- Krise des Bewußtseins
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Die Entscheidungsfrage (auch: Ja-Nein-Frage, Satzfrage) ist ein Typ von Fragesatz. Entscheidungsfragen sind die Fragen, auf die man nur mit Ja oder mit Nein antworten kann. Nur Entscheidungsfragen benötigen keine Fragewörter. Daher kann es vorkommen, dass sie einem Aussagesatz gleichen. In vielen Sprachen werden Entscheidungsfragen nur durch den Kontext oder durch Intonation als solche erkannt. Auch das Deutsche kennt diese Fragen:
Entscheidungsfrage: Du hast das gemacht? (Betonung von "du"); Kommst du?
Aussagesatz: Du hast das gemacht. (kein Wort betont)
In indirekter Rede dagegen werden Entscheidungsfragen durch eine besondere Konjunktion, nämlich das Wort ob, eindeutig als solche gekennzeichnet.
Grammatikalisch konstruiert wird die Entscheidungsfrage durch ein Verb an der ersten oder zweiten Stelle. Tritt das Verb an der zweiten Stelle auf, so ergibt sich bei der Aussprache ein fallend-steigendes Tonmuster.
Eine Variante der Entscheidungsfrage ist die Vergewisserungsfrage. Der Sprecher erwartet, dass der Befragte zustimmt. Die Entscheidungsfrage enthält im Deutschen die Partikeln doch bzw. doch wohl
Sie haben doch ein wenig Zeit für mich?, Du wirst doch wohl die Hausaufgaben erledigen?
Ähnliche Konstruktionen sind Refrainfrage und Suggestivfrage.
In vielen Sprachen werden außerdem Fragepartikel eingesetzt, um diese Fragen zu erzeugen. So fragt man im Türkischen:
Okula gidiyor mu? - Geht er zur Schule?
Das mu (alternierend nach der Vokalharmonie auch mü/mi/mı) ist hierbei die Fragepartikel, mit der die Entscheidungsfrage gebildet wird.
Im Chinesischen wird auf die gleiche Weise gefragt:
这是我的书吗? Zhè shì wŏ de shū ma? - Ist das mein Buch?
Das ma am Ende der Frage dient dazu, aus dem Aussagesatz eine Frage zu bilden.
Die Fragepartikel lassen sich für gewöhnlich nicht ins Deutsche übersetzen.
Quellen
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7
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