- Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten
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Die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten (Königliche Akademie der Bildenden Künste) in Den Haag ist die älteste Kunstakademie der Niederlande.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon im 16. Jahrhundert ist eine Lukasgilde in Den Haag überliefert. 1656 spaltete sich von dieser die Confrérie Pictura ab, die sich zum Ziel gesetzt hatte, professionelle Kunstmaler getrennt von den so genannten kladschilders (Klecksern, Pinslern) zu organisieren. Am 29. September 1682 wurde von den Mitgliedern der Confrérie Pictura – Willem Doudijns, Theodorus van der Schuer, Daniël Mijtens, Robert Duval und Augustinus Terwesten – eine Akademie gestiftet, um den Gildenmitgliedern die Möglichkeit der Weiterbildung im Zeichnen und Malen zu bieten. Sie war die direkte Vorläuferin der späteren Königlichen Akademie der Bildenden Künste.
Gebäude an der Prinsessegracht
Ende des 18. Jahrhunderts war eine Periode des Verfalls und der wirtschaftlichen und politischen Krise, und auch für die Akademie brachen mit dem Wegfall finanzieller Unterstützung schwierige Zeiten an. Der Tiefpunkt war gegen 1800, als sie nur noch zehn Schüler verzeichnete. Ab 1821 erhielt sie wieder mehr Bedeutung, als ihr die School voor Burgerlijke Bouwkunde angeschlossen wurde. Nachdem die Akademie zuvor an der Korenbeurs (Getreidebörse) und später der Boterwaag (Waaghaus für Butter) untergebracht war, konnte sie 1839 ihr eigenes Haus an den Prinsessegracht beziehen, ein von Zeger Reyers erstelltes neoklassistisches Gebäude.
Mit dem Verschwinden der Gilden im 19. Jahrhundert wurden Bauzeichnen und Technisches Zeichnen zunehmend wichtiger. Dort spielte die Akademie auch eine Rolle. Neben Baukunde kamen im Verlaufe des Jahrhunderts die Vermittlung von Grundrissplanung und Entwurfskunde für Handwerksmitglieder hinzu. In dieser Zeit verzeichnete die Akademie mehr Schüler des technischen Zweiges als der Kunstakademie. Daneben begann die Akademie, Lehrer aus- und weiterzubilden, was bis vor wenigen Jahrzehnten ihr wichtigster Zweig war.
Haager Schule und Neuzeit
Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Den Haager Kunstszene eine Blütezeit, die als Haager Schule bekannt wurde. Viele Anhänger, so wie Breitner, die Gebrüder Maris (Jacob Maris und Matthijs Maris) und Bosboom, wurden in der Akademie ausgebildet.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielte die Akademie eine Pionierrolle in den Niederlanden. Unter Bauhaus-Einfluss entstanden die neuen Abteilungen grafischer Entwurf, Werbung, Fotografie, Design und Möbelentwurf. Dozenten der Avantgarde jener Zeit waren Gerrit Kiljan (1881–1961), Paul Schuitema (1897–1973), Paul Citroen (1896–1983) und Cor Alons (1892–1967). Auch erweiterte die Akademie ihren Lehrplan als eine der ersten niederländischen Schulen durch Unterricht im Bereich der industriellen Formgebung.
1938 wurde auf dem Platz des alten Hauses ein vom Architekturbüro Plantenga, Buijs & Lürsen entworfenes neues Gebäude errichtet, das 2000 eine Generalsanierung erfuhr und um ein Gebäude des Architekten Van Mourik Vermeulen erweitert wurde. 1990 fusionierte die Akademie mit dem Königlichen Konservatorium zur Hogeschool van Beeldende Kunsten, Muziek en Dans (Hochschule für Bildende Künste, Musik und Tanz). Gleichzeitig wurde eine intensivere Zusammenarbeit mit der an der Universität Leiden neu errichteten Kunst-Fakultät begonnen - in den Niederlanden die erste formalisierte Zusammenarbeit einer Universität mit einer Kunstschule, die es den Studenten erlaubt, innerhalb auch eines Semesters sowohl an der Universität Leiden, als auch der Königlichen Akademie zu hören. Das Angebot der Vermittlung neuer Technologien und neuer Medien hat sich dabei weiter vergrößert.
Die Akademie richtet den zweijährlichen Gerrit Noordzijprijs für den Entwurf von Schriftarten und Zeichensätzen aus.
Absolventen
- Cornelis (Kees) Andrea (1914–2006)
- Emmy Andriesse (1914–1953)
- Marius Bauer (1867–1932)
- Karel de Bazel (1869–1923)
- Hans Borrebach (1903–1991)
- Johannes Bosboom (1817–1891)
- George Hendrik Breitner (1857–1923)
- Paul Citroen (1896–1983)
- Adelbert Foppe (1942)
- Herman Gordijn (1932)
- Willem van Genk (1927–2005)
- Jurjen de Haan (1936)
- Carli Hermès (1963)
- Isaac Israëls (1865–1934)
- Toon Kelder (1894–1973)
- Frans Koppelaar (1943)
- Jacob Maris (1838–1899)
- Matthijs Maris (1839–1917)
- Willem Maris (1844–1910)
- Theo van der Nahmer (1917–1989)
- Kees Nieuwenhuijzen (1933)
- Gerrit Noordzij (1931)
- Anton Pieck (1894–1987)
- Willem Cornelis Rip (1856–1922)
- W.J. Rozendaal (1899–1971)
- Bram Roth (1916–1995)
- Paul Reding (1939)
- Har Sanders (1929)
- Paul Schuitema (1897–1973)
- Martin Sjardijn (1947)
- Jan Snoeck (1927)
- Albert Termote (1887–1978)
- David Vandekop (1937–1994)
- Johan Hendrik Weissenbruch (1824–1903)
- Co Westerik (1924)
- Charles van Wijk (1875–1917)
- Piet Zwart (1885–1977)
Literatur
- J.J. Beljon, 300 jaar Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten 's-Gravenhage 1682–1982: Een beknopt overzicht. 's-Gravenhage 1982. (niederländisch)
Weblinks
- Internetauftritt der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten (niederländisch und englisch)
Kategorien:- Hochschule für Bildende Kunst
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