: Esterhazy schickt einen anonymen Brief an den Schwiegervater von Alfred Dreyfus, in dem er diesen und Mathieu Dreyfus mit dem Tode droht, wenn sie weiter im Falle Dreyfus aktiv sind.[20]
  • 23.10.: Esterhazy informiert Maximilian von Schwartzkoppen über die Aufdeckung der Verbindung zwischen ihnen. Auf die Aufforderung von Esterhazy, gegenüber Lucy Dreyfus zu behaupten, ihr Mann sei der wahre Landesverräter, reagiert Schwartzkoppen, in dem er Esterhazy die Tür weist.[21] Im Park Montsouris trifft Esterhazy nach diesem Treffen mit Schwartzkoppen in einem geheimen Treffen du Paty und Gribelin, den Archivar des Nachrichtendienstes, die beide Zivilkleidung tragen. Die beiden Offiziere versichern ihm, dass der Generalstab ihn schützen werden, sofern er sich zur Zusammenarbeit bereit erklärt und nichts erwähnt, ohne sich zuvor mit ihnen in Verbindung zu setzen.[22] Esterhazy unterrichtet anschließend Schwartzkoppen von dem zugesicherten Schutz. Schwartzkoppen berichtet an General Schlieffen, den Generalstabschef in Berlin, dass die Aufdeckung eines großen Skandals bevorstehe.[23] Parallel zu den Vorgängen um Esterhazy erteilt der Kriegsminister Billot den Befehl an General Leclerc, der Picquarts vorgesetzter Offizier ist, dessen Auslandsmission auszudehnen und ihn an die libysche Front zu entsenden, die als besonders gefährlich gilt. Leclerc informiert Picquart über diese Weisung, führt den Befehl aber nicht sofort aus und weist Picquart außerdem an, nicht weiter als Südtunesien zu reisen.[24]
  • 25.10.: Esterhazy erklärt in einem offiziellen Meeting mit General Millet, dass die Handschrift des Bordereau zwar Ähnlichkeit mit seiner aufweist. Er behauptet, Dreyfus habe seine Schrift imitiert.[25]
  • 29.10.: Scheurer-Kestner versucht in einem Gespräch Präsident Felix Faure erfolglos von der Unschuld Dreyfus' zu überzeugen.
Émile Zola
  • Ende Oktober, Anfang November: Durch Leblois und Scheurer-Kestner wird Zola von der Unschuld Dreyfus' überzeugt. Er stellt sich nun an die Seite der Dreyfusarden.
  • 04.11.: Der Historiker Gabriel Monod vertritt in einem zunächst von Le Siècle und dann von Le Temps veröffentlichten Artikel, dass er in seiner Funktion als anerkannter Grafologe bestätigen könne, dass der Bordereau nicht von Dreyfus geschrieben sei. Er ist einer der ersten sogenannten Intellektuellen, die sich in der Affäre Dreyfus engagieren.
  • 07.11.: Ein Börsenmakler erkennt auf einem der Faksimile des Bordereaus die Handschrift seines Klienten Esterhazy wieder. Als Beleg dafür überreicht er Mathieu Dreyfus Briefe seines Klienten.[26]
  • 12.11.: Schwartzkoppen wird nach Deutschland zurückversetzt. Bei seiner Verabschiedung versichert er Präsident Faure nochmals, dass er nie mit Dreyfus in Kontakt gestanden habe.[27]
  • 15.11.: Scheurer-Kestner veröffentlicht in Le Temps einen offenen Brief an Senator Ranc, in dem er diesem mitteilt, dass neue Fakten vorlägen, die seiner Meinung nach die Unschuld von Dreyfus belegen würden.[28]
  • 15.11.: Der erste Artikel, den Émile Zola direkt zur Dreyfus-Affäre erschreibt, erscheint im Le Figaro und befasst sich mit Scheurer-Kestner und seinem Bemühen, den Justizirrtum zu korrigieren.[29]
  • 16.11.: Mathieu Dreyfus beschuldigt in einem offenen Brief an Kriegsminister Jean-Baptiste Billot, das Esterhazy der Verfasser des Bordereaus sei.[30]
