Kupfercitrat

Kupfercitrat
Strukturformel
3 Kupferions    2 Struktur des Citrations
Allgemeines
Name Kupfercitrat
Andere Namen
  • Cupri citras
  • Kupzit
Summenformel C12H10Cu3O14
CAS-Nummer
  • 10402-15-0 (wasserfrei)
  • 866-82-0 (2,5-Hydrat)
Kurzbeschreibung

hellblauer Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 568,84 g·mol−1 (wasserfrei)
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser [2]

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
LD50

1580 mg·kg−1 (Ratte, oral) [3][2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Kupfer(II)-citrat ist das Kupfersalz der Citronensäure.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Kupfercitrat ist ein kristalliner Feststoff, mit einer für Kupferverbindungen charakteristischen blauen Farbe. Es ist in Wasser nahezu unlöslich.[2]

Herstellung

Kupfercitrat lässt sich beispielsweise durch Reaktion von Kupfer(II)-hydroxid (Cu(OH)2) mit Citronensäure herstellen:

\mathrm{3\ Cu(OH)_2 + 2 \ C_6H_8O_7 \rightarrow Cu_3(C_6H_5O_7)_2 + 6\ H_2O}

Alternativ kann man Kupfercitrat auch durch die elektrochemische Umsetzung von mit Wasser verdünnter Citronensäure und Kupfer gewinnen.

Verwendung

Kupfercitrat wird in der Önologie zur Behandlung des WeinfehlersBöckser“ – ein Geruchs- und Aromafehler – verwendet. Kupfercitrat wird dabei als granuliertes „Kupzit“ (mit 5 % Gehalt an Kupfercitrat) dem Wein zugegeben. Dies führt allerdings dazu, dass dann freie, geschmacklich völlig unzulängliche, Kupferionen im Wein verbleiben. Diese müssen daher nach der Böckser-Behandlung mit Kaliumhexacyanidoferrat(II) abgefangen werden, welches die freien Kupferionen weitgehend in eine unlösliche und somit vom Wein abfiltrierbare Form überführt.[4]

Daneben wird Kupfercitrat noch als Algizid in Schwimmbädern, als Antiseptikum, in Metallbearbeitungsölen[1] sowie schon seit 1849 als Pigment[5] verwendet. In geringem Umfang wird das Citrat zur Holzkonservierung eingesetzt. [6] Auch in Nahrungsergänzungsmitteln ist es für das Spurenelement Kupfer als Komponente enthalten.

Sicherheitshinweise

Kupfercitrat ist als gesundheitsschädlich eingestuft und verursacht Augenreizungen.[2] Bei Hamstern zeigte Cu(II)-citrat nach einer Gabe an trächtige Tiere eine fruchtschädigende Wirkung, vorwiegend Missbildungen des cardiovaskulären Systems.[7][8] Die akute Letale Dosis bei Ratten beträgt bei oraler Aufnahme 1.580 mg/kg.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Kupferchemikalien. S. 11.
  2. a b c d e Sicherheitsdatenblatt (Erbslöh), eingesehen am 29. Dezember 2008
  3. a b Kupfercitrat bei ChemIDplus
  4. Weinbehandlung mit Kupfercitrat.
  5. N. Eastaugh, V. Walsh, T. Chaplin, R. Siddall: Pigment Compendium: A Dictionary of Historical Pigments. Butterworth-Heinemann, 2004, ISBN 978-0-7506-5749-5
  6. T. G. Townsend, H. M. Solo-Gabriele: Environmental Impacts of Treated Wood. CRC Press, 2006, ISBN 978-0-8493-6495-2
  7. M. J. Derelanko, M. A. Hollinger: Handbook of Toxicology. CRC Press, 2002, ISBN 978-0-8493-0370-8
  8. NRC (USA): Mineral Tolerance of Domestic Animals. National Academy of Sciences, Washington, 1980

Literatur

  • A. J. Davison, R. T. Hamilton: Stimulation of cytochrome c oxidation by a copper citrate complex., in: Arch. Biochem. Biophys. 126, 1968, S. 228–231; PMID 5671065.
  • Abdelaziz Madinzia, Mohammed El Amanea, Hamid Atmani: Synthesis, characterisation and electrochemical properties of the copper citrate complexes., in: Annales de Chimie Science des Materiaux 25, 2000, S. 179–185; doi:10.1016/S0151-9107(00)88893-5.
  • F. J. Di Carlo: Syndromes of cardiovascular malformations induced by copper citrate in hamsters. In: Teratology 21, 1980, S. 89-101. PMID 7385058

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