- Medizinische Universität Graz
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Medizinische Universität Graz Gründung 1. Jänner 2004 Trägerschaft staatlich Ort Graz, Österreich Rektor Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle Studenten 4157 (Stand: 13. Dezember 2010)[1] Website www.medunigraz.at Die Medizinische Universität Graz ist eine Medizinische Universität in Österreich, die seit dem 1. Jänner 2004 besteht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit Inkrafttreten des Universitätsgesetzes 2002 am 1. Jänner 2004 ist die Med Uni Graz (ebenso wie die Medizinische Universität Wien und die Medizinische Universität Innsbruck) eine eigenständige Universität, die aus der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz hervorgegangen ist. Die Überleitung der medizinischen Fakultät in die medizinische Universität erfolgte im Rahmen des Gründungskonventes unter der Leitung des Vorsitzenden Karlheinz Tscheliessnigg mit der Wahl des ersten Rektors Gerhard Franz Walter. Die Gründung der Medizinischen Fakultät erfolgte im Jahr 1863 durch Kaiser Franz Joseph I..
Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Graz war vor der Aufspaltung der beiden Universitäten ein Teil der Universitätsbibliothek Graz. Nach der ersten Periode des Rektorates von Walter wurde die Medizinische Universität von Oktober 2007 bis März 2008 durch den vormaligen Vizerektor und Gründungskoventvorsitzenden Tscheliessnigg geleitet, bis Josef Smolle zum neuen Rektor gewählt wurde.
Gremien und Leitung
Rektorat
Das Rektorat leitet Josef Smolle, seine Vizerektoren sind Gilbert Reibnegger für den Bereich Studium und Lehre, Andrea Langmann für den Bereich Personal und Gleichstellung, Irmgard Th. Lippe für den Bereich Forschung sowie Oliver Szmej für den Bereich Finanzmanagement und Organisation.
Senat
Der Akademische Senat besteht aus 9 Mitgliedern der Professorenkurie, 4 studentischen Mitgliedern, 4 Angehörigen des Mittelbaus sowie einer Vertreterin des allgemeinen Universitätspersonals. Als Vorsitzender des Senats leitet Anton Sadjak die Sitzungen.[2]
Universitätsrat
Der Senat bestellte Georg Bretthauer, Reinhard Krepler sowie Joseph Marko als Mitglieder des Universitätsrats. Die Bundesregierung entsandte Michaela Moritz, Cattina Maria Leitner und Cornelia Lass-Flörl. Als siebtes Mitglied wurde in der Sitzung am 1. April 2008 Heinz Felsner gewählt.[3] In der Uniratssitzung vom 18. April 2008 wurde Cattina Maria Leitner als Uniratsvorsitzende, Reinhard Krepler als stellvertretender Uniratsvorsitzender sowie Joseph Marko als Schriftführer des Unirates gewählt.
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft
Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Medizinischen Universität Graz (ÖH Med Graz) vertritt die Studierende der Universität. Sie besteht aus der Universitätsvertretung sowie den Studienvertretungen für Humanmedizin, Zahnmedizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaft und Doktoratsstudien. Das derzeitige Vorsitzteam der Universitätsvertretung besteht aus Simon Fandler (Vorsitzender), Julian Wenninger (1. stellvertretender Vorsitzender) und Verena Herbert (2. stellvertretende Vorsitzende).
Die Zeitschrift der ÖH Med Graz, medizynisch, wurde 2008 zur drittbesten Medizinstudierendenzeitschrift im deutschsprachigen Raum gekürt.[4]
Studium
Studienangebot
Folgende ordentliche Studien können an der Medizinischen Universität Graz belegt werden:
Diplomstudium Humanmedizin (O 202)
Das reformierte Diplomstudium Humanmedizin wurde mit Oktober 2002 erstmals angeboten und zeichnet sich durch verstärkte Praxis- und Patientennähe, verschränktes Lernen mit Modulstruktur und innovative Konzepte wie einer verpflichtenden Famulatur in einer allgemeinmedizinischen Praxis und einer Vielzahl von Wahlpflichtmodulen (Spezielle Studienmodule, SSMs) - von Molecular Medicine über Gesundheitsökonomie bis zu praktischer Notfall- und Katastrophenmedizin aus. Österreichweit einzigartig muss am Ende des fünften Studienjahres, vor Beginn des praktischen 6. Jahres eine sogenanntes OSKE-Prüfung (objektives struktiertes klinisches Examen) zu praktischen und klinischen Fertigkeiten absolviert werden.
