- La clemenza di Tito
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Werkdaten Titel: Die Milde des Titus Originaltitel: La clemenza di Tito Form: Opera seria Originalsprache: italienisch Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Libretto: Caterino Mazzolà (nach Pietro Metastasio) Uraufführung: 6. September 1791 Ort der Uraufführung: Prager Ständetheater Spieldauer: ca. 2 Stunden Personen - Tito Vespasiano (Titus), Herrscher von Rom, Tenor
- Vitellia, Tochter des vorherigen Königs Vitellius, Sopran
- Sesto, Freund des Titus, Liebhaber der Vitellia, Mezzosopran
- Servilia, Schwester des Sesto, Liebhaberin des Annio, Sopran
- Annio, Freund des Sesto, Liebhaber der Servilia, Mezzosopran
- Publio, Hauptmann der Prätorianer, Bass
- Chor
La clemenza di Tito (deutsch: Die Milde [auch: Großmut] des Titus; früher oft unter dem Titel Titus) ist die letzte Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 621).
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Einordnung
Nachdem Antonio Salieri aus Terminnot das Angebot des Prager Impresarios Domenico Guardasoni ausgeschlagen hatte, eine Oper zur Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen zu schreiben, erging der Auftrag der böhmischen Stände an seinen Kollegen Wolfgang Amadeus Mozart. Unter großem Zeitdruck schrieb dieser die Opera seria La Clemenza di Tito. Noch im Reisewagen auf der Fahrt von Wien nach Prag war er mit der Arbeit an der Oper beschäftigt; bei der Komposition der Secco-Rezitative assistierte ihm vermutlich sein Schüler Franz Xaver Süßmayr.
Pietro Metastasios vielgerühmtes Libretto aus dem Jahr 1734 ist mehr als 40-mal vertont worden. Vom kurfürstlich-sächsischen Hofpoeten Caterino Mazzolà (1745–1806) in Mozarts Sinne überarbeitet, bot es sich auch jetzt für die Prager Krönungsfeier an.
Der Inhalt ist programmatisch: Inmitten bösartiger Intrigen und selbst des Verrates durch seinen Jugendfreund Sesto beharrt der römische Kaiser – übrigens nicht im Einklang mit der Geschichte – auf der Herrschertugend der Großmut (lat. clementia „Milde“, ital. clemenza „Großmut“, „Verzeihung“). Musik und Libretto halten durchweg eine hohe emotionale Spannung ohne Ruhepausen der Handlung oder abschweifende Intermezzi aufrecht.
Das Bild des edlen, zur Vergebung bereiten Kaisers sollte Leopold II. mit gezieltem stilistischem Rückgriff auf die längst schon selten gewordene Form der Opera seria als Leitbild vor Augen gehalten werden. La clemenza di Tito wurde am 6. September 1791 im Prager Ständetheater uraufgeführt.
Stimmen und Orchesterbesetzung
Die Rollen des Sesto und des Annio waren ursprünglich für Kastratenstimmen vorgesehen.
Orchester: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 1 Bassettklarinette, 1 Bassetthorn, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher. In zwei Arien setzt Mozart im Orchester ein Soloinstrument ein: In Sestos Arie Parto ma tu ben mio (Nr. 9) eine Klarinette, in Vitellias Arie Non più di fiori (Nr. 23) ein Bassetthorn.
Bedeutung und Musik
La clemenza di Tito war zu Beginn des 19. Jahrhunderts Mozarts beliebteste Oper, verlor aber bald die Gunst des Publikums, weil die Oper dem als veraltet angesehenen Typus der höfisch-repräsentativen Opera seria zugerechnet wurde. Tatsächlich aber hat die tiefgreifende Bearbeitung des Librettos durch Caterino Mazzolà, insbesondere die Einfügung vieler Ensemblesätze, dazu geführt, dass La clemenza di Tito dem Bild der überkommenen Opera seria, in der im Wesentlichen nur Arie an Arie gereiht wird, nicht mehr entspricht. Mozart selbst hat in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis bemerkt, dass Mazzolà La clemenza di Tito zu einer vera opera, einer wahren Oper, gemacht habe. In der jüngsten Zeit erfreut sich La clemenza di Tito wieder des verstärkten Zuspruchs des Publikums.
Weblinks
- La clemenza di Tito: Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart-Ausgabe
- La clemenza di Tito: Noten im International Music Score Library Project.
- Handlung und Libretto von „La clemenza di Tito“ bei Opera-Guide
- Diskographie zu „La clemenza di Tito“ auf Basis der MGG bei Operone
- Aktuelle Inszenierungen von „La clemenza di Tito“ bei Operabase (Produktionen, Besetzung, Kalender)
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