Langenhägener Seewiesen

Langenhägener Seewiesen
53.57612.02
Langenhägener Seewiesen (Mecklenburg-Vorpommern)
Langenhägener Seewiesen
Langenhägener Seewiesen
Langenhägener Seewiesen
Blick auf den See

Die Langenhägener Seewiesen sind ein Naturschutz- und Feuchtgebiet im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie befinden sich etwa fünf Kilometer westlich von Goldberg auf dem Gemeindegebiet von Techentin. Der namensgebende Ort Langenhagen mit seiner größtenteils seeabgewandten, einseitig bebauten Dorfstraße grenzt im Westen und Südwesten auf einer Länge von etwa 2,4 Kilometern an das Schutzgebiet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das in der Landesliste mit 232 nummerierte Naturschutzgebiet hat eine Größe von 152 Hektar und liegt in einem ehemals abflusslosen Becken einer Grundmoränenfläche, die während des Frankfurter Stadiums der Weichseleiszeit geformt wurde. Zum Schutzgebiet gehören der stark gegliederte, polytrophe und 40 Hektar große Flachwassersee, die ihn umgebenden Moore, wie das Muggenmoor im Nordwesten, die Feuchtwiesen und die angrenzenden Flächen. Die Wasseroberfläche des Sees befindet sich 55 m ü. NHN, das Umfeld erreicht bis zu 67 Meter über dem Meeresspiegel. In das Südbecken des Gewässers ragt eine bewaldete Halbinsel. Der See entwässert in Richtung der südlich gelegenen Elde über einen Graben. Mit der Unterschutzstellung vom 1. Oktober 1990 und der Erweiterung des Areals vom 2. Mai 1996 werden der Schutz des Sees und der angrenzenden Röhrichte, Seggenriede und Magerrasenflächen als überregional bedeutender Brut-, Ruhe- und Nahrungsplatz für Wasser- und Watvögel sichergestellt. Vor allem gelten die Seewiesen als Rast- und Sammelplatz für Kraniche.

Entstehungs- und Nutzungsgeschichte

Es wird davon ausgegangen, dass sich nach der Eiszeit isolierte Gewässer bildeten, in denen sich mächtige Schichten an Leber-, Kalk-, Ton- und Torfmudden ablagerten. Die urkundliche Ersterwähnung des Gebietes geht auf das Jahr 1219 zurück. Durch großflächige Rodungen im 13. und 14. Jahrhundert kam es im vermoorten Becken zu erhöhtem Wasserzulauf und zur Bildung eines offenen Gewässers, welches in der Wiebekingschen Karte von 1786 eingezeichnet ist. Im 18. Jahrhundert wurde ein Entwässerungsgