- La Nazione Gozitana
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Der Staat Gozo (ital.: La Nazione Gozitana) war von Oktober 1798 bis September 1800 ein Staat auf der Mittelmeerinsel Gozo.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliche Entwicklung
Herrschaft der Johanniter
Seit etwa 1525 herrschten auf dem maltesischen Archipel die Malteser. Ihre verschiedenen Großmeister residierten anfangs in Birgu und anschließend in Valletta auf der Hauptinsel. Durch geschickte politische Schachzüge führten sie das Land in einen ungeahnten Wohlstand. Nach dem Sieg gegen die Türken 1565 hatten die Ordensritter ihren Regierungssitz in den prunkvollen Großmeisterpalast in der neuen Hauptstadt Valletta verlegt.
Französische Invasion
Die militärische Verteidigungskraft des Ordens geriet bis Ende des 18. Jahrhunderts gegenüber den Armeen Europas ins Hintertreffen. Die siegreich überstandene 1. Große Maltesische Belagerung lag schon mehr als zwei Jahrhunderte zurück. Als Napoléon Bonaparte I. die Insel im Juni 1798 mit seinen Truppen erreichte, war es ihm daher bereits nach kurzer Belagerung möglich, Malta ohne nennenswerte kriegerische Handlungen einzunehmen. Allerdings sind die Umstände der in diesem Zusammenhang erfolgten Kapitulation des Malteserordens nicht umfassend geklärt. Damit war die Herrschaft der Großmeister beendet.
Unabhängigkeit
Allerdings leisteten die Gozitaner den Invasoren deutlich mehr Widerstand. Im September 1798 kam es auf Gozo zum Volksaufstand gegen die Besetzer in dessen Verlauf die französischen Truppen in der Zitadelle der Hauptstadt Rabat gefangengesetzt wurden. Auf Grund von Nahrungs- und Trinkwassermangel waren diese im Oktober gezwungen zu kapitulieren. Sie verließen die Insel. Kurz darauf rief das gozitanische Volk den unabhängigen Staat Gozo in Form einer Republik aus.
Geographie
Die Insel Gozo liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich der Hauptinsel Malta. Zwischen den beiden Inseln liegen die beiden kleinen Felseilande Comino und Cominotto. Gozo ist bis zu 14 Kilometer lang und hat 43 Kilometer Küstenlinie.
Die höchste Erhebung liegt mit 176 Meter über Normalnull im Westen, der längste Fluss (die Bezeichnung „Bach“ ist aber sehr viel passender), der zwei Kilometer lange Wied l - Għasri, im Norden.
Wirtschaft
Zwar war Gozo nur zwei Jahre unabhängig, aber dieser Zeitraum reichte aus, um eine vorbildliche Wirtschaft aufzubauen. Aufgrund des milden Klimas wurde intensive Landwirtschaft betrieben, deren Erzeugnisse auf Malta und Sizilien sehr begehrt waren. Zudem wurde es den Franzosen gestattet, ihre Kriegsschiffe im Mġarr Harbour vor Anker liegen zu haben und überholen zu lassen. Hierfür wurden monatlich hohe Geldbeträge nach Rabat gesandt. (Dies geschah natürlich nur unter der eidesstattlichen Zusage der Franzosen, den kleinen Inselstaat nicht noch einmal anzugreifen.)
Politik
Es war den Gozitanern in der kurzen Zeit ihrer Unabhängigkeit nicht möglich, eine stabile Regierung aufzustellen. Zwar wurde für drei Monate ein Übergangsministerpräsident eingesetzt, doch im Grunde war der Staat in den 23 Monaten seiner Existenz ohne politische Führung. Dies trug allerdings nicht, wie in einigen anderen europäischen Ländern, zu einem inneren Zerfall des Staates bei.
Annektierung
Im September 1800 kamen die Engländer auf dem Archipel an und annektierten es. Auch Gozo stand fortan, bis zur Unabhängigkeit Maltas am 21. September 1964, unter britischer Herrschaft.
Siehe auch
Malta, Gozo, Belagerung von Malta (1565)
Weblinks
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