Kurt Imhof

Kurt Imhof

Kurt Imhof (* 17. Januar 1956) ist ein Schweizer Soziologe und Publizistikwissenschaftler der Universität Zürich. Er ist Leiter des Forschungsbereichs Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög).

Imhof, der seine eidgenössische Matura 1981 auf dem zweiten Bildungsweg machte, studierte von 1981 bis 1986 Geschichte, Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich. Seine Dissertation Diskontinuität der Moderne und Promotion im Fach Geschichte schloss er im Februar 1989 ab. Seine Habilitation aus dem Jahr 1995 im Fach Soziologie trägt den Titel Medienereignisse als Indikatoren sozialen Wandels.

Inhaltsverzeichnis

Position zum Waldsterben und weiteren Katastrophendiskursen

Bei Katastrophen in der öffentlichen Kommunikation sei das dominierende sinngebende Deutungsmuster bis zur Aufklärung das des strafenden Gottes gewesen. Von der Aufklärung an, ein wichtiger Einschnitt war das Erdbeben von Lissabon 1755, hätten andere Deutungsmuster zunehmend an Bedeutung gewonnen. Darunter zähle das Muster „Hybris des Menschen und unberechenbare Natur“. In den 1970er Jahren habe sich das Muster „Mensch als Täter und Natur als Opfer“ durchgesetzt und den Status einer „neuen Magie“ erreicht. Die Wissenschaft sollte sich diesem Deutungsmuster in Zukunft – anders als Imhof zufolge beim Waldsterben geschehen – entziehen, um ihre Glaubwürdigkeit zu behalten. [1]

Arbeitsschwerpunkte

  • Öffentlichkeits- und Mediensoziologie
  • Gesellschaftstheorie
  • Soziologie sozialen Wandels
  • Minderheitensoziologie

Wichtigste und aktuelle Publikationen

  • 2006
    • zusammen mit Jens Lucht: Europäische Öffentlichkeit und Identität. Eine zeitreihenbasierte Analyse von 1945 bis 2005. (i. E.)
    • Mediengesellschaft und Medialisierung. In: Medien und Kommunikationswissenschaft, Nr. 2, Hamburg.
    • Die Diskontinuität der Moderne. Theorie des sozialen Wandels. Reihe Theorie und Gesellschaft, hrsg. von A. Honneth, H. Joas, C. Offe, P. Wagner, Bd. 36, Neuausgabe, Frankfurt a.M.: Campus, i.E.
    • Öffentlichkeit und Krise. Theorie des sozialen Wandels. Reihe Theorie und Gesellschaft, hrsg. von A. Honneth, H. Joas, C. Offe, P. Wagner, Neuausgabe, Frankfurt a. M.: Campus, i.E.
  • 2005
    • Deregulation – Regulation: Das ewige Spiel sozialer Ordnung. In: K. Imhof, Thomas Eberle (Hrsg.): Triumph und Elend des Neoliberalismus, Zürich: Seismo.
  • 2003
    • Der normative Horizont der Freiheit. Deliberation und Öffentlichkeit: Zwei zentrale Begriffe der Kommunikationswissenschaft. In: W.R. Langenbucher (Hrsg.): Die Kommunikationsfreiheit der Gesellschaft, Publizistik Vierteljahreshefte für Kommunikationswissenschaft, Sonderheft 4/2003, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 25–57.
    • Politik im „neuen“ Strukturwandel der Öffentlichkeit. In: A. Nassehi, M. Schroer (Hrsg.): Der Begriff des Politischen, Sonderband 14 der Zeitschrift Soziale Welt, München, 401-418.
  • 2002
    • Öffentlichkeit und Identität. In: H. Kaelble, M. Kirsch, A. Schmidt-Gernig (Hrsg.): Transnationale Öffentlichkeiten und Identitäten im 20. Jahrhundert, Berlin, Frankfurt a.M.: Campus, 37-56.

Weblinks

Quellen

  1. Birgit Metzger; Martin Bemmann; Roland Schäfer: Und ewig sterben die Wälder. Das deutsche "Waldsterben" in multidisziplinärer Perspektive. Freiburger Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Historischen Seminars, 26. Juli 2007, abgerufen am 13. April 2011.

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