Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe

Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe
Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe
Fünf Wochenblatt-Ausgaben aus dem Jahr 2011
Beschreibung Landwirtschaftliche Wochenzeitung
für Westfalen-Lippe
Verlag Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster
Erstausgabe 1844
Erscheinungsweise wöchentlich
Chefredakteur Karl-Heinz Tölle
Weblink wochenblatt.com
ISSN 0342-765x

Die wöchentliche Fachzeitschrift Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe erscheint seit 1844 in Münster, wo sowohl die Redaktion als auch der herausgebende Landwirtschaftsverlag GmbH angesiedelt ist, und richtet sich vorwiegend an Landwirte mit ihren Familien und Angehörige weiterer landwirtschaftlicher Berufe (auch Gartenbau und Forstwirtschaft) sowie an Politiker, Verbände und (behördliche) Institutionen. Das Landwirtschaftliche Wochenblatt ist eine der ältesten und seit dem 19. Jahrhundert durchgängig erscheinenden Fachzeitschriften im deutschsprachigen Raum.

Das etwas über DIN A4 formatige Blatt ist heute das Presseorgan des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e. V., der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für den Landesteil Westfalen-Lippe, des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes e. V. und neben 'Die Waldbauern' das des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen e. V. und wird – auch über Westfalen hinaus – zu über 90 % im Abonnement vertrieben. Das Blatt hat eine stabile Abonnentenzahl von rund 60.000, eine Gesamtauflage von ca. 63.000 Exemplaren und laut "Leserstrukturanalyse Landwirtschaftliches Wochenblatt 2010" insgesamt knapp 220.000 regelmäßige Leser.

Regelmäßige Inhalte sind Technikberichte, Pflanzenbau und Viehzucht, Marktdaten, Besprechungen der Fachpresse, Berichte aus Politik, Industrie und Wirtschaft, Anzeigen und ein Familienteil mit Fachbeiträgen unter Rubriken wie Garten, Gesundheit, Geld und Recht. Zusätzlich erscheinen Sonderausgaben mit wechselnden Themenschwerpunkten.

Landwirtschaftsverlag Münster, Redaktionssitz des Landwirtschaftlichen Wochenblatts Westfalen-Lippe

Gegründet wurde die Fachzeitschrift als Landwirtschaftliche Zeitung für Westfalen und Lippe vom halbstaatlichen Landwirtschaftlichen Hauptverein Münster 1844. Von den Nazis im November 1933 gleichgeschaltet und für deren Propagandazwecke eingespannt, musste die Zeitschrift im März 1945 ihr Erscheinen einstellen. Um die Landwirtschaft zu fördern und so die dramatische Ernährungslage zu verbessern, erteilte die Britische Militärregierung im Frühjahr 1946 die Genehmigung ("License to print Nr. 37" vom 15. April 1946) zum Erscheinen der Fachzeitschrift, die am 20. April 1946 erstmals unter dem neuen, seither nur geringfügig geänderten Titel "Landwirtschaftliches Wochenblatt für Westfalen und Lippe" erschien.

Lange Zeit galt das traditionsreiche Landwirtschaftliche Wochenblatt WL als reine Zeitung des konventionellen Landbaus, erst seit Mitte der 1990er Jahre finden sich zunehmend auch Beiträge zum ökologischen Landbau in den Ausgaben wieder. Es hat für den Bereich Westfalen-Lippe Meinungsbildungscharakter und prägt insbesondere den politischen Diskurs innerhalb der Landwirtschaft. Die Neue Zürcher Zeitung urteilte 2003 über das westfälische Wochenblatt:

„Es ist diese Mischung aus Fach-, Familien- und regionaler Heimatzeitung, die das ,Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe’ in den ländlichen Teilen seines Verbreitungsgebiets zu einer Institution werden ließ und ihm ein neues Publikum erschloss. [...] Hier ist das Landleben nicht als schicker Lifestyle zu besichtigen, sondern als komplexe soziale Wirklichkeit in Zeiten rasanten Wandels. Das ‚Wochenblatt’ ist da ein recht verlässlicher Führer, weil es selber auf diesen Wandel immer wieder kreativ reagiert hat.“[1]

Literatur

  • 75 Jahre Landwirtschaftskammer. Jubiläumsausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe, 131. Jg., Nr. 46, 14. November 1974.
  • Gisbert Strotdrees: „Zur Wohlfahrt der Leser wesentlich beitragen“. Das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe und seine Geschichte. In: Bauern im südwestfälischen Bergland. Ardey-Verlag, Münster 2006, S. 246–255 (dort weitere Literatur).
  • Wochenblatt im Wandel. In: Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe. Nr. 40 vom 30. September 2004, S. 18–30 (mit Beiträgen zur 160-jährigen Geschichte des Fachblattes, zur aktuellen Produktion (Redaktion, Vertrieb, Anzeigen etc.) und einem aktuellen Blick in die Medienlandschaft der Agrarpresse).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wenn Nichtbauern Bauernblätter lesen. Das „Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe“. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Juli 2003.
51.9055927.651291

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup — Die Landwirtschaftsverlag GmbH Münster Hiltrup ist der größte Fachverlag für landwirtschaftsbezogene Medien in Europa. Der 1946 gegründete Verlag mit Sitz in Münster Hiltrup erzielt heute einen Gruppenumsatz von etwa 67 Millionen Euro und… …   Deutsch Wikipedia

  • Agrarpublizistik — Die Agrarpublizistik bezeichnet einerseits landwirtschaftsbezogene Öffentlichkeitsarbeit, sowie andererseits deren wissenschaftliche Analyse. Als praktische Tätigkeit thematisiert sie z. B. biologische und konventionelle Pflanzen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Landwirtschaftsverlag Münster — Landwirtschaftsverlag Rechtsform GmbH Gründung 1946 Sitz Münster (Westfalen) Mitarbeiter 540 (LV Gruppe im In und Ausland) Umsatz 80,5 Mio. Euro …   Deutsch Wikipedia

  • Aschendorff Druckzentrum — vor dem Umbau zur Firmenzentrale Das Aschendorff Druckzentrum, welches zum Medienhaus Aschendorff gehört, entstand Anfang der 1990er Jahre im Süden von Münster an der Hansalinie in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 1 nach dem Zusammenschluss der… …   Deutsch Wikipedia

  • Druckhaus Aschendorff — Aschendorff Druckzentrum vor dem Umbau zur Firmenzentrale Das Aschendorff Druckzentrum, welches zum Medienhaus Aschendorff gehört, entstand Anfang der 1990er Jahre im Süden von Münster an der Hansalinie in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 1 nach …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Gottfried Seume — 1806 Denkmal in Bremen …   Deutsch Wikipedia

  • Westfleisch — Werksgelände der Firma Westfleisch an der Borkener Str. in Coesfeld Die Westfleisch e.G. ist die genossenschaftlich organisierte Mutterfirma einer nordwestdeutschen Unternehmensgruppe der Fleischindustrie mit Sitz in Münster. Sie arbeitet eng mit …   Deutsch Wikipedia

  • Traktor — Moderner Traktor vom Typ Deutz Fahr Agrotron 130 …   Deutsch Wikipedia

  • Reiter Revue International — ist eine deutschsprachige, seit 1958 monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Reit und Pferdesport. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Landwirtschaft [2] — Landwirtschaft, dasjenige Gewerbe, das Pflanzenbau, Tierzucht und landwirtschaftliche Nebengewerbe zu dem Zweck verbindet, möglichst hohen Reinertrag von Grund und Boden sowie dem aufgewendeten Betriebskapital nachhaltig zu erlangen. Außer dieser …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”