- Kýrie
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Kýrie (Vokativ, also Anredeform, des griech. κύριος, „Herr“; im heutigen Griechisch kírië ausgesprochen) ist das erste Wort einer kurzen, meist dreigliedrigen Litanei, die die gleich bleibenden Teile (Ordinarium Missae) der Messe eröffnet. Der Ruf stammt aus der Liturgie der griechisch sprechenden Orthodoxie - dort Einwurf der Gemeinde in den großen Litaneien (Fürbitten) - und wurde um 500 unübersetzt in die römische und danach in andere westliche Liturgien übernommen.
„Kýrie, eléison“ (griech. κύριε ἐλέησον, „Herr, erbarme Dich“)→siehe Kýrie eléison, war in vorchristlicher Zeit ein gebräuchlicher Huldigungsruf für Götter und Herrscher. Die Juden der griechischsprachigen Diaspora hatten den Kyrios-Titel auf den Gott Israels bezogen (als Übersetzung für „adonaj“, vergleiche JHWH), und im frühen Christentum wurde er zur zentralen Hoheitsbezeichnung Jesu.
Die Kýrie-Litanei ist eine dreifache (oder sechs- oder neunfache) Anrufung Christi am Beginn des Gottesdienstes der Gemeinde, die in seinem Namen versammelt ist. Sie wurde jedoch jahrhundertelang auch trinitarisch gedeutet als Anrufung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (vgl. Kýrie-Lieder der Reformationszeit).
Große Kýrie-Vertonungen eröffnen die Messkompositionen aller Epochen.
Κύριε ἐλέησον. Χριστὲ ἐλέησον. Κύριε ἐλέησον.
Kýrie, eléison. Christé, eléison. Kýrie, eléison.
Herr, erbarme Dich. Christus, erbarme Dich. Herr, erbarme Dich.Siehe auch
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