- Konis
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Nino Konis Santana (* 1959 in Tutuala, Portugiesisch-Timor; † 11. März 1998 im Distrikt Ainaro/Timor Timur) war von April 1993 bis zu seinem Unfalltod 1998 der Chef der FALINTIL, dem militärischen Arm des osttimoresischen Widerstands gegen die indonesische Besetzung (1975-1999).
Während der portugiesischen Kolonialherrschaft wurde Konis im äußersten Osten der Insel Timor im Dorf Veru im Subdistrikt Tutuala/Distrikt Lospalos geboren. Er gehörte der dort dominierenden Ethnie der Fataluku an. Konis erhielt eine Ausbildung in einer katholischen Schule und arbeitete in der Region als Lehrer bis zur indonesischen Invasion im Dezember 1975.
1974 bis 1975 war Konis Chef der Osttimoresischen Studentenorganisation UNETIM, die mit der neuen Partei FRETILIN verbunden war. Als Mitglied der Wahlkommission bereitete er die ersten Wahlen in Portugiesisch-Timor vor, die als Test im Distrikt Lospalos durchgeführt am 13. März 1975 wurden und die Kolonie für die Unabhängigkeit vorbereiten sollten. Kandidaten der FRETILIN setzten sich dabei mehrheitlich durch. Diese rief am 28. November 1975 die unabhängige Demokratische Republik Osttimor aus. Nur wenige Tage später landeten indonesische Truppen im Land.
Konis schloss sich dem Widerstand in den Bergen an und wurde zum Vertreter der Militärregion Lospalos. Nachdem 1981 die Basiscamps aufgegeben wurde er Mitglied der Kontaktgruppe, die von FALINTIL-Kommandant Xanana Gusmão geleitet wurde. 1992 wurde Konis politischer Assistent Gusmãos. Konis geriet 1990 in einen indonesischen Hinterhalt und wurde dabei durch Schüsse am Hals, Oberschenkel und Fuß verwundet. 1991 hatte Konis seine Basis in Ermera, da man plante, die Kämpfe auf den indonesischen Westteil der Insel auszudehnen. Hier errichtete er eine kleine Kapelle, die der Heiligen Mutter von Fatima gewidmet war. Als Gusmão im November 1992 von den Indonesiern gefangen genommen wurde, übernahm Ma'huno Bulerek Karathayano die Führung der FALINTIL. Konis wurde zum Mitglied des Militärischen Politischen Komitees. Im April wurde auch Ma'huno gefangen genommen und Konis wurde der neue Kommandant der FALINTIL. In der FRETILIN war Konis Sekretär des Direktivkomitees.
Konis kam bei einem Sturz im dichten Nebel ums Leben, als er in einen versteckten Unterschlupf klettern wollte. Die immer noch im Oberschenkel steckende Kugel von der Verwundung 1990 soll mit ein Grund für den Sturz gewesen sein. Sein Nachfolger als Chef der FALINTIL wurde Taur Matan Ruak. Nach Konis wurde 2007 bei seinem Geburtsort Tutuala der Nino Konis Santana Nationalpark benannt, Osttimors erster Nationalpark.
Literatur
- José Mattoso: „A Dignidade - Konis Santana e a Resistência Timorense“ (Portugiesisch)
Weblinks
Ehemalige Kommandeure der FALINTILRogerio Lobato (1975?) | Nicolau dos Reis Lobato (Mai 1976 – 31. Dezember 1978 †) | Xanana Gusmão (1981 – 20. November 1992) | Ma'huno Bulerek Karathayano (1992 – 5. April 1993) | Nino Konis Santana (April 1993 – 11. März 1998 †) | Taur Matan Ruak (1998 – 1. Februar 2001)
Personendaten NAME Santana, Nino Konis ALTERNATIVNAMEN Santana, Konis KURZBESCHREIBUNG Freiheitskämpfer GEBURTSDATUM 1959 GEBURTSORT Veru, Tutuala, Portugiesisch-Timor STERBEDATUM 11. März 1998 STERBEORT Distrikt Ainaro, Timor Timur
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