Koreanische Literatur

Koreanische Literatur

Die koreanische Literatur war zuerst nur auf Chinesisch geschrieben. Nur allmählich nach der Einführung des koreanischen Schriftsystems Hangeul wurde auf Koreanisch geschrieben. Die koreanische Literatur lässt sich nach der Entstehungszeit in zwei Gruppen einteilen: Alles, was vor dem 20. Jahrhundert geschrieben und entstanden waren, nennt man Gojeon munhak [koʝənmunhak] (고전 문학, wörtlich „Klassische Literatur“), und die nach dem 20. Jahrhundert einfach Hyeondae munhak [hjəndɛmunhak] (현대 문학, wörtlich „Moderne Literatur“). Gojeon munhak umfasst zu einem großen Teil Werke, die auf Altchinesisch geschrieben waren, aber auch solche, die in Idu und in der Schreibweise des Hunminjeongeums geschrieben waren. Hyeondae munhak werden nach westlichen literarischen Genres geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Klassische Literatur (Gojeon munhak)

Dichtungen

Romane

Moderne Literatur (Hyeondae munhak)

Ab der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert kamen Einflüsse aus Europa und Amerika. Heutzutage ist die koreanische Literatur eine eigenständige Literatur, die jedoch von Weltströmungen beeinflusst wird.

Die wichtigsten Autoren Südkoreas sind Hwang Sun-won, Hwang Sok-yong und Pak Chong-hwa (Realismus, Kriegsthematik); Kim Su-yong (Vertreter des Modernismus). Cho Sehui (1942 geboren) und Yi Munyŏl (1948) gehörten zur Munji-Bewegung. Choe Sung-ho (1954) hat die Deshumanisierung von Seoul beschildert.

Belletristik in Nordkorea

Wie alle Kunstgattungen in Nordkorea unterliegt auch die Belletristik der strengen Zensur des nordkoreanischen Regimes. Wichtigste Themen sind die Problematik der nationalen Spaltung Koreas und die „Heldentaten“ von Kim Il-Sung und seinen Genossen.

Buchmarkt

Südkorea ist seit Jahren neben China der wichtigste Abnehmer deutscher Übersetzungslizenzen, zumal Bücher für Kinder und Jugendliche, Klassiker und Philosophen werden auf der jährlichen Buchmesse in Seoul gehandelt. Immer noch reisen nur wenige Deutsche privat nach Korea. Kein deutschsprachiger Verlag hat ein deutsch-koreanisches Wörterbuch im Angebot (im Gegensatz zu koreanischen Verlägen) und auch ein aktueller deutschsprachiger Reiseführer fehlt.

Die südkoreanischen Schriftsteller Ko Un und Yi Mun-yol gelten seit Jahren als Anwärter auf den Nobelpreis. Auch jüngere koreanische Autoren werden in anderen europäischen Ländern viel gelesen, beispielsweise in Frankreich. Ins Deutsche fehlen oft gelungene Übersetzungen. Südkorea hatte als Gegenmaßnahme einen aufwändig gestalteten Auftritt als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2005 mit staatlich gesponserten Übersetzungen, Konzerten und mehr. In Korea füllen sich bei Literaturlesungen teilweise sogar Stadien.

Weltweit liegt Südkorea bei den Buch-Neuerscheinungen auf Platz sieben. 2004 waren es etwa 50.000.

Siehe auch

Bibliographie

Bücher zur koreanischen Literatur:

  • Kyo-Chul Chung [Chung Kyo-Chul] Studien zu P'ansori: Ein Beitrag zu Geschichte, Wesensstruktur und Gestaltungsprinzipien des koreanischen Epengesanges. HICE: Seoul, 1997.
  • Hanguk Yeokdae Munjip Chongseo Mongnok. Kyungin: Seoul, 2000.
  • Hoyt, James Soaring Phoenixes and Prancing Dragons: A Historical Survey of Korean Classical Literature. Jimoondang International: Somerset (Korean Studies Series, No. 20), 2000.
  • Hunggyu Kim [Kim Hunggyu] Understanding Korean literature. Sharpe: Armonk, NY, 1997.
  • Köhler, Kai Aufbruch aus der Morgenstille. Koreanische Literatur in deutscher Übersetzung. literaturwissenschaft.de: Marburg, 2005
  • Eckardt, André Geschichte der koreanischen Literatur. Kohlhammer: Stuttgart (Sprache und Literatur 28), 1968.
  • McCann, David R. Early Korean Literature: Selections and Introductions. Columbia University Press: New York, 2000.
  • Korean National Commission for UNESCO. Korean Literature: Its Classical Heritage and Modern Breakthroughs. Hollym: Seoul, 2003. ISBN 1-56591-176-8.

Weblinks


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