Korrelationsgradmesser

Korrelationsgradmesser

Ein Korrelationsgradmesser ist ein Messgerät in der Ton- bzw. Audiotechnik, mit dem die Beziehungen zwischen den beiden Kanälen (rechts und links) einer Stereo-Audioaufnahme messtechnisch festgestellt werden können.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Gedacht ist dieser Phasenindikator allein zur Kontrolle der Koinzidenzstereofonie mit Koinzidenzmikrofonen, wenn also allein Pegeldifferenzen und kein Laufzeitanteil vorhanden ist, wobei aber die Unterschiede der Amplituden (Pegel) der beiden Kanäle absolut nicht zur Bewertung herangezogen werden.

Zu diesem Zweck werden die Phasenbeziehungen beider Kanäle, das heißt die Gleichheit bzw. Andersartigkeit ihrer Signale dargestellt, meistens als Zeigerdarstellung (quasi r = cos ϕ) oder in grafischer Form als Goniometer (auch stereo vector scope, stereo analyzer oder Stereosichtgerät / SSG). Die grafische Darstellung hat hierbei einen höheren Informationsgehalt.

Besonders wichtig ist die Messung zur Beurteilung der Monokompatibilität des Materials, da bei der Monowiedergabe eines Stereosignals beide Kanäle zusammengemischt werden. Dieses ist für Musikproduktionen, die im Radio laufen sollen, besonders wichtig (noch weite Verbreitung von Monogeräten, z. B. einfache Transistor- und "Küchen"radios). Bei gegenläufigen Phasenbeziehungen kommt es dabei zu Auslöschungen, die das Klangbild negativ beeinflussen. Im Extremfall ist bei komplett gegenläufigen Signalen das Ergebnis beim "Monoabhören" eben Stille.

Der Korrelationsgrad ist nicht abhängig vom Pegelverhältnis der beiden Signale. Bei Aufnahmen mit Laufzeitstereofonie hat der Korrelationsgrad keine besonders hohe Aussagekraft, da immer nur zeitgleiche Signale verglichen werden. Trotzdem wird der Korrelationsgrad hier meistens größer Null sein, da tiefe Frequenzen (also größere Wellenlängen) aufgrund der weniger ins Gewicht fallenden Laufzeitunterschiede stärker korreliert sind.

Messwerte

Die ermittelten Werte bedeuten dabei folgendes:

 Korrelationsgrad  Erläuterung
+1 Identische Signale in beiden Kanälen. Dadurch entsteht auch auf Stereogeräten ein Monoklangbild, da keine unterschiedlichen Signale wiedergegeben werden.
zwischen 1 und 0 Ein (mehr oder weniger) monokompatibles Stereosignal ist vorhanden.
  0 Signale sind komplett verschieden oder ein Kanal fehlt.
zwischen 0 und -1 Ein Stereosignal ist vorhanden, das nicht monokompatibel ist. Das bedeutet, dass das Stereosignal als Monosignal nicht brauchbar und vermutlich zu leise ist.
-1 Auf beiden Kanälen sind gleiche Signale, aber auf einem Kanal ist das Signal verpolt, z. B. als Folge von vertauschten Anschlussleitungen in einem der beiden Signalwege. Kein monokompatibles Stereosignal.

Literatur

  • Thomas Görne: Tontechnik. 1. Auflage, Carl Hanser Verlag, Leipzig, 2006, ISBN 3-446-40198-9
  • Hubert Henle: Das Tonstudio Handbuch. 5.Auflage, GC Carstensen Verlag, München, 2001, ISBN 3-910098-19-3

Siehe auch

Weblinks


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