Krzemień (Dobrzany)

Krzemień (Dobrzany)
Krzemień
Krzemień führt kein Wappen
Krzemień (Polen)
Krzemień
Krzemień
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Stargard Szczeciński
Gmina: Dobrzany
Geographische Lage: 53° 22′ N, 15° 32′ O53.36833333333315.534166666667Koordinaten: 53° 22′ 6″ N, 15° 32′ 3″ O
Einwohner:

169

Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZST
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Dobrzany ↔ Sulibórz/DW 151
Schienenweg: Bahnstrecke Piła–Ulikowo
Bahnstation: Ognica (8 km)
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Krzemień (deutsch Kremmin) ist ein Dorf im Westen der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Dobrzany (Jakobshagen) im Powiat Stargardzki (Kreis Stargard in Pommern).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Krzemień liegt 35 Kilometer östlich der Kreisstadt Stargard Szczeciński (Stargard in Pommern) im Südosten des Iński Park Krajobrazowy (Landschaftsschutzpark Ińsko (Nörenberg)) am Jezioro Krzemień (Kremminer See). Durch den Ort fließt die Ihna (Ina).

Krzemień ist in acht Kilometern von Dobrzany (Jakobshagen) aus auf einer Nebenstraße zu erreichen, die nach Sulibórz führt und dort auf die Woiwodschaftsstraße 151 (Świdwin (Schivelbein) - Gorzow Wielkopolski (Landsberg a.d. Warthe)) trifft.

Die nächste Bahnstation ist das acht Kilometer entfernte Ognica (Stolzenhagen) an der Bahnlinie von Piła (Schneidemühl) nach Ulikowo (Wulkow). Zwischen 1896 und 1945 bestand Bahnanschluss über den lediglich zwei Kilometer weiter südlich gelegenen Ort Bytowo (Butow) an der Bahnlinie (Stargard -)Trampke - Kashagen - Klein Spiegel der Saatziger Kleinbahnen.

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Kremmin gibt es heute noch einmal in Mecklenburg-Vorpommern. Der Name Krzemień kommt in Polen mehrfach vor.

Geschichte

Am 9. Oktober 1296 wurde Kremmin in einer Urkunde aufgeführt, als die Markgrafen von Brandenburg die Mönche des neuerrichteten Kloster Reetz ausstatten. Im Jahre 1500 wurde Kremmin beim Schwur einer Urfehde genannt.

Im Jahre 1910 waren in Kremmin 357 Einwohner registriert. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 310 und betrug 1939 nur noch 281.

Vor 1945 gehörte Kremmin zum Landkreis Saatzig im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Die Gemeinde war in den Amts- und Standesamtsbezirk Temnick (heute polnisch: Ciemnik) eingegliedert, dem auch die Gemeinden Gräbnitzfelde (Grabnica) und Konstantinopel (Dolice) zugeordnet waren.

Seit 1945 ist Krzemień polnisch und heute Teil der Gmina Dobrzany im Powiat Stargardzki in der Woiwodschaft Westpommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stettin). Hier leben jetzt 169 Einwohner.

Kirche

Kirchspiel

Vor 1945 war der überwiegende Teil der Bevölkerung von Kremmin evangelischer Konfession. Bis 1688 gehörte das Dorf zum Kirchspiel Temnick (heute polnisch: Ciemnik). 1688 dann wurde Kremmin Pfarrsitz des nunmehr nach ihm benannten Kirchspiels. Es lag im Kirchenkreis Jakobshagen (Dobrzany) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.

In das Kirchspiel Kremmin waren die Filialgemeinden Temnick (Ciemnik), Butow (Bytowo) und Konstantinopel (Dolice) eingepfarrt. 1940 betrug die Gesamtgemeindegliederzahl 1302. Das Kirchenpatronat oblag für Kremmin den staatlichen Behörden, für Temnick und Butow den jeweiligen Rittergutsbesitzern.

Seit 1945 lebt in Krzemień eine fast ausnahmslos katholische Bevölkerung. Der Pfarrsitz in Krzemień wurde aufgelöst, und die Kirchenglieder gehören heute zur Pfarrei Dobrzany (Jakobshagen) im Dekanat Suchań (Zachan) im Erzbistum Stettin-Cammin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind der Trinitatiskirchengemeinde in Stettin (ehemalige St. Gertrudkirche in Stettin-Lastadie) in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.

Pfarrer bis 1945

Seit Bestehen des Kirchspiels Kremmin von 1688 bis 1945 amtierten in Kremmin 12 evangelische Geistliche:

  1. Johann Behrendt der Jüngere, 1688-1695 (vorher in Temnick)
  2. Christian Klatt, 1696-1720
  3. Joachim Friedrich Walther, 1720-1732
  4. Georg Christoph Sydow, 1733-1740
  5. Christian Lütcke, 1740-1754
  6. Christian Heinrich Kuhse, 1755-1791
  7. Adolf Friedrich Kuhse (Sohn von 6.), 1792-1843
  8. Julius Friedrich Wilhelm Stosch, 1843-1862
  9. Karl Alexander Eduard Dittmann, 1863-1880
  10. Friedrich Otto Brinkmann, 1881-1909
  11. Max Zastrow, 1909-1936
  12. Rudolf Schulze, 1937-1945

Gedenkstein

Im Jahre 2010 wurde an der Kirche ein Gedenkstein zur Erinnerung an die deutschen Einwohner des Dorfes Kremmin errichtet. An dem Granitfindling wurde eine Gedenktafel mit einer in Deutsch und Polnisch verfassten Inschrift befestigt. Die deutsche Inschrift lautet wörtlich: „Dieser Gedenkstein möge dem Andenken und der Huldigung für diejenigen Pommern sein, die auf diesem Boden lebten und wie ein Korn, das in der Erde liegt, bis in Ewigkeit ruhen. KREMMIN 12.06.2010.“[1]

Verweise

Literatur

  • Paul Schulz, Der Kreis Saatzig und die kreisfreie Stadt Stargard
  • Hans Moderow, Die Evangelischen Geistlichen in Pommern von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 1, Stettin, 1903
  • Hans Glaeser-Swantow, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940

Weblinks

Fußnoten

  1. Christian K.H. Böhlke: Ein Band der Liebe zur Heimat. Einweihung des Gedenksteins in Kremmin, Kreis Saatzig. In: Die Pommersche Zeitung. Nr. 35/2010, S. 6.

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