Kongress deutscher Volkswirte

Kongress deutscher Volkswirte

Der volkswirtschaftliche Kongress bzw. der Kongress deutscher Volkswirte wurde 1858 in Gotha gegründet. Der volkswirtschaftliche Kongress setzte sich energisch für den Freihandel ein. Vorbild war Richard Cobdens Anti-Corn Law League.

Der Kongress deutscher Volkswirte setzte sich vor allem für den Freihandel und für das Genossenschaftswesen ein. Wichtige Mitglieder des Kongresses waren John Prince-Smith, Julius Faucher, Wilhelm Adolf Lette, Hermann Schulze-Delitzsch, Heinrich Bernhard Oppenheim und Karl Braun, der die meiste Zeit auch den Vorsitz innehatte.

Wichtige Impulse (z. B. Einführung der Goldwährung 1871, Beschränkung der Banknoten 1874) konnte der volkswirtschaftliche Kongress für die Politik geben. Die zunehmende Liberalisierung im deutschen Wirtschaftsraum, zuerst im Deutschen Zollverein, dann im Norddeutschen Bund und später auch im Deutschen Reich, sowie die nationale Einigung wurden vom Kongress begrüßt und mitgetragen. Aufgrund des Einflusses auf die Politik, den der Kongress genoss, wurde der Kongress deutscher Volkswirte auch kurz Freihandelspartei genannt.

Mit dem zunehmenden Protektionismus verlor der Kongress an Bedeutung. Das Jahr 1880 wurde ein Schicksalsjahr für die deutsche Freihandelsbewegung, für den deutschen Liberalismus und für den Kongress deutscher Volkswirte, der in diesem Jahr zum letzten Male tagte. 1880 stimmte der Reichstag Bismarcks Schutzzollpolitik zu, was dann auch zur Spaltung der Nationalliberalen Partei führte.


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