  • 17.11.: Kriegsminister Billot ordnet eine Voruntersuchung gegen Esterhazy an, die von General Georges de Pellieux durchgeführt wird. Pellieux kommt zu dem Ergebnis, dass Esterhazy unschuldig ist und regt auf Basis der gefälschten Briefe und Telegramme an Picquart statt dessen Untersuchungen gegen Picquart an. Le petit bleu, Picquarts wesentliches Beweisstück gegen Esterhazy, stuft er als gefälscht ein.
  • 26.11.: Picquart wird nach Frankreich zurückbeordert. Sein Haus wird widerrechtlich durchsucht.
  • 28.11.: Le Figaro beginnt mit der Veröffentlichung von Esterhazys Briefen an seine ehemaligen Geliebte.[31] In diesen äußert Esterhazy unter anderem seine tiefe Verachtung gegenüber Frankreich.
  • 01.12. Unter der Überschrift Le Syndicat (Das Syndikat) folgt in Le Figaro ein weiterer Artikel Zolas, der den wiederholt geäußerten Vorwurf aufgreift, ein jüdisches Syndikat versuche, einen Freispruch von Alfred Dreyfus zu erkaufen. Zola weist dies als Ammenmärchen zurück und drängt seine Leser, die Familie Dreyfus nicht als einen Teil geheimnisvoller und diabolischer Kräfte zu sehen, sondern als französische Mitbürger, die alles in ihrer Macht tuen, das Recht ihres unschuldigen Familienmitglieds wieder herzustellen.[32]
  • 04.12.: Der neue Premierminister Félix Jules Méline versichert der Abgeordnetenkammer, dass es keine Affäre Dreyfus gäbe. Der Abgeordnete Albert de Mun spricht von einem „jüdischen Sydnikat“ im Dienste des Deutsches Reiches.[33]
  • 04.12. Trotz der anderslautenden Empfehlung von General de Pellieux ordnet Kriegsminister Billot eine förmliche Ermittlung gegen Esterhazy an. Untersuchungsrichter ist Major Ravary.
  • 05.12.: Zola gibt im Artikel Le Procès-verbal (Bestandsaufnahme) seiner Hoffnung Ausdruck, dass ein Militärgerichtsprozess gegen Esterhazy die Nation versöhnen und dem barbarischen Antisemitismus, der nach seiner Meinung Frankreich um tausend Jahre zurückwerfe, ein Ende setzen werde.[34]
  • 07.12.: Scheurer-Kestner benennt vor dem Senat und 5.000 Zuschauern in einer emotionslosen Rede die ihm bekannten Fakten.[35] Er weist auf den fehlerhaften Prozessverlauf hin, da geheime Dokumente an das Gericht übermittelt wurden. Kriegsminister Billot entgegnet, dass Scheurer-Kestner nicht behaupten könne, dass der Bordereau das einzige Beweisstück sei. Der frühere Justizminister Trarieux ist der einzige Senator, der Scheurer-Kestner unterstützt. Er hält fest, dass es kein Angriff auf die Armee sei, wenn nach schweren Fehlern ein Antrag auf Richtigstellung vorgebracht werde. Félix Jules Méline betont erneut, dass es keine Affäre Dreyfus gäbe.[36]
  • Mitte Dezember: Le Figaro beendet seine Zusammenarbeit mit Zola, da Anti-Dreyfusarden und rechtsextreme Nationalisten zu einem Subskriptionsboykott der Zeitung aufrufen.[37]
  • 13.12.: In dem als Broschüre verkauften Lettre à la Jeunesse (Brief an die Jugend) wendet sich Zola an die Studenten, die im Quartier Latin eine gewalttätige Demonstration gegen Dreyfus organisiert haben und fordert sie auf, sich wieder der französischen Traditionen der Großzügigkeit und Gerechtigkeit zu besinnen.[38]
  • 31.12.: Der mit der weiteren Untersuchung gegen Esterhazy beauftragte Untersuchungsrichter Major Ravary kommt zu dem Ergebnis, dass das Verfahren gegen Esterhazy einzustellen sei.

