König-Karl-Land

König-Karl-Land
König-Karl-Land
Satellitenbild
Satellitenbild
Gewässer Arktischer Ozean
Archipel Svalbard
Geographische Lage 78° 55′ N, 28° 35′ O78.91666666666728.583333333333Koordinaten: 78° 55′ N, 28° 35′ O
König-Karl-Land (Svalbard und Jan Mayen)
König-Karl-Land
Anzahl der Inseln ca. 10
Hauptinsel Kongsøya
Gesamtfläche 350 km²
Einwohner (unbewohnt)
Karte des König-Karl-Lands
Karte des König-Karl-Lands

König-Karl-Land (norwegisch: Kong Karls Land) ist die Bezeichnung für eine kleine Inselgruppe südöstlich der Insel Nordostland und nordöstlich der Insel Edgeøya in dem zu Norwegen gehörenden Svalbard-Archipel im Nordatlantik. Die Gruppe besteht aus drei größeren und mehreren kleineren Inseln. Zu den größeren Inseln gehören von West nach Ost: Svenskøya (136 km²), Kongsøya (191 km²) und Abeløya (13 km²). Alle Inseln sind unbewohnt.

Inhaltsverzeichnis

Klima

Wie auf dem gesamten Svalbard-Archipel ist das Klima der hohen geografischen Breite entsprechend hocharktisch. Bringt der Westspitzbergenstrom (der letzte nördliche Ausläufer des warmen Golfstroms) an den Westküsten Svalbards für arktische Verhältnisse noch relativ hohe Temperaturen und viel Niederschlag, so hat der kalte Ostspitzbergenstrom König-Karl-Land mit seinen kalten Wasser- und Eismassen klimatisch fest im Griff. Auch im Sommer sind die Inseln aufgrund der Eisverhältnisse nicht immer zu erreichen.

Geologie

Die Insel ist vor allem aus flachlagernden Sedimenten (Sandstein, Siltstein, sowie Tonstein) aus der oberen Trias bis zur Unterkreide und aus basaltischen Intrusionen aufgebaut. Als lokale Besonderheit hat es in der Unterkreide neben den Intrusionen auch Vulkanismus an der Oberfläche gegeben, so dass sich Tuff und verschiedene Fließstrukturen finden.

Landschaft

Auf allen Inseln in König-Karl-Land gibt es weite Küstenebenen; die kleine, östliche Abeløya ist vollständig flach. Auf Svenskoeya und Kongsøya gibt es ein paar flache Berge mit weiten Gipfelplateaus zwischen 200 und 300 m Höhe. Die höchste Erhebung ist Retziusfjellet auf Kongsøya mit 320 m. König-Karl-Land ist praktisch unvergletschert. Nur auf Kongsøya gibt es einige permanente Firnflecken.

Flora und Fauna

Die Tundra besteht auf den Inseln aus karger Polarwüste, in denen Moose und Flechten besser bestehen können als Blütenpflanzen. Elfenbeinmöwen und Dreizehenmöwen kommen recht häufig vor, die große biologische Bedeutung der Inseln liegt in der sehr hohen Dichte von Eisbärenwochenstuben. Im Winter reiht sich teilweise eine Geburtshöhle an die andere. König-Karl-Land hat daher große Bedeutung für den Bestand der Eisbären.

Geschichte

Wahrscheinlich wurde König-Karl-Land bereits im frühen 17. Jahrhundert erstmals gesichtet und Wiches Land genannt. Diese Entdeckung geriet allerdings bald wieder in Vergessenheit. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Inseln häufig von Westen gesichtet und 1859 gelang dem Norweger Erik Eriksen die erste Landung auf Svenskøya. 1870 benannte Theodor Heuglin die Inselgruppe nach König Karl I. von Württemberg. 1898 wurden die Inseln von der deutschen naturwissenschaftlichen Helgolandexpedition unter Leitung der Zoologen Fritz Römer und Fritz Schaudinn besucht, die von Theodor Lerner organisiert worden war.[1] Unmittelbar nach der „Helgolandexpedition“ besuchten schwedische Forscher unter der Leitung von Alfred Gabriel Nathorst mit dem Schiff Antarctic Kong Karls Land und hielten sich vom 04. bis 17. August 1898 dort auf, um die Insel geologisch, biologisch und topographisch zu dokumentieren.[2] Im Jahr 1908 kam es einmalig zu einer Überwinterung von sechs Trappern auf Svenskøya.

Das Nordost-Svalbard-Naturreservat

Auf König-Karl-Land herrscht ein ganzjähriges Verbot, die Inseln zu betreten oder sich bis auf weniger als 500 m anzunähern.[3] Der Sysselmann kann Ausnahmegenehmigungen erteilen. Dies wird allerdings nur in Ausnahmefällen getan.[Anmerkung 1]

Weblinks

Anmerkungen

  1. Das Betretungs- und Annäherungsverbot gilt nur für die Inseln des König-Karl-Landes, sonst aber nicht im Naturreservat Nordost-Svalbard. Stand: Dezember 2010

Einzelnachweise

  1. Römer und Schaudinn berichten darüber in ihrem Werk Fauna Arctica. Eine Zusammenstellung der arktischen Tierformen mit besonderer Berücksichtigung des Spitzbergen-Gebietes auf Grund der Ergebnisse der Deutschen Expedition in das nördliche Eismeer im Jahre 1898. Gustav Fischer, Jena 1900.
  2. Liljequist, Gosta H.: High Latitudes. A History of Swedish Polar Travels and Research - Stockholm 1993
  3. Verordnung über das Reiseverbot in König-Karl-Land vom 1. Juli 1985 (norwegisch), abgerufen am 31. Oktober 2010

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