Der Studienplan Humanmedizin wurde, gemeinsam mit dem Studienplan Zahnmedizin, von dem Qualitätssicherungsinstitut ACQUIN als bisher einziger medizinischer Studiengang österreichweit akkreditiert.[5]
weitere Studien
- Diplomstudium Zahnmedizin (O 203)
- Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft (O 090)
- Bachelorstudium der Pflegewissenschaft (O 033 300)
- Masterstudium der Gesundheits- und Pflegewissenschaft (O 066 330)
- Doktoratsstudium der Gesundheits- und Pflegewissenschaft (seit 1. Oktober 2010)[6]
- PhD - Studium (094)
Der Studienplan "Rigorosenstudium Humanmedizin (O 201)" läuft 2011 aus. Erstinskriptionen sind in diesem nicht mehr möglich.
Universitätslehrgänge
Neben den ordentlichen Studiengängen werden an der Med Uni Graz auch Universitätslehrgänge angeboten.
Universitätslehrgänge mit akademischem Abschluss:
- Public Health (MPH)
- Master in kardiorespiratorischer Physiotherapie (MSc)
- Universitätslehrgang für Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (MAS)
- Interdisziplinäre Frühförderung & Familienbegleitung (Akad. gepr.)
- Breast Care Nurse (Akad. gepr.)
- Medizinische Genetik (Akad. gepr.)
- Angewandte Ernährungsmedizin (MSc)
- und weitere Sonderausbildungen im Bereich der Pflege (Akad. gepr.)[7]
Universitätslehrgänge mit Abschlusszeugnis der Universität:
- Universitätslehrgang für Medizinische Führungskräfte
- Universitätslehrgang Klinische Prüfärztin/Klinischer Prüfarzt
- Public Health im Pflegewesen
- Dermoscopy (E-Learning Lehrgang)
Die Med Uni Graz Postgraduate School umfasst das gesamte Weiterbildungsangebot der Med Uni Graz.[8]
Zugangsbeschränkungen
Im Wintersemester 2005/06 konnten sich - nach einem dementsprechenden Urteil des EuGH - auch Studienwerber inskribieren, die in ihrem Heimatland keinen Studienplatz vorweisen konnten, was einen Ansturm vor allem deutscher Studienwerber auslöste. Da die Medizinischen Universitäten Wien und Innsbruck nur eine begrenzte Anzahl von Studierwilligen aufnahmen und die Med Uni Graz als einzige österreichische medizinische Universität allen Studierenden den Zugang ermöglichte, studierten im Wintersemester knapp 3000 Erstsemestrige in einem "virtuellen Semester", zum Auswahlverfahren am Ende des Semesters (16. und 17. Jänner 2006) traten knapp 1200 Studierende an - die 109 Besten bekamen einen fixen Studienplatz.
Seit dem Wintersemester 2006/07 werden die Studierenden nach ihrem schulischen Vorwissen in auf der Basis eines Multiple-Choice-Tests zu medizin-relevanten Grundlagenfächern wie Biologie, Chemie, Physik, Mathematik sowie zum Verständnis naturwissenschaftlicher Texte selektiert. Seit 2010 wird in einem zusätzlichen Testteil „Situational Judgement" abgeprüft. Die Anzahl der angebotenen Studienplätze wurde von 160 (2006) auf 360 (2008) angehoben. 334 Studienplätze werden für Humanmedizin angeboten, 26 für Zahnmedizin. Die Anzahl der Bewerber stieg von 639 (2007) auf 1702 (2011).