1898

Titelblatt der L’Aurore vom 13. Januar 1898
  • 01.01.: Esterhazy beantragt ein Militärgerichtsverfahren gegen sich. Er wird dabei von seinen Hintermännern im Generalstab ermutigt.[39]
  • 04.01.: Picquart erhebt Klage gegen den oder die unbekannten Verfasser der gefälschten Telegramme, die ihm zugeschickt wurden.
  • 06.01.: Zola greift in Lettre à la France (Brief an Frankreich) den Teil der Presse an, die ihre Leser auf eine Reinwaschung von Esterhazy einstimmen.[40]
  • 10.01. und 11.01.: Kriegsgerichtsprozess gegen Esterhazy. Im Gerichtsprozess vertritt Fernand Labori Lucy Dreyfus. Esterhazy wird einstimmig freigesprochen.
  • 13.01. Picquart wird zu sechzig Tagen Festungshaft verurteilt. Anschließend soll sein Fall von einem militärischen Untersuchungsausschuss behandelt werden.[41] Scheurer-Kestner wird am selben Tag als Vizepräsident des Senats abgewählt.
  • 13.01. Auf der Titelseite der L'Aurore erscheint Zolas offener Brief J’accuse…! (Ich klage an…!) an Staatspräsident Félix Faure, in dem Zola erneut den Freispruch Esterházys anprangerte.[42] Zola nimmt in seinem Artikel rhetorisch die Rolle eines Staatsanwalts ein. Er klagt du Paty, Mercier, Billot, Gonse und Boisdeffre an, Drahtzieher eines Komplotts zu sein, wirft der Schmutzpresse antisemitische Propaganda vor und beschuldigt Esterhazy erneut, der wahre Landesverräter zu sein. Zola wirft auch die entscheidende und für den weiteren Fortgang der Dreyfus-Affäre prophetische Frage auf, inwieweit diese Militärrichter noch zu einem unabhängigen Urteil in der Lage sind. Zola geht so weit, dass er das erste Kriegsgericht beschuldigt[43]
„…das Recht verletzt zu haben, indem es einen Angeklagten auf der Grundlage eines geheim gebliebenen Beweisstücks verurteilt hat, und ich klage das zweite Kriegsgericht an, diese Gesetzwidrigkeit auf Befehl gedeckt und dabei seinerseits das Rechtsverbrechen begangen zu haben, wissentlich einen Schuldigen freizusprechen.“
  • 14.01.: In der L'Aurore wird eine erste Petition französischer Intellektueller publiziert, die sich für die Wiederaufnahme des Prozesses einsetzen.
  • 07.02.: Erster Verleumdungsprozess gegen Zola.
  • 23.02.:Zola wird schuldig gesprochen. Er wird zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldbuße von 3.000 Franc verurteilt.
  • 24.02.: Ministerpräsident Jules Méline vertritt vor der Abgeordnetenkammer die Ansicht, dass die Fälle Dreyfus und Zola abgeschlossen sind.
  • 26.02.: Die Militärkommission beschließt mit 4 zu 1 Stimmen, dass Picquart aus der Armee ausgeschlossen wird.
  • 02.04.: Das Urteil gegen Zola wird wegen eines Verfahrensfehlers aufgehoben.
  • 08.05.: Wahlen zur Abgeordnetenkammer. Die beiden entschiedenen Dreyfusarden Joseph Reinach und Jean Jaurès verlieren ihre Sitze in der Abgeordnetenkammer.[44]
  • 23.05.: Beginn des zweiten Verleumdungsprozesses gegen Zola.
  • 28.06.: Henri Brisson bildet ein neues Kabinett, Godefroy Cavaignac folgt Billot als Kriegsminister nach.
  • 07.07.: Kriegsminister Cavaignac versichert der Abgeordnetenkammer die rechtmäßige Verurteilung Alfred Dreyfus'. Er verliest Dokumente aus dem Geheimdossier. Seine Rede wird in der Abgeordnetenkammer mit Begeisterung aufgenommen. Der Text wird auf Plakate gedruckt und per Parlamentsbeschluss in ganz Frankreich verteilt.[45]
