- Landkirche (Djursland)
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Die Zahl der Landkirchen auf Djursland ist im Vergleich zum Areal der Halbinsel und auf Dänemark bezogen ungewöhnlich groß. Eine vergleichbare Konstellation findet sich in Skandinavien nur noch auf Gotland. Als die meisten der heute 75 Kirchen errichtet wurden, teilte Jütlands größter See, der heute verlandete Kolindsund die Halbinsel Djursland noch beinahe mittig.
In vorchristlicher Zeit lagen die Kultplätze oft auf Anhöhen. Das Christentum übernahm viele dieser Plätze. Auf Djursland gibt es daher wenige in Talsenken errichtete Kirchen. Das Baumaterial der Kirchen stammt aus der Umgebung. Kalkstein aus den Steilhängen bei Grenaa wurde ebenso eingesetzt wie Feldsteine, die in großer Zahl vorhanden waren und aus der Eiszeit stammen. Unabhängig von den natürlichen Baumaterialien wurde man erst, als Mitte des 12. Jahrhunderts von Mönchen die Ziegelbrennerei eingeführt wurde.
Der romanische Kirchenbau auf dem Lande bestand aus dem Kirchenschiff, dem Chor und in einigen Fällen einer Apsis. Den steigenden Einfluss des Adels erkennt man daran, dass sich die Architektur der Kirchen veränderte. Er erweiterte die Kirchen dem Zeitgeist folgend um die Kapelle und den teilweise eigenwillig gestalteten Kirchturm. Etwa ein Drittel der Kirchen und Türme hatte einen Stufengiebel.
Viele der Taufbecken und Kirchenportale auf Djursland stammen aus dem 13. Jahrhundert. Diejenigen aus der Werkstatt des Steinmetzen Horder, von dem als Lebensdatum einzig das Jahr 1175 belegt ist, haben charakteristische Verzierungen aus Tauwerk und Akanthusranken. Sein Namenszug fand sich auf einem Grabstein von Schloss Løvenholm. Ihm werden (nach Weilbachs Kunstnerleksikon) weitere zwölf Werke in Jütland, zwei in Angeln (zum Beispiel in der Grumtofte Kirke) und zwei auf Fünen zugeschrieben.
Nach der Reformation gingen die Kirchen in Gutsbesitz über. Das Interesse wendet sich nun dem Inventar, besonders dem Altar und der Kanzel zu, während die Kalkmalereien an Bedeutung verlieren. Ihre ursprüngliche Funktion bestand darin, die mehrheitlich analphabetische Gemeinde mit biblischen Geschichten vertraut zu machen. Ihr Verschwinden hängt auch damit zusammen, das die Ölmalerei aufkommt, die einen anderen Untergrund bevorzugt. Es gibt nur wenige Kirchen auf Djursland, in denen nach der Reformation noch Kalkmalereien entstehen.
Siehe auch
Literatur
- Inger Hørup; Århus Amt, Erhvervsafdelingen (Hrsg.): Kirkerne på Djursland. 1993, ISBN 87-984055-1-9.
- H. K. Hein: Horder: en romansk stenmester. Ǻrhus 1966.
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