- Konfessionskundliches Institut
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Das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim ist das Kompetenzzentrum für Konfessionskunde und Ökumene der Evangelischen Kirche in Deutschland. Träger ist der Evangelische Bund, ein konfessionskundliches und ökumenisches Arbeitswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Auf Betreiben des späteren Präsidenten des Evangelischen Bundes und Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Wolfgang Sucker, wurde das Konfessionskundliche Institut 1947 als wissenschaftliche Arbeitsstätte des Evangelischen Bundes im südhessischen Bensheim an der Bergstraße gegründet. 1967 wurde es von seinem Gründungsort im Metzendorf-Viertel in ein modernes Dienstgebäude in der Weststadt verlegt. Seit 2007 befindet es sich wieder in der historischen Villa Brunnengräber, die seit 2005 nach dem Institutsgründer den Namen "Wolfgang-Sucker-Haus" trägt.
Zielsetzung
Als Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde „evangelische Selbstbesinnung“ in ökumenischer Verantwortung betrieben. Wolfgang Sucker rief im Sinne der „Gegnerschaft eines antikatholischen Affektes“ die gesamte Christenheit „zur Konversion zum Evangelium“ auf. Leben und Lehre der christlichen Konfessionen in Geschichte und Gegenwart werden erforscht und für den ökumenischen Dialog ausgewertet. Seit 1997 führt das Institut das auf den späteren Institutsleiter Jörg Haustein zurückgehende Leitwort "Konfessionskunde heißt: Den Nächsten kennen wie sich selbst".
Tätigkeit
Das Institut ist in vielfältiger Weise im Bereich Konfessionskunde und Ökumene tätig.
Referate
Das Themenspektrum der Ökumene, der Konfessionen und Kirchen bearbeitet das Konfessionskundliche Institut durch verschiedene Referate. Fünf hauptamtliche Wissenschaftliche Referenten arbeiten in den vier zentralen Themenbereichen
- Catholica (Martin Bräuer und Paul Metzger)
- Freikirchen (Walter Fleischmann-Bisten)
- Publizistik (Alexander Gemeinhardt)
- Ostkirchen (Reinhard Thöle)
Daneben betreuen Beratende Mitarbeiter/innen die Themen Anglikanismus, Altkatholizismus, Pfingstbewegung und Moraltheologie. Das Projekt Healing of Memories (Stiftung Reconciliatio) wird vom Konfessionskundlichen Institut wissenschaftlich begleitet.
Bibliothek
Die umfangreiche Präsenzbibliothek des Instituts steht Besuchern nach Voranmeldung kostenfrei zur Verfügung. Sie ist über den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) recherchierbar.
Veranstaltungen
Das Institut veranstaltet regelmäßig Tagungen und Seminare. Neben den Intensivseminaren gibt es Fachtagungen für die Catholica- und Ökumenereferent/innen der Landes- und Freikirchen und die Europäische Tagung für Konfessionskunde und das Ökumenische Jahresbriefing für Journalisten. Im Rahmen der Intensivseminare kann das Zertifikat Berater/in für Konfessionskunde erworben werden. Das Institut organisiert auch die Jahrestagungen des Evangelischen Arbeitskreises für Konfessionskunde in Europa (EAKE).
Forschungsprojekte
Auf den Gebieten „Ökumenische Dialoge“, „Ethik und Ökumene“, „Ökumene am Ort“ u.a. führt das Institut Forschungsprojekte durch oder unterstützt entsprechende Projekte.
Träger
Das Institut wird vom Evangelischen Bund e. V. Bensheim, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie Landeskirchen wie der Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche der Pfalz getragen. [1] Seit 1. Januar 2007 dient die Stiftung Bekennen und Versöhnen des Evangelischen Bundes unmittelbar der Unterstützung des Konfessionskundlichen Instituts.