Durch die in Österreich geltende Quotenregelung werden 75 Prozent der Studienplätze an Bewerber mit österreichischem Reifeprüfungszeugnis, 20 Prozent an Bewerber mit einem Reifezeugnis eines EU-Staats und fünf Prozent an Bewerber aus anderen Ländern vergeben.
Seit 2011 gilt auch für das Bachelorstudium Pflegewissenschaft eine Zugangsbeschränkung auf 72 Studienplätze. Der Reihungstest für das Pflegewissenschaftsstudium umfasst die Themengebiete Biologie und Textverständnis und den Situational-Judgement-Test.
Standorte
Vorklinik
Die Vorklinik der Medizinischen Universität Graz befindet sich am Campusgelände der Universität Graz in der Harrachgasse und beherbergt unter anderem die Institute für Anatomie, Humangenetik, Molekularbiologie und Biochemie, Biophysik und Physiologie.
Klinik
Die klinische Ausbildung an der Medizinischen Universität Graz findet zum größten Teil auf dem Gelände des LKH-Universitätsklinikum Graz statt. Weitere Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Universität Graz in der Steiermark sind das LKH-Graz West, die Kliniken der Barmherzigen Brüder Graz, die Geriatrischen Gesundheitszentren Graz, das LKH Leoben, das Unfallkrankenhaus, das LKH Bruck, das LKH Deutschlandsberg, das LKH Feldbach, das LKH Fürstenfeld, das LKH Hartberg, das LKH Hörgas/Enzenbach, das LKH Judenburg-Knittelfeld, das LKH Klagenfurt, die Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz, das LKH Stolzalpe, das LKH Voitsberg, das LKH Weiz, das Marienkrankenhaus Vorau und die Elisabethiner-Kliniken Graz.
MED CAMPUS
Bis Herbst 2013 soll auf einer Nutzfläche von 44.000m² westlich und östlich der neuen Stiftingtalstraße ein Campusgelände errichtet werden, das die Verwaltung der Medizinischen Universität Graz und diverse Forschungsgruppen und Organisationen und alle ihre nicht-klinischen Institute mit Ausnahme des Instituts für Anatomie beherbergt. Es soll insgesamt 840 Mitarbeitern und 1200 Studierenden Platz bieten.[9] Die Kosten dieses Projekts sind mit 155 Millionen € veranschlagt.[10]
Forschung
EURAXESS
Die Med Uni Graz ist Mitglied von EURAXESS, einer Europäischen Initiative zur Unterstützung der Mobilität von ForscherInnen. International mobile ForscherInnen, die für eine wissenschaftliche Tätigkeit in die Steiermark kommen oder ins Ausland gehen möchten, werden beraten & unterstützt. Weitere Informationen unter EURAXESS Services der Med Uni Graz.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Medizinische Universität Graz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Studierendenstatistik aus MEDonline
- ↑ [1], Website der MedUni Graz, Senat
- ↑ Mitteilungsblatt vom 2. April 2008
- ↑ Thieme Verlag, ViaMedici
- ↑ Pressemeldung MedUni Graz
- ↑ https://online.medunigraz.at/mug_online/wbMitteilungsblaetter.display?pNr=27484
- ↑ http: //www.meduni-graz.at/ulg
- ↑ MedUni Graz Postgraduate School
- ↑ www.medunigraz.at - MEDCAMPUS
- ↑ Med Campus: Architekturwettbewerb startet - orf.at
Universitäten: Universität Wien „Alma Mater Rudolphina“ | Karl-Franzens-Universität Graz | Leopold-Franzens-Universität Innsbruck | Paris-Lodron-Universität Salzburg | Technische Universität Wien | Technische Universität Graz | Montanuniversität Leoben | Universität für Bodenkultur Wien | Veterinärmedizinische Universität Wien | Wirtschaftsuniversität Wien | Johannes Kepler Universität Linz | Alpen-Adria-Universität Klagenfurt | Universität für Weiterbildung Krems
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