Konica Minolta Dynax 7D

Konica Minolta Dynax 7D
Dynax 7D Rückansicht mit angesetztem Vertikalgriff (Zubehör)

Die Konica Minolta Dynax 7D (Nordamerika: Konica Minolta Maxxum 7D, Japan: Konica Minolta α-7 Digital, offizielle Modellbezeichnung: DG-7D) ist eine digitale Spiegelreflexkamera aus der Dynax-Familie der Firma Konica Minolta.

Inhaltsverzeichnis

Ausstattungsmerkmale

Weitere Besonderheiten dieses Kameramodells sind ein besonders großes Bild-Display, großes Sucherbild, besonders ergonomische Bedienung durch sechs griffgünstige Handräder (mit Zubehörgriff: acht Räder) anstelle endloser Untermenüs im LC-Display.

CCD-Sensor mit etwa 6,1 Megapixel Auflösung mit 100 bis 3200 ISO-Empfindlichkeit, ein durch den Bildsensor im APS-C-Format bedingter Formatfaktor von etwa 1,5 gegenüber dem Kleinbild sowie die Kompatibilität zu allen Minolta-AF-Objektiven. (Die Brennweite eines Vollformat-KB-Objektives muss mit 1,5 multipliziert werden: Aus 200 mm werden somit durch den kleineren Sensor effektive 300 mm Brennweite). Die Dynax 7D Verfügt über einen 9-Punkt-Autofokus.

Die Bilder können im JPG-Format in drei verschiedenen Auflösungen (3008 × 2000, 2256 × 1496 und 1504 × 1000 Pixel in jeweils drei Qualitätsstufen: extrafein, fein und Standard) oder im RAW- sowie RAW + JPEG-Format gespeichert werden. Besonders schnelle CF-Speicherkarten (wie z. B. Sandisk Extrem-III) werden unterstützt. Damit können extrem schnelle Bildfolgen ohne Überlauf des internen Pufferspeichers erzeugt werden.

Der Weißabgleich kann automatisch oder manuell in vielen Optionen erfolgen. Die Kamera hat drei frei programmierbare Speicher, um schnell zwischen voreingestellten komplexen Kamera-Einstellungen umzuschalten. Damit kann der Fotograf beispielsweise bei einer Hochzeit für die zu erwartenden Bildsituationen (Mischlicht dunkel, Blitzlicht und Tageslicht hell) die wichtigsten Voreinstellungen in Ruhe vorher austesten und dann schnell abrufen.

Bildstabilisator im Gehäuse integriert

Die Dynax 7D ist die erste digitale Spiegelreflexkamera, bei der ein Bildstabilisator im Gehäuse integriert ist. Bisher gibt es Bildstabilisierungs-Systeme in einzelnen Objektiven (Canon IS, Nikon VR, Sigma OS); sie wirken durch Verschieben von Linsenelementen dem Verwackeln durch die unruhige Hand des Fotografen entgegen.

Beim als Anti-Shake bezeichneten System von Konica Minolta erfasst ein Bewegungssensor im Kameragehäuse diese Bewegungen; unter Berücksichtigung der vom Objektiv gemeldeten Brennweiteneinstellung wird der CCD-Aufnahmesensor entsprechend nachgeführt. Vorteil: Wirkung bei allen angesetzten Objektiven (wenige Ausnahmen), dadurch vielseitig und preisgünstig. Nachteil: Das ohnehin relativ große und schwere Gehäuse der Dynax 7D ist dadurch noch etwas schwerer geworden. Das Anti-Verwackel-System lässt sich bei Stativbenutzung abschalten. Die Markteinführung erfolgte Ende 2004.

