- La Rauracienne
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La Nouvelle Rauracienne ist die offizielle Hymne des Schweizer Kantons Jura. Es gibt sie in einer älteren Fassung, die nur La Rauracienne heißt.
La Rauracienne (dt. Die Raurakische [Hymne], in der Wortbildung analog zu La Marseillaise) bezieht sich als Begriff auf die antike Bezeichnung der Bevölkerung in Jura und Nordwestschweiz als Rauriker, nach denen auch die kurzlebige Raurakische Republik von 1792/1793 benannt wurde.
Gesungen wurde das Lied erstmals 1830 in Porrentruy, wo liberale Oppositionskräfte zusammentrafen und die jurassische Volksbewegung gegen die 1815 eingesetzte bernische Obrigkeit organisierten. Der Text von Xavier Stockmar zur Komposition von M. Beuchat drückte den Wunsch nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit des Jura von Bern aus; er erwies sich aber noch mehr als Kampfansage gegen die seit dem Wiener Kongress im gesamten Europa (Des bords du Tage à ceux de la Baltique) herrschende Restauration und gegen die deutsch-französische Feindschaft, die den zweisprachigen Kanton zu beeinflussen drohte. Bereits 1831 wurde die Rauracienne von der aufständischen jurassischen Miliz gesungen, die für kurze Zeit Delémont besetzte. Die jurassischen Unabhängigkeitsbestrebungen blieben im 19. Jahrhundert zwar erfolglos, doch genoss das Lied weiterhin große Popularität unter der Bevölkerung.
Durch die Revision vom 29. Oktober 1950 hielt die Berner Kantonsverfassung erstmals die Existenz eines eigenen jurassischen Volkes fest. Zu diesem Anlass schrieb der jurassische Separatistenführer Roland Béguelin den Text der Rauracienne neu und bezog diesen strikt auf die Bestrebungen für einen eigenen Kanton Jura in dessen historischen Grenzen (Du lac de Bienne aux portes de la France); nur der Refrain (Unissez-vous, fils de la Rauracie, / Et donnez-vous la main !) blieb gleich. Am 21. Juni 1990 erhob das Parlament des seit 1979 eigenständigen Jura La Nouvelle Rauracienne zur offiziellen Kantonshymne.
Musik
Die Hymen im Textvergleich
La Rauracienne Übersetzung La Nouvelle Rauracienne Übersetzung Des bords du Tage à ceux de la Baltique, / Entendez-vous le sinistre beffroi ? / Voyez-vous fuir de leur demeure antique, / Ces rois saisis de rumeur et d'effroi ? / Vous qui veillez au sort de la patrie, / Ah ! Détournez l'orage peu lointain. Unissez-vous, fils de la Rauracie, / Et donnez-vous la main !
Des séducteurs, ennemis de leurs frères, / Ont dit : Formez deux camps sous deux couleurs ; / Mais répondez à ces voix étrangères : / Le pays seul fera battre nos cœurs. / De nos aînés, déplorons la folie, / Notre étendard n'est Gaulois ni Germain
Refrain
Loin de nos rangs celui qui n'est sensible / Qu'au souvenir de Vienne ou de Paris ! / Pierre-Pertuis, Réfousse et Mont-Terrible, / J'aime à rêver au pied de vos débris ; / Vous avez vu la liberté bannie, / Cent fois mourir et renaître soudain
Refrain
Cueillons gaîment les fruits de nos campagnes, / Versez, Biennois, le vin de vos coteaux, / L'indépendance est fille des montagnes, / Pour nos enfants luiront des jours plus beaux. / Sous les drapeaux de la libre Helvétie, / Que d'âge en âge on chante ce refrain :
Refrain
Von den Ufern des Tajo bis zu denen des Baltikum / Hört ihr das dunkle Glockengeläut? / Seht ihr fliehen aus ihren antiken Behausungen / Diese Könige, gepackt von Gerüchten und Angst? / Ihr, die ihr wacht über das Los des Vaterlands, / Ah! Wendet den nicht mehr fernen Sturm ab. Vereinigt euch, Söhne Raurakiens / Und reicht einander die Hände!
Verführer, Feinde eurer Brüder, / Haben gesagt: Bildet zwei Lager unter zwei Farben. / Doch entgegnet diesen fremden Stimmen: / Nur das Land lässt unsere Herzen schlagen. / Lasst uns den Wahnsinn unserer Ahnen betrauern, / Unsere Standarte ist nicht die Galliens und nicht die Germaniens.
Refrain
Fern unserer Reihen sei der, der bloss empfänglich / Für Gedanken aus Wien oder Paris! / Pierre-Pertuis, Réfousse und Mont-Terrible, / Ich liebe es zu Füssen eurer Halden zu träumen; / Ihr saht die Freiheit verbannt, / hundert Mal sterben und wiedergeboren werden.
Refrain
Lasst uns fröhlich die Früchte unserer Felder auflesen, / Schenkt ein, Bieler, den Wein eurer Hänge, / Die Freiheit ist die Tochter der Berge, / Unseren Kindern harren schönere Tage. / Unter den Fahnen des freien Helvetiens / Möge man in jedem Alter singen diesen Refrain:
Refrain
Du lac de Bienne aux portes de la France, / L'espoir mûrit dans l'ombre des cités ; / De nos cœurs monte un chant de délivrance, / Notre drapeau sur les monts a flotté ! / Vous qui allez au sort de la patrie, / Brisez les fers d'un injuste destin ! Unissez-vous, fils de la Rauracie, / Et donnez-vous la main, et donnez-vous la main !
Si l'ennemi de notre indépendance / Dans nos vallons veut imposer sa loi, / Que pour lutter chacun de nous s'élance / Et dans ses rangs jette le désarroi / D'un peuple libre au sein de l'Helvétie / Notre passé nous montre le chemin.
Refrain (bis)
Le Ciel fera germer notre semence, / Marchons joyeux, c'est l'heure du Jura ! / Demain nos cris, nos chansons et nos danses / Célébreront la fin de nos combats. / Et dans la gloire au matin refleurie, / Nous chanterons un hymne souverain.
Refrain (bis)
Vom Bielersee bis zu den Toren Frankreichs / Reift die Hoffnung im Dunkel der Städte; / Aus unseren Herzen erklingt ein Gesang der Erlösung, / Unsere Fahne hat auf den Bergen geweht! / Ihr, die um das Los des Vaterlands euch sorgt, / Brecht die Ketten eines ungerechten Schicksals! Vereinigt euch, Söhne Raurakiens, / Und reicht einander die Hände, und reicht einander die Hände!
Wenn der Feind unserer Unabhängigkeit / Sein Gesetz in unseren Tälern erzwingen will, / Dann soll ein jeder zum Kampf hervorspringen / Und die Verzagung beiseite schleudern. / Eines freien Volkes im Schosse Helvetiens / Zeigt uns unsere Vergangenheit den Weg.
Refrain (bis)
Der Himmel wird unsere Saat reifen lassen, / Marschieren wir mit Freuden, es ist die Stunde des Jura! / Und morgen werden unsere Rufe, unsere Lieder und unsere Tänze / Das Ende unserer Kämpfe feiern. / Und im Ruhme des neu erblühten Morgens / Werden wir eine Hymne der Selbstbestimmung singen.
Refrain (bis)
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