Kreis Saatzig

Kreis Saatzig
Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Saatzig ist ein ehemaliger Landkreis in Pommern und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945.

Der Landkreis Saatzig umfasste am 1. Januar 1945:

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Januar 1818 der Kreis Saatzig im Regierungsbezirk Stettin in der preußischen Provinz Pommern. Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Stadt Stargard in Pommern. Das Landratsamt war in Stargard in Pommern.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 1. April 1901 schied die Stadtgemeinde Stargard in Pommern aus dem Kreis Saatzig aus und bildete einen eigenen Stadtkreis.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Saatzig entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Saatzig entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt.

Kommunalverfassung

Die Landkreis Saatzig gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinden Freienwalde in Pommern, Jacobshagen, Nörenberg, Stargard in Pommern und Zachan, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

Die durchweg deutschen Ortsnamen wurden im Wesentlichen bis 1945 beibehalten.

Verkehr

Schon 1846 führte die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft ihre Strecke von Stettin bis zur Kreisstadt Stargard >111.0<. Im folgenden Jahr schloß sich in Richtung Arnswalde - Kreuz die Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft an >116.c<. In Richtung Köslin in Hinterpommern führte 1859 die Strecke der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft weiter >111.0<.

Nach einer längeren Pause wuchs das Netz wieder, als im Jahre 1882 die Stargard-Cüstriner Eisenbahn-Gesellschaft ihren Betrieb aufnahm >116.a<.

Weitere Strecken schlossen ab 1895 die Lücken im Eisenbahnnetz des Kreises:

Die Preußische Staatsbahn verband Wulkow mit Kallies >115.a<.

Im selben Jahr durchzog die AG Saatziger Kleinbahnen mit ihrer ersten Meterspurstrecke den Kreis von Stargard über Trampke bis Zamzow, wo es 1897 in östlicher Richtung bis Janikow weiterging >113.j<. Eine zweite Linie zweigte 1895 in Alt Damerow nach Daber ab >113.j²<. Die dritte Linie von Kashagen nach Klein Spiegel Gut kam 1896 hinzu >113.j³<, sodass nun ein Kleinbahnnetz von über 100 km im Kreis vorhanden war.

(Die Zahlen in >< beziehen sich auf das Deutsche Kursbuch 1939).

Patenschaft

Der Kreis Oldenburg in Holstein hat 1959 die Patenschaft über den ehemaligen Landkreis Saatzig übernommen. Diese Patenschaft wird durch den heutigen Kreis Ostholstein fortgeführt. Im Rahmen der Patenschaft findet alle zwei Jahre das Saatziger Heimat- und Patenschaftstreffen in Ostholstein statt.[1]

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Die Pommersche Zeitung. Nr. 13/2009, S. 6.

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