Zubehör

Vertikalhandgriff

Der Vertikalhandgriff (Bezeichnung: VC-7D) wird unten an die Kamera über das Stativgewinde angeschlossen und erlaubt die Verwendung von ein bis zwei Akkus (Bezeichnung: NP-400) oder über einen beiliegenden Adapter sechs Stück Typ AA-Batterien oder -Akkus (ein Stativ kann trotzdem verwendet werden). Der Griff erlaubt ein ermüdungsfreies längeres Arbeiten mit einer um 90° vertikal geschwenkten Kamera (Hochformat-Bilder). Der zweite Akku bringt zudem enorme Vorteile, wenn beispielsweise viele Bilder hintereinander ohne Unterbrechung gemacht werden sollen. Der AA-Adapter erlaubt eine Art „Notbetrieb“ mit handelsüblichen Batterien oder Akkus; durch den hohen Stromverbrauch bedingt sind diese jedoch sehr schnell leer. Die Funktionen Auslöser (zweistufig), AEL-Lock, beide Handräder (vorne und hinten) für Programm- und Belichtungs-Shift, AF/MF–Umschalter, AF-Area werden elektrisch an die Kamera übertragen. Um Fehlbedienung im „Normalbetrieb“ zu vermeiden, können diese Tasten mit einem On/Off-Schalter deaktiviert werden.

Im Vertikalbetrieb liegt die Kamera mit dem VC-7D sehr gut in der Hand und reduziert somit effektiv das Verwackeln durch Muskelzittern nach vielen Bildern. Für Benutzer mit großen Händen ist der Zusatzgriff auch im Normalbetrieb eine wesentliche Erleichterung: werden zusammen mit der an sich schon schweren Kamera noch große Objektvive verwendet, so liegt diese mit dem Vertikalhandgriff wesentlich besser in der Hand. Auch hier reduziert sich das Verwackeln erheblich.

Blitz Minolta

Die 7D kann über einen Minolta-Mittenkontakt mit einem Minolta Systemblitz verbunden werden. Damit kann, mit der ADI-(TTL)-Belichtungsmessung (Entfernungsangabe aus dem Autofocus des Objektives)programmgesteuert die Blitzleistung passend zur Entfernung mit Blende und Belichtungszeit automatisch gesteuert werden. Diese Funktion bieten aber nur die Blitzgeräte der „HS“-Baureihe. Ältere Minolta-Blitzgeräte können nur im Manuell-Modus betrieben werden. Möglich sind: Aufhellblitz, Blitzen auf 1.Vorhang oder Blitzen auf 2.Vorhang.

Der SONY Flash HVL56AM ist ebenfalls zu 100 % kompatibel, da baugleich mit dem früheren Konica-Minolta HS-5600. Dieser Sony-Blitz kann ebenfalls, wie sein Konica Minolta-Vorgänger drahtlos (als „entfesselter Blitz“) ausgelöst werden.

Blitz Fremdhersteller

Es können spezielle Systemblitze der Hersteller Metz (über das Metz-SCA System), Sigma und Soligor über den Minolta-Systemkontakt verwendet werden. Einige davon erlauben auch fast die gleichen Funktionen, wie der Original Systemblitz Konica-Minolta HS-3600 (Leitzahl 36) und HS-5600 (Leitzahl 56). Der Soligor DG-420Z Zoom Flash (Leitzahl 42) erlaubt ebenfalls die Minolta-ADI-Blitzmessung. Ein Modell von Sigma ist ebenfalls vergleichbar in der Ausstattung.

Blitzanschluss PC-Kontakt

Für Studio-Blitzanlagen werden sogenannte PC-Kontakte verwendet, dieser Anschluss hat aber nichts mit Computer zu tun. Es ist ein Schließ-Kontakt, mit dem eine Studio-Blitzanlage an die Kamera angeschlossen werden kann. Über einen zusätzlichen kleinen Adapter kann daran auch ein Sender/Receiver angeschlossen werden, was kabelloses Blitzen im Fotostudio erlaubt. Automatikfunktionen werden dabei aber selbstverständlich nicht unterstützt. Man arbeitet mit Blitzbelichtungsmesser und Betriebsart „M“ (manuell).

