- Kolubrine
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Die Feldschlange (Serpent; engl. Culverine), auch Kolubrine (franz. Couleuvrine), war ein Kanonentyp des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Feldschlangen hatten ein relativ kleines Kaliber (im Vergleich zu den sonst üblichen Kalibern dieser Zeit) von 6-8 cm. Der Lauf war mit bis zu drei Metern im Verhältnis dazu sehr lang, wodurch die Zielgenauigkeit erhöht wurde. Die verschossenen Bleikugeln hatten ein Gewicht von ca. ein bis zwei Kilo. Feldschlangen waren gewöhnlich auf einer zweirädrigen Lafette montiert, die von einem Pferd gezogen werden konnte.
Dieser Kanonentyp wurde von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert verwendet. Er ging später in der Feldkanone auf.
Der Name Feldschlange kommt in Deutschland erstmals um 1440 vor und stammt von der anfangs als Schlangen- oder Drachenkopf gestalteten Mündung, die auf den Gegner furchteinflößend wirken sollte. Möglich ist aber auch, dass der Begriff aus der Machart der Feldschlange selbst kommt, deren Rohr häufig mit einem korkenzieherförmigen Eisenband umschmiedet war (vgl. Schrumpfringe bei heutigen Kanonen).
Die leichteren Feldschlangen hießen auch Falken oder Falkonetts, die mittelschweren auch Falkone.
Kuriosum: Die Rohre ausgedienter Feldschlangen wurden gelegentlich an belebten Straßenecken zum Schutz der Hauskanten als Prellstein eingemauert (so beschrieben von Wilhelm Raabe in Die Chronik der Sperlingsgasse).
Götz von Berlichingen verlor seine rechte Hand durch eine Feldschlange, Tilly verstarb infolge der Verwundung durch eine Falkonettkugel an Tetanus und Giovanni dalle Bande Nere verlor durch ein Falkonettschuss erst sein Bein und dann sein Leben auf Grund der Infektion.
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