- Kolbenturnierhelm
-
Als Kolbenturnierhelm (in der Heraldik auch Bügel- oder Spangenhelm genannt, allerdings nicht mit den spätantiken Helmtypen Kammhelm [selten auch „Bügelhelm“ genannt] und Spangenhelm zu verwechseln) wird ein im 15. und frühen 16. Jahrhundert gebräuchlicher Turnierhelm mit großer, kugelförmiger Glocke und vergittertem Gesichtsfeld bezeichnet. In einer späteren Entwicklung ist die Helmglocke aus Gewichtsersparnis aus gepresstem Leder.
Dieser zu den Varianten der Beckenhaube zählende Helmtypus kam als spezieller Kopfschutz für das beim Adel beliebte Kolbenturnier auf. Hierbei musste dem Gegner mit einem hölzernen Streitkolben die Helmzier abgeschlagen werden. Unter Friedrich III. wurde der Kolbenturnierhelm zum Wappensymbol erhoben, dessen Verwendung in Abgrenzung zum Stechhelm ursprünglich dem Adel vorbehalten bleiben sollte. Um die Wende zum 16. Jahrhundert verlor das Kolbenturnier seine Bedeutung, so dass der hierzu getragene Helm nur noch eine heraldische Funktion als Wappensymbol und Funeralhelm erfüllte.
-
Historische Darstellung des 15. Jahrhunderts von Barthélemy d’Eyck
-
Kolbenturnier, aus Georg Rüxners ThurnierBuch - Von Anfang, Vrsachen, vrsprung, vnd herkommen der Thurnier im heyligen Römischen Reich Teutscher Nation von 1530
Siehe auch
Literatur
- Harry Kühnel (Hrsg.): Bildwörterbuch der Kleidung und Rüstung. Kröner, Stuttgart 1992, ISBN 3-520-45301-0
- Bruno Thomas/Ortwin Gamber: Die Innsbrucker Plattnerkunst. Ausstellungskatalog des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Tyrolia, Innsbruck 1954
Kategorien:- Helm (Schutzwaffe)
- Waffe (Mittelalter)
- Heraldik
- Kostümkunde des Spätmittelalters
-
Wikimedia Foundation.