- Königreich Kroatien und Slavonien
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Das Königreich Kroatien und Slawonien (kroatisch Kraljevina Hrvatska i Slavonija; ungarisch Horvát-Szlavónia Királyság) war seit 1745 als Nebenland Ungarns ein autonomes Königreich innerhalb der Habsburgermonarchie. Es gehörte auch zur Zeit Österreich-Ungarns zum ungarischen Teil der Doppelmonarchie und umfasste Teile des heutigen Kroatien und der heutigen Vojvodina.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Dreieinige Königreich Kroatien, Dalmatien und Slawonien wurde im Jahr 1745 durch die Vereinigung der beiden Königreiche Kroatien und Slawonien geschaffen. Das damals venetianische Dalmatien war nur nomineller Teil des Landes und wurde auch nach der österreichischen Inbesitznahme 1797, beziehungsweise 1814 nicht mit den beiden anderen Territorien vereinigt.[1]
Durch den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich wurde Kroatien-Slawonien innerhalb des Königreichs Ungarn eine größere Autonomie zugestanden. Entgegen dem Wunsch der kroatischen Bevölkerungsmehrheit blieb jedoch eine formelle Vereinigung mit dem Königreich Dalmatien, das Teil der österreichischen Reichshälfte blieb, weiterhin aus. Erlaubt wurde den beiden Kronländern lediglich eine gemeinsame Flagge und Symbole. Erst 1872 und 1881 wurde die kroatisch-slawonische Militärgrenze aufgelöst, bei der weite Teile des Landes direkt vom Hofkriegsrat oder dem Kriegsministerium verwaltet worden waren.[1]
Das Königreich bestand bis 1918, als es in das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen eingegliedert wurde. Nach der Ausrufung des Königreiches Jugoslawien im Jahr 1929 wurde ein Großteil des Gebiets Kroatien-Slawonien Bestandteil der Banschaft Save.
Regionale Aufteilung
Das Königreich Kroatien und Slawonien wurde in acht Verwaltungsregionen (Komitate) gegliedert.
- Bjelovar-Križevci (Bjelovar)
- Lika-Krbava (Gospić)
- Modruš-Rijeka (Ogulin)
- Požega (Požega)
- Syrmien (Vukovar)
- Varaždin (Varaždin)
- Virovitica (Osijek)
- Zagreb (Zagreb)
Demographie
Gemäß der Volkszählung von 1910 lebten im Königreich 2.621.954 Menschen. Die Bevölkerung gab als Muttersprache die folgenden Sprachen an:
- Kroatisch: 1.638.354 (62,5 %)
- Serbisch: 644.955 (24,5 %)
- Deutsch: 133.418
- Ungarisch: 105.047
- Slowakisch: 20.884
- andere Sprachen
Einzelnachweise
- ↑ a b Wolfgang Kessler: Politik, Kultur und Gesellschaft in Kroatien und Slawonien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Historiographie und Grundlagen. Verlag Oldenbourg, München 1981, ISBN 3-486-49951-3, S. 9.
Länder Österreich-Ungarns (1867–1918)Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder (Cisleithanien):
Erzherzogtum Österreich ob der Enns | Erzherzogtum Österreich unter der Enns | Herzogtum Salzburg | Herzogtum Steiermark | Herzogtum Kärnten | Herzogtum Krain | Gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg | Königreich Böhmen | Markgrafschaft Mähren | Herzogtum Schlesien | Königreich Galizien und Lodomerien | Herzogtum Bukowina | Königreich Dalmatien | Österreichisches Küstenland (Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca | Markgrafschaft Istrien | Stadt Triest)Die Länder der Heiligen Ungarischen Stephanskrone (Transleithanien):
Königreich Ungarn mit Großfürstentum Siebenbürgen | Königreich Kroatien und Slawonien | FiumeGemeinsame Verwaltung:
Bosnien-Herzegovina (seit 1878, annektiert 1908)
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