Leitung
Institutsleiter:
- Wolfgang Sucker (1947–1957)
- Joachim Lell (1957–1981)
- Reinhard Frieling (1981–1999)
- Jörg Haustein (1999–2000)
- Michael Plathow (2001–2007)
- Walter Fleischmann-Bisten (seit 2007)
Geschäftsführer:
- Gerhard Beetz (1947-1984)
- Walter Fleischmann-Bisten (1984-2006)
- Alexander Gemeinhardt (seit 2007)
Dem Kuratorium steht Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel) vor, dem Wissenschaftlichen Beirat Karl Pinggéra (Marburg).
Veröffentlichungen
Das Kollegium des Instituts gibt seit 1950 die Fachzeitschrift MD. Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim sowie die Quartalsschrift Evangelische Orientierung heraus.
Die wissenschaftliche Buchreihe "Kirche - Konfession - Religion" erscheint bei V&R Unipress, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen). Zuletzt erschien:
- Johannes Hartlapp: Siebenten-Tags-Adventisten im Nationalsozialismus - unter Berücksichtigung der geschichtlichen und theologischen Entwicklung in Deutschland von 1875 bis 1950, KKR 53, Göttingen 2008 (V&R unipress), ISBN 3-89971-504-7
- Wolfgang A. Bienert: Kirchengeschichte in ökumenischer Verantwortung. Ausgewählte Studien. Hg. von Peter Gemeinhardt und Karl Pinggéra, KKR 55, Göttingen 2009 (V&R unipress)
Die Taschenbuchreihe "Bensheimer Hefte" erscheint im Göttinger Verlag Vandenhoeck & Ruprecht. Diese zählt derzeit 109 Bände. Zuletzt erschienen u.a.:
- Alexander Gemeinhardt (Hg.): Die Pfingstbewegung als ökumenische Herausforderung, Bensheimer Hefte 103, Göttingen 2005 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87197-X
- Walter Schöpsdau: Angenommenes Leben. Beiträge zu Ethik, Philosophie und Ökumene, Bensheimer Hefte 105, Göttingen 2005 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87198-8
- Holger Bogs/Walter Fleischmann-Bisten (Hgg.): Erziehung zum Dialog. Wolfgang Sucker (1905-1968), Bensheimer Hefte 105, Göttingen 2006 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87196-1
- Reinhard Frieling: Katholisch und evangelisch. Informationen über den Glauben, Bensheimer Hefte 46, Göttingen 2007,9. (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87121-X
- Martin Friedrich: Kirche, Bensheimer Hefte 108, Ökumenische Studienhefte 14, Göttingen 2008 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87122-8
- Martin Honecker: Evangelisches Kirchenrecht. Eine Einführung in die theologischen Grundlagen, Bensheimer Hefte 109, Göttingen 2009 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 3-525-87123-6
- Hans-Albert Genthe (Hg.): Auf Luthers Spuren unterwegs. Eine Reise durch Deutschland, die Schweiz und Italien, Bensheimer Hefte 110, Göttingen 2010 (Vandenhoeck & Ruprecht), ISBN 978-3-525-87200-0
Einzelne Arbeitshilfen behandeln spezielle Themen, z.B.:
- Konfessionskundliches Institut Bensheim (Hg.): Was eint? Was trennt? Ökumenisches Basiswissen, Speyer 2010 (Verlagshaus Speyer), ISBN 978-3-939512-18-9
- Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik (Paderborn) / Konfessionskundliches Institut des Evangelischen Bundes (Bensheim): Taufe. Eine ökumenische Arbeitshilfe, Speyer 2009 (Evangelischer Presseverlag Pfalz), ISBN 978-3-939512-14-1
Siehe auch
- Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik, Paderborn
- Institut für Ökumenische Forschung, Tübingen
- Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin
Quellen
- ↑ Vgl. die Selbstdarstellung auf der Internetseite http://www.ki-bensheim.de/konfessionskundliches-institut/wir-ueber-uns.html
Weblinks
- Internetpräsenz Konfessionskundliches Institut
- Bibliothek des Konfessionskundlichen Instituts im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund
- Evangelischer Arbeitskreis für Konfessionskunde in Europa
- Stiftung Bekennen und Versöhnen des Evangelischen Bundes
49.6896568.624461Koordinaten: 49° 41′ 23″ N, 8° 37′ 28″ OKategorien:- Evangelische Kirche in Deutschland
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