- Köppernick
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Koperniki Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Nysa Gmina: Nysa Geographische Lage: 50° 25′ N, 17° 17′ O50.4117.276111111111Koordinaten: 50° 24′ 36″ N, 17° 16′ 34″ O Einwohner: 721 (31. Dez. 2007) Postleitzahl: 48-351 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: ONY Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Breslau Koperniki (deutsch Köppernig[1], veraltet: Kopernik) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Nysa (Neisse) im Powiat Nyski der Woiwodschaft Oppeln.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Dorf liegt rund 80 Kilometer südlich von Breslau und 7 km südwestlich des Kreis- und Gemeindesitzes Nysa, südlich des Neisse-Stausees (Jezioro Nyskie).
Geschichte
Das oberschlesische Dorf wurde erstmals 1284 und später, 1369 als Koppirnik[2] urkundlich erwähnt und war damals von Polen an Böhmen gefallen. 1526 fiel Köppernig an Habsburg. Die überlieferte Geschichte der örtlichen Pfarrei ist noch älter als die des Ortes selbst, denn bereits 1272 war diese erstmals erwähnt worden.[3] Die Bevölkerung des Ortes blieb auch nach der Reformation fast gänzlich katholisch.
1742 wurde der Ort preußisch und 1816 dem Landkreis Neisse im schlesischen Regierungsbezirk Oppeln zugeordnet, dem Köppernig bis 1945 angehörte. Auf dem örtlichen Friedhof wurde 1813 ein in der Schlacht bei Bautzen verwundeter und im nahen Grunau gestorbener russischer Gardeoffizier beigesetzt.[4] 1912 erhielt der Ort einen eigenen Bahnhof an der Strecke Neisse–Weidenau der Neisser Kreisbahn AG.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Dorf als Koperniki unter polnische Verwaltung gestellt und die verbliebene deutsche Bevölkerung vertrieben. An ihre Stelle kamen polnische Vertriebene und Ansiedler aus Wiktorówka (Woiwodschaft Tarnopol) und Jeleśnia.[5]
Koperniki gehört heute der Gmina Nysa an, der Eisenbahnverkehr wurde eingestellt.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Köppernig nach dem jeweiligen Gebietsstand:[6]
Jahr Einwohner 1845 736 1855 763 1861 793 Jahr Einwohner 1910 711 1933 678 1939 679 Sehenswürdigkeiten
Der heutige neugotische Backsteinbau der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1881–82 auf kreuzförmigem Grundriss mit Frontturm errichtet. Vom Vorgängerbau übernommen wurde unter anderem das Taufbecken des 16. Jahrhunderts.[3]
Persönlichkeiten
Teilweise wird vermutet, dass der Urgroßvater von Nikolaus Kopernikus aus Koperniki stammt. Laut Leopold Prowe bzw. Maximilian Curtze ist dem nicht so. Vielmehr stamme dieser aus Köpprich.[7].
Söhne und Töchter des Ortes
- Franz Josef Niedenzu (* 29. November 1857; † 30. September 1937) – deutscher Botaniker
Verweise
Fußnoten
- ↑ Straßenkarten bei landkartenarchiv.de 19281939
- ↑ Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845; abger. am 11. Juli 2008
- ↑ a b Vgl. diecezja.opole.pl; abger. am 11. Juli 2008
- ↑ Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
- ↑ Vgl. brozbar12.webpark.pl; abger. am 11. Juli 2008
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- ↑ 1. Urkunden, in welchen der Name Koppernigk in irgend welcher Form vorkommt, sind vor der Geburt des Astronomen nicht gerade selten; nicht alle jedoch beziehen sich auf Vorfahren desselben. Das Geschlecht des Thorner Koppernigk's stammt in seinen ersten Gliedern, welche sich schon 1400 in Thorn nachweisen lassen, aus dem Dorfe Koppernick (jetzt Köpprich) bei Frankenstein in der Grafschaft Glatz; die spätem Glieder desselben, speciell der Vater des Astronomen, sind aus Krakau nach Thorn eingewandert. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht abzuläugnen, dass diese Koppernigk's mit den zuerst in Thorn eingewanderten (um 1400) verwandt, und also in Krakau ebenfalls aus Frankenstein eingewandert sind. Diejenigen Copirnik's, welche aus dem Dorfe Kopernik bei Neisse stammen, kommen mit Doppel-p geschrieben überhaupt nicht vor. - Maximilian Curtze, in Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Thorn : E. Lambeck, 1879 online
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