- Konservative Volkspartei
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Die Konservative Volkspartei (hervorgegangen aus der 1929 gegründeten Volkskonservativen Reichsvereinigung) war eine 1930 entstandene Absplitterung von der DNVP. Sie blieb eine zahlenmäßig unbedeutende Kleinpartei.
Inhaltsverzeichnis
Spaltung der DNVP
Die Ursache für das Entstehen einer neuen Partei war die Kritik in Teilen der DNVP an der Politik von Alfred Hugenberg, der 1928 Kuno Graf Westarp vom Amt des Parteivorsitzenden verdrängt hatte. Insbesondere das Volksbegehren gegen den Young-Plan und die Zusammenarbeit mit der NSDAP stießen auf Missfallen. Als der aus dem Volksbegehren hervorgegangene Gesetzesentwurf „Gesetz gegen die Versklavung des Deutschen Volkes“ im Reichstag zur Abstimmung stand, verweigerten etwa 20 Abgeordnete der DNVP die Zustimmung. Darauf antwortete Hugenberg mit Parteiausschlussverfahren. Andere wie Gottfried Treviranus traten aus der Partei aus und Graf Westarp legte auch den Fraktionsvorsitz nieder. Einige der Dissidenten traten dem Christlich-Sozialen Volksdienst, andere der Christlich-Nationalen Bauern- und Landvolkpartei bei.
Parteientstehung
Eine weitere Gruppe um Trevianus und Walther Lambach bildete eine neue Partei. Diese hieß zunächst Volkskonservative Reichsvereinigung. Im Jahr 1930 kam es wegen der Haltung zur Regierung von Heinrich Brüning noch einmal zu Abspaltungen in der DNVP-Fraktion. Diesmal verließ eine Gruppe um Westarp die Partei. Danach schlossen sich die Gruppe um Westarp und die Volkskonservative Reichsvereinigung zusammen und benannten sich in "Konservative Volkspartei" um.
Politische Positionen
Die Partei unterstützte in der Folge Brünings Politik. Treviranus war selbst von März 1930 bis Mai 1932 in der Regierung vertreten und verlieh der Partei damit ein über ihre quantitative Vertretung hinausgehendes Gewicht.
Die Konservative Volkspartei forderte ein Ende des „Systems regelloser Massenherrschaft durch einen der geschichtlichen Entwicklung und natürlichen Gliederung unseres Volkes entsprechenden Staatsaufbau". Gemeint war damit eine berufsständische Verfassung.[1]
Bedeutung
Die Konservative Volkspartei verstand sich selbst als Kristallisationskern einer bürgerlichen Sammlungsbewegung.[2] Dazu kam es indes nicht und die Organisation blieb eine Honoratiorenpartei. Einen Massenanhang und einen nennenswerten Parteiapparat hatte sie nie. Insbesondere fehlte ihr anders als der DNVP die Unterstützung der agrarischen Interessenverbände in den konservativen Hochburgen der preußischen Ostgebiete. Sie kam 1930 auf gerade einmal 10.000 Mitglieder. Finanziell erheblich unterstützt wurde sie von Seiten der Industrie, da diese den antigouvernementalen Kurs Hugenbergs ablehnte. Politisch blieb die Partei bei Wahlen weitgehend erfolglos. Nur bei der Reichstagswahl von 1930 kam sie auf 4 Mandate durch eine Listenverbindung mit der Landvolkpartei. Aber auch bei dieser Wahl gaben ihr nur etwa 300.000 Wähler ihre Stimme, was 0,8% der abgegebenen gültigen Stimmen entsprach.[3] Nur vereinzelt wurden nennenswerte Erfolge erzielt: in Oberbayern durch die dortige Kandidatur des populären Weltkriegsgenerals Paul von Lettow-Vorbeck (KVP 4,0% gegenüber 2,1% für die DNVP, in München sogar 6,2 % KVP gegenüber 2,4 % DNVP), in Schaumburg-Lippe (2,5%), im Land Lippe (2,0%), der Heimat von Treviranus, und in den Freien Städten Hamburg (2,8%) und Lübeck (2,2%). Der Versuch eines Zusammenschlusses der bürgerlichen Parteien unter Einschluss der Volkskonservativen im Jahr 1932 scheiterte, daher trat die KVP bei den Reichstagswahlen 1932 nicht mehr an. Damit endete ihre wahrnehmbare politische Tätigkeit.
Einzelnachweise
- ↑ Tormin, S.196
- ↑ Heinrich-August Winkler: Weimar 1918 - 1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37646-0 S.385
- ↑ Horst Möller, Andreas Wirsching: Aufklärung und Demokratie: Historische Studien zur politischen Vernunft. Göttingen, 2003. S.232
Literatur
- Walter Tormin: Geschichte der deutschen Parteien seit 1848. Stuttgart u.a., 1967
- Erasmus Jonas: Die Volkskonservativen 1928-1933. Entwicklung, Struktur, Standort und politische Zielsetzung. Düsseldorf 1965
Weblinks
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