Studiofotografie mit USB 2.0

Über den USB-2.0-Anschluss kann direkt über das Kabel (max. fünf Meter lang, mit Spezial-Lösungen mehr) mit der beiliegenden Minolta-Software statt auf Speicher-Karten direkt auf eine PC-Festplatte gespeichert werden. Die Bilder können dann fast ohne Verzögerung im Vollbildmodus auf einem Windows-PC oder -Laptop begutachtet werden. In Verbindung mit dem Anschluss für Studio-Blitzanlagen eine interessante Methode.

Konica Minoltas Abkündigung der Consumer-Fotografie

Konica Minolta verkündete am 19. Januar 2006 den Entschluss, sich ganz auf das Segment der Büroausstattungen (Kopierer, Drucker, Scanner usw.) zu konzentrieren. Die Fertigung der Minolta-Kameras wurde im März 2006 aufgegeben, das Knowhow an Sony verkauft.

Die Ankündigung des Rückzuges ließ auf dem deutschen Markt die Preise für die hochwertigen Digital-Spiegelreflexkameras sinken, Lagerbestände wurden reduziert.

Im Sommer 2006 stellte Sony die erste digitale Spiegelreflex-Kamera mit dem Minolta-A-Bajonett vor. Es handelte sich dabei um eine überarbeitete Version der Dynax 5, die unter dem Namen Sony α100 auf den Markt kam. Ebenfalls stellte Sony zeitgleich neue Objektive mit Zeiss-Optik vor. Ein großer Teil der bestehenden Minolta-Objektive trägt nun den Namen Sony, blieb aber ansonsten unverändert.

Dynax-Reihe

Im September 2005 brachte Konica Minolta mit der Dynax 5D eine leicht abgespeckte Version der Dynax 7D heraus. Sie ist leichter, hat aber auch weniger Anschlussmöglichkeiten.

Serienfehler und Kulanz

Symptom in Bildform

Am 3. Februar 2007 gab Konica Minolta die Existenz eines Serienfehlers bei den Modellen Dynax 7D und 5D bekannt, der dazu führen kann, dass die erste(n) Aufnahme(n) nach längeren Pausen schwarz oder stark unterbelichtet sein können (blaustichig). Dieser in einschlägigen Foren unter dem Namen „Error 58“ bekannt gewordene Fehler wurde von Konica Minolta auch nach Ablauf der Garantie/Gewährleistung kostenlos repariert. Dieser Reparaturservice ist jedoch seit dem 31. Dezember 2010 eingestellt. Ein weiterer Fehler ist die fehlende Übernahme der Lage der Kamera bei der Auslösung (orientation-flag). Der exif-Tag „Orientation“ wird, obwohl die Kamera die Lage (horizontal oder vertikal) erkennen kann, nicht richtig gesetzt, so dass ein nachträgliches manuelles Drehen der Bilder (bei hochkant aufgenommenen Bildern) erforderlich wird. Dieser Fehler ist auch in der Firmwareversion 1.10 nicht bereinigt.

Siehe auch

Literatur

  • Josef Scheibel, Robert Scheibel: Fotos digital – Konica Minolta Dynax 7D – Kamerapraxis / Was nicht im Bedienungshandbuch steht / Tipps und Tricks / Hintergründe, Basiswissen / Nachschlagewerk. 2. überarbeitete Auflage, vfv Verlag, Gilching 2006, ISBN 3-889551-59-9 (176 Seiten, [1], abgerufen am 8. Januar 2011).
  • Klaus-Peter Bredschneider: Konica Minolta Dynax 7D. Point of Sale Gertfried Urban Verlag, Baierbrunn 2005, ISBN 3-925334-73-4 (223 Seiten).
  • Peter K. Burian: Magic Lantern Guides – Konica Minolta Maxxum 7D / Dynax 7D. Lark Books, 2005, ISBN 1-579906-95-8.
  • Chris Weston: The PIP Expanded Guide to the Konica Minolta Dynax / Maxxum 7D. Photographers’ Institute Press, 2006, ISBN 1-861084-75-7 (256 Seiten).

Weblinks


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