  • 08.07.: Jean Jaurès kündigt in einem offenen Brief an, dass er die vom Kriegsminister vorgelegten Beweise in allen Punkten widerlegen werde. Der offene Brief erscheint in La Petite République, in der auch die anschließende Artikelserie von Jaurès veröffentlicht wird. Sie wird anschließend in dem Buch Les Preuves (Die Beweise) veröffentlicht.
  • 09.07.: Picquart teilt dem Ministerpräsidenten mit, dass er beweisen können, dass zwei der von Cavaignac verlesenen Dokumente sich nicht auf Dreyfus beziehen würde und das ein dritte Dokument eine Fälschung ist. Der Brief wird in der pariser Zeitung Le Temps veröffentlicht.
  • 12.07: Cavaignac reicht Klage gegen Picquart und seinen Anwalt Leblois ein. Picquart soll seinem Anwalt militärische Geheimnisse verraten haben.
  • 12.07.: Esterhazy und seine Geliebte werden wegen mehrerer Rechtsverstöße verhaftet.
  • 13.07.: Picquart wird inhaftiert.
  • Erste Hälfte Juli: Cavaignac beauftragt eine erneute Sichtung der Beweise gegen Dreyfus.
  • 18.07. Der zweite Verleumdungsprozess gegen Zola endet erneut mit einem Schuldspurch. Zola geht auf Anraten seiner Anwälte sofort nach London ins Exil.
  • 13.08.: Bei der Sichtung der Dokumente des mittlerweile stark erweiterten Geheimdossiers fällt Hauptmann Louis Cuignet, einem Assistenten Cavaignacs auf, dass Le faux henry aus zwei unterschiedlichen Papiersorten zusammengesetzt ist. Das Dokument ist offensichtlich eine Fälschung.
  • 30.08.: In einer Befragung durch Cavaignac gesteht Hubert Henry die Fälschung des faux Henry. Er wird anschließend verhaftet.
  • 31.08.: Hubert Henry begeht im Gefängnis Mont Valérien Selbstmord.
  • 03.09.: Cavaignac tritt von seinem Amt als Kriegsminister zurück. Lucie Dreyfus stellt einen erneuten Revisionsantrag. Émile Auguste Zurlinden wird neuer Kriegsminister, tritt wenige Tage später - als das Oberste Berufungsgericht dem Revisionsantrag statt gibt - gleichfalls vom Amt zurück.
  • 04.09.: Der mittlerweile von der Armee ausgeschlossene Esterhazy flieht zunächst nach Belgien und dann weiter nach Großbritannien.
  • September - Oktober: Faschodakrise zwischen England und Frankreich.
  • 25.10.: Mit Charles Chanoine tritt erneut ein Kriegsminister von seinem Amt zurück.
  • 26.10.: Durch den Rücktritt von Charles Chanoine ist die gesamte Regierung von Henri Brisson zum Rücktritt gezwungen.
  • 29.10.: Esterhazys Name wird aus der Liste der Ehrenlegion getilgt.[46]
  • 29.10.: Das Oberste Berufungsgericht entscheidet, dass der REvisionsantrag zulässig ist und fordert eine umfassende Überprüfung des Urteils von 1894 an.
  • 31.10:: Ein neues Kabinett wird gebildet mit Charles Dupuy als Premierminister und Charles de Freycinet als Kriegsminister. Georges Lebret wird Justizminister.
  • November bis Dezember: Der Dreyfusard Joseph Reinach beschuldigt in einer Artikelserie Henry mit Esterhazy zusammengearbeitet zu haben.
  • 16.11.: Alfred Dreyfus wird unterrichtet, dass das Oberste Berufungsgericht einem Revisionsantrag stattgegeben hat.
  • 13.12: Édouard Drumont gründet einen Fond, um Berthe Henry zu helfen, die Kosten des Gerichtsverfahrens gegen Joseph Reinach zu decken, den sie der Ehrverletzung angeklagt hat.[47]

