La Grivola

La Grivola
Grivola
Die Grivola von Nordwesten aus gesehen, rechts die Punta Tuckett

Die Grivola von Nordwesten aus gesehen, rechts die Punta Tuckett

Höhe 3.969 m s.l.m.
Lage Aostatal, Italien
Gebirge Grajische Alpen
Geographische Lage 45° 35′ 44″ N, 7° 15′ 39″ O45.5955555555567.26083333333333969Koordinaten: 45° 35′ 44″ N, 7° 15′ 39″ O
Grivola (Italien)
DEC
Grivola
Gestein Orthogneis
Erstbesteigung 1859 durch die englischen Touristen J. Ormsby und R. Bruce, sowie den Jagdaufseher F. A. Dayné mit den Bergführern E. Cachat und Jean Tairraz durch die Südwestwand
Normalweg durch die Südostwand

Die Grivola (auch La Grivola genannt) ist mit einer Höhe von 3969 Metern der zweithöchste Berg der Grajischen Alpen, einem Gebirge der Westalpen. Er liegt in der italienischen Region Aostatal und ist Bestandteil des Gran-Paradiso-Nationalparks. Von Norden aus betrachtet erscheint die Grivola als symmetrisch geformte Felspyramide, die nach Nordosten, Süden und Westen ausgeprägte gleichmäßige geschwungene Grate sendet. Der italienische Dichter Giosuè Carducci nannte sie wegen der weiten Wege l'ardua Grivola bella (die anstrengende schöne Grivola). Zuerst bestiegen wurde der Berg 1859 durch die englischen Touristen J. Ormsby und R. Bruce, sowie den königlich sardinisch-piemontischen Jagdaufseher F. A. Dayné mit den Bergführern E. Cachat und Jean Tairraz über einen heute nicht mehr begangenen Weg vom westlich gelegenen Ort Valsavarenche aus.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Die Grivola besteht an ihrer Nordseite aus dem für das Gebiet typischen Gestein Orthogneis, einem durch magmatische Einflüsse geformten festen Gneis, der hier schuppenförmige Platten bildet und Reibungskletterei ermöglicht. Dagegen ist ihre Südseite aus äußerst brüchigem metamorphen kristallinen Sedimentgestein aufgebaut, das in der Hauptsache aus Kalk- und Glimmerschiefer besteht. Diese Gesteine stammen aus dem Penninikum, der Ablagerungszone des Ozeans Tethys, der im Erdzeitalter Mesozoikum im heutigen Alpenraum existierte.

Umgebung

Die Grivola ist im Norden und Osten von Gletschern umgeben. Im Nordwesten liegt der Ghiaccaio di Bellaface, im Nordosten zieht sich der Ghiaccaio di Nomenon hinauf bis auf eine Höhe von 3667 Metern. Im Osten erstreckt sich schließlich der ausgedehnte Ghiaccaio del Trajoz. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Südgrats zunächst die 3804 Meter hohe Punta Tuckett (benannt nach dem englischen Alpinisten Francis Fox Tuckett), dann jenseits des Passes Colle della Grivola (3738 m), die 3793 Meter hohe Punta Bianca. Der Gran Paradiso (4061 m) liegt auf dem nach Süden verlaufenden Grajischen Hauptkamm in etwa achteinhalb Kilometern Entfernung. Nördlich der Grivola liegt, getrennt durch den Col des Cochette (3477 m), die 2514 Meter hohe Grivoletta. Nach Osten fällt das Gebiet ab ins nord-südlich verlaufende Val Savarenche, nach Nordosten ins Vallon di Cogne und nach Südosten ins Valnontey. Nächstgelegene bedeutende Orte sind im Westen das knapp 4 Kilometer Luftlinie entfernte Dorf Valsavarenche und im Osten liegt in 8 Kilometern Entfernung die Gemeinde Cogne.

Stützpunkte und Besteigung

Der Weg der englischen Bergsteiger im Jahr 1859 durch die Südwestwand der Grivola wird auf Grund der hohen Steinschlaggefahr und seiner Länge von Valsavarenche aus nicht mehr begangen, auch die Route über den Südgrat wird gemieden. Der heute übliche Normalweg, der leichteste Anstieg, führt durch die in der Regel nicht so brüchige Südostwand durch gut gestuftes Gelände. Die Schwierigkeit übersteigt nicht den UIAA-Grad II, beziehungsweise PD (peu difficile). Als Stützpunkt dient das Rifugio Vittorio Sella, auf 2584 Metern Höhe westlich oberhalb der kleinen Siedlung Valnontey gelegen. Näher an der Grivola liegt die 9 Personen fassende Biwakschachtel Bivacco Luciano Gratton (3280 m). Der Weg zum Gipfel der Grivola führt als Hochtour über den spaltenreichen Gletscher Ghiaccaio del Trajoz. Die Gehzeiten betragen von der Biwakschachtel aus 4 Stunden, von der Hütte 6 Stunden. Seit 1872 wird außerdem ein Anstieg über den Nordostgrat gegangen, der Kletterfähigkeiten bis zum UIAA-Grad III+ erfordert.

Literatur und Karte

  • Mittheilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band I, Seiten 262, 277, München 1876
  • Gerd Klotz: Gebietsführer Gran Paradiso, Bergverlag Rother München 2005, ISBN 3-7633-2407-0
  • Instituto Geografico Centrale, Turin, Wanderkarte 1:25.000, Blatt 101, Gran Paradiso, La Grivola, Cogne

Weblinks


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