- Fataluku
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Fataluku Gesprochen in
Osttimor, Indonesien Sprecher 37.779[1] Linguistische
Klassifikation- Papua-Sprachen
- Trans-Neuguinea-Sprachen
- Timor-Alor-Pantar
- Fataluku
- Timor-Alor-Pantar
- Trans-Neuguinea-Sprachen
Offizieller Status Amtssprache von Osttimor (Nationalsprache) Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: -
ISO 639-3: Fataluku (Fatalukunu, Fataluco, Dagaga, Dagoda, Dagada) ist eine Papua-Sprache, die von den etwa 38.000 Angehörigen der Ethnie der Fataluku im äußersten Osten von Osttimor im Distrikt Lautém gesprochen wird. Ein Dialekt des Fataluku, Oirata, wird in zwei Dörfern im Süden der kleinen indonesischen Insel Kisar gesprochen, die nordöstlich von Timor liegt. Auch auf nördlich von Timor gelegenen Insel Liran (Lirang) wird Fataluku gesprochen. Die Bezeichnung „Fataluku“ setzt sich zusammen aus „fata“ (klar, direkt) und „luku“ (Rede). In älteren, meist portugiesischen Quellen wird die Bezeichnung Dagada verwendet, doch ist sie als Eigenbezeichnung nicht üblich. Möglicherweise ist es eine Fremdbezeichnung, die die Makasae in Baucau verwendeten.[2]
Inhaltsverzeichnis
Die Ethnie
Obwohl die Fataluku eine Papua-Sprachen sprechen, haben sie kulturell gesehen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zu den anderen, meist austronesische Sprachen sprechenden Ethnien Osttimors.[2]
Bei den Fataluku spielt das traditionelle, gesellschaftliche Klassensystem noch heute eine Rolle. Man unterscheidet die Schicht der Könige (Raju), die mittlere Schicht der Paca und die Unterschicht der Akanu. Nur der Schicht der Könige war der Landbesitz gestattet. Noch heute soll den Nachkommen des Liurai von Moro ein Großteil des Lands im Distrikt Lautém gehören.[3]
Fataluku-Familien haben, trotz ihres katholischen Glaubens, oft noch animistische Hausschreine (aca kaka). Rituelle Feuerstellen sorgen für den spirituellen Schutz der Mitglieder der Großfamilie. Den Ahnen werden als Nahrung (fané) Innereien und Reis geopfert oder die männlichen Familienmitglieder teilen sich „heiliges Fleisch“ (leura tei). Bei Bestattungen von alten Mitgliedern eines Clans wird von 'nololonocaw (Meister des Gesangs, Meister der Wörter) ein ritueller Gesang (nololo) angestimmt, in dem die Seele des Verstorbenen entlang des Pfades der Ahnen geschickt wird, um sich mit dem Ursprung zu vereinen. Manchmal sagt man, der Tote sei „gegangen, um Kokosnüsse im Land des ersten Dorfes zu pflanzen.“[2]
Die Sprache
Fataluku ist eine der 15 in der Verfassung anerkannten Nationalsprachen Osttimors. 37.779 Osttimoresen bezeichnen Fataluku als ihre Muttersprache (2010).[1] Es gibt sieben Dialekte.[2] Struktur und Wortschatz sind Makasae und Makalero zwar ähnlich, doch Fataluku-Sprecher können diese Sprachen nicht verstehen. Der nordwestliche Dialekt ist durch Makasae beeinflusst. Dieser kennt auch, im Gegensatz zu den anderen Fataluku-Dialekten die stimmhaften Konsonanten b, g und d. Die meisten Wörter enden mit einem Vokal. Aus den benachbarten austronesischen Sprachen gibt es zahlreiche Lehenswörter.[2]
Auffällig ist die Verwendung des austronesischen Lehnwortes „malai“, das sowohl „Fremder“, als auch „Herrscher“ bedeuten kann. Gerade in seiner letzten Bedeutung hat er Eingang in Personennamen gefunden, wie Sians malai oder Opo malai, ohne dass ihre Träger ausländische Wurzeln hätten.[2]
Wörter und Sätze in Fataluku
Der Buchstabe 'c' und die Buchstabenkombination 'tx' wird 'ch' ausgesprochen.
Hó, Rau - Ja
Upe, Kapare - Nein
Lulue - Danke
Tali lulue - Vielen Dank
Helupai, Aka natxuni - Willkommen
Tolune - Bitte
Ant ivi nere - Entschuldigung
Ó lai'i - Hallo
Nita tana fale - Auf Wiedersehen
Ihani koice - Bis später
Naunop irauni - Guten Morgen
Vacu hici /Meucia irauni - Guten Tag
Mua koun irauni - Guten Abend
Muna koun irauni - Gute Nacht
Uruvacu - Gott
Lohoasupala - Lospalos (Distrikt, Subdistrikt und Ort in Osttimor)
Die Zahlen in verschiedenen Dialekten des Fataluku Zahl Lospalos Lautém Oirata 1 ukani ukani uani 2 ece ece ei 3 utue itue utu 4 fate fate pata 5 ? lime limi 6 neme neme neme 7 fetu fitu pitu 8 ikafa kafa kapa 9 siwa sife siwa 10 ta'ane taane taa-nauni Wörter austronesischen Ursprungs
tahi - Meer
la′a - gehen
lime - fünf
ratu - Clan, edel
malai - Fremder, Herrscher
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)]
- ↑ a b c d e f Andrew McWilliam: Austronesians in linguistic disguise: Fataluku cultural fusion in East Timor
- ↑ Lautém District Development Plan 2002/2003 (englisch; PDF-Datei; 1,97 MB)
Weblinks
- Papua-Sprachen
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