1899

Zeitgenössische Darstellung von Alfred Dreyfus während seines zweiten Prozesses vor dem Militärgericht in Rennes. Vanity Fair vom 07.09.1899
  • 23.02.: Nach dem Staatsbegräbnis von Präsident Faure zum Versuch eines Staatsstreichs durch den Politiker Paul Déroulède, dem Gründer der chauvinistischen und antiparlamentarischen Ligue des Patriotes. Er rechnete bei seinem Staatsstreich fest mit der Unterstützung der Armee. General de Pellieux, der die Haupteskorte beim Begräbnis von Faure kommandierte, soll bei der Rückkehr vom Begräbnis in der Nähe des Place de la Nation auf Déroulèdes Truppen treffen, dann verabredungsgemäß von der vorgesehenen Route abweichen und in Richtung des Elysée-Palastes marschieren. Pellieux bricht jedoch im letzten Moment sein Wort und bittet den Militärgouverneur Zurlinden, ihm das Kommando über eine kleinere Eskorte zu übertragen. General Roget, der an seine Stelle tritt, verhaftete dagegen Dèroulède. Déroulède wurde dafür zu zehn Jahre Verbannung verurteilt, nach sechs Jahren Exil in Spanien jedoch begnadigt.[48]
  • 03.06.: Die Gemeinsame Kammer des Obersten Berufungsgericht hebt das Urteil von 1894 auf. Dreyfus soll sich in Rennes erneut einem Kriegsgerichtsverfahren stellen.
  • 05.06.: Zola kehrt nach Frankreich zurück.
  • 09.06.: Dreyfus wird an Bord des Kreuzers Sfax gebracht; Picquart wird aus dem Gefängnis entlassen.
  • 13.06.: Die Verfahren gegen Picquart und Leblois werden eingestellt.
  • 01.07.: Alfred Dreyfus komt in Frankreich an und wird in das Militärgefängnis von Rennes überführt.
  • 08.08.: Der Kriegsgerichtsprozess in Renne beginnt.
  • 14.08.: Fernand Labori, der Anwalt von Zola und Dreyfus, wird auf offener Straße von einem Attentäter angeschossen und verwundet. Der Attentäter wird nicht gefasst.
  • 09.09.: Die Militärrichter sprechen Dreyfus mit 5 zu 2 Stimmen für schuldig. Ihm werden gleichzeitig mildernde Umstände zugebilligtm si dass das Strafmaß auf zehn Jahre Haft reduziert wird. Am foldenden Tag setzen sie sich dafür ein, dass Dreyfus eine zweite militärische Degradierung erspart bleibt.
  • 19.09.: Alfred Dreyfus wird vom Staatspräsidenten begnadigt.

1900

  • 14.12.: Ein Amnestiegesetz garantiert Straffreiheit für alle mit der Affäre Dreyfus in Zusammenhang stehenden Rechtsbrüche. Lediglich das Verbrechen, wegen dem Dreyfus verurteilt worden ist, ist von dieser Amnestie ausgenommen. Das ermöglicht Dreyfus und seiner Familie, sich weiter um eine Revision des Urteils von Rennes zu bemühen.

1902

  • 29.09.: Zola stirbt. Todesursache ist eine Kohlenstoffmonoxidvergiftung auf Grund eines verstopften Kamins.
  • 05.10.: Zola wird auf dem Friedhof von Montmartre beigesetzt, Anatole France, der wie Zola zu den überzeugten Dreyfusarden gehört, hält die Hauptgrabrede. Dreyfus hat die Nacht zuvor am Sarg von Zola gewacht. Er nimmt an der Beerdigung teil, obwohl es im Vorfeld Sorge gab, dass es zu Ausschreitungen kommen würde.

1904

  • 05.03.: Das Oberste Berufungsgericht akzeptiert das Gesuch der Regierung auf Revision des Urteils von Rennes und auf eine ergänzende Untersuchung. Grund des Revisionsantrags ist die Entdeckungen weiterer fingierter Beweise im Geheimdossier.

1906

  • 11.06.: Das Oberste Berufungsgericht annulliert einstimmt das Urteil von Rennes. Mit 31 zu 18 Stimmen verzichtet es auf eine Rückverweisung, damit kommt es zu keinem erneuten Kriegsgerichtsverfahren gegen Dreyfus.
  • 13.06.: Per Gesetzesbeschluss werden Dreyfus als Major und Picquart als Brigadegeneral in die Armee aufgenommen.
  • 20.06.: In einer Zeremonie in einem Hof der École Militaire wird Dreyfus in die Ehrenlegion aufgenommen.

1907

  • 26.06.: Dreyfus nimmt seinen Abschied von der Armee.

1908

  • 04.06.: Bei der feierlichen Überführung von Zolas sterblichen Überresten in das Panthéon wird ein Anschlag auf Dreyfus verübt. Dreyfus wird dabei von Kugeln am Arm gestreift. Der Attentäter, ein rechtsextremer Journalist, wird freigesprochen. Das Gericht begründest sein Urteil damit, dass der Täter seine Tat aus Leidenschaft und nicht vorsätzlich begangen habe.

Literatur

  • Louis Begley: Der Fall Dreyfus: Teufelsinsel, Guantánamo, Alptraum der Geschichte. Suhrkamp, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-518-42062-1.
  • Léon Blum: Beschwörung der Schatten. Die Affäre Dreyfus. Aus dem Französischen mit einer Einleitung und mit Anmerkung von Joachim Kalka. Berenberg, Berlin 2005, ISBN 3-937834-07-9.
  • Jean-Denis Bredin: The Affair: The Case of Alfred Dreyfus. George Braziller, New York 1986, ISBN 0-8076-1109-3.
  • James Brennan: The reflection of the Dreyfus affair in the European Press, 1897-1899. Peter Lang, New York 1998, ISBN 0-8204-3844-8.
  • Leslie Derfler: The Dreyfus Affair. Greenwood Press, Westport, Connecticut, 2002, ISBN 0-313-31791-7.
  • Vincent Duclert: Die Dreyfusaffäre. Militärwahn, Republikfeindschaft, Judenhaß. Wagenbach, Berlin 1994, ISBN 3-8031-2239-2.
  • Eckhardt Fuchs, Günther Fuchs: „J’accuse!“ Zur Affäre Dreyfus. Decaton-Verlag, Mainz 1994, ISBN 3-929455-27-7.
  • Ruth Harris: The Man on Devil’s Island - Alfred Dreyfus and the Affair that divided France. Penguin Books, London 2011, ISBN 978-0-141-01477-7.
  • Martin P. Johnson: The Dreyfus Affair - Honour and Politics in the Belle Époque. Macmillan Press Ltd, Houndmills 1999, ISBN 0-333-68267-X.
  • Elke-Vera Kotowski, Julius H. Schoeps (Hrsg.): J’accuse…! …ich klage an! Zur Affäre Dreyfus. Eine Dokumentation. Begleitkatalog zur Wanderaussstellung in Deutschland Mai bis November 2005. Hrsg. im Auftrag des Moses-Mendelssohn-Zentrum. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2005, ISBN 3-935035-76-4.
  • Alain Pagès (Hrsg): Emile Zola - Die Dreyfus-Affäre; Artikel - Interviews - Briefe. Übersetzt und ergänzt von Karl Zieger. Haymon-Verlag, Innsbruch 1998, ISBN 3-85218-265-4.
  • Julius H. Schoeps & Hermann Simon (Hrsg.): Dreyfus und die Folgen. Edition Hentrich Berlin 1995, ISBN 3-89468-154-3.
  • Uwe Wesel: Geschichte des Rechts in Europa. Von den Griechen bis zum Vertrag von Lissabon. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60388-4, S. 516–522.
  • George Whyte: Die Dreyfus-Affäre. Die Macht des Vorurteils. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-60218-8.
  • Stephen Wilson: Ideology and Experience - Antisemitism in France at the Time of the Dreyfus Affair. The Littman Library of Jewish Civilization, Portland 2007, ISBN 978-1-904113-59-1.

Einzelnachweise

  1. Harris, S. 469
  2. Begley, S. 236
  3. Whyte, S. 45–47
  4. Whyte, S. 47
  5. Whyte, S. 46-48
  6. Whyte, S. 49
  7. Whyte, S. 49
  8. Begley, S. 238
  9. Begley, S. 238
  10. Begley, S. 238
  11. Whyte, S. 97
  12. Begley, S. 239 und S. 240
  13. Whyte, S. 102
  14. Whyte, S. 103
  15. Harris, S. 470
  16. Kotowski et al., S. 38
  17. Whyte, S. 111
  18. Whyte, S. 120
  19. Whyte, S. 141
  20. Whyte, S. 143
  21. Whyte, S. 143
  22. Whyte, S. 143
  23. Whyte, S. 144
  24. Whyte, S. 44
  25. Whyte, S. 144
  26. Harris, S. 100
  27. Whyte, S. 153
  28. Harris, S. 100
  29. Pagès, S. 62-66
  30. Harris, S. 100
  31. Harris, S. 471
  32. Pagès, S. 69-76
  33. Harris, S. 101
  34. Pagès, S. 76-82
  35. Harris, S. 101
  36. Whyte, S. 168
  37. Begley, S. 139
  38. Pagès, S. 85-92
  39. Begley, S. 243
  40. Pagès, S. 92-101
  41. Begley, S. 243-244
  42. Pagès, S. 102-113
  43. zitiert nach Pagès, S. 113
  44. Harris, S. 472
  45. Begley, S. 244
  46. Whyte, S. 260
  47. Harris, S. 241
  48. Whyte, S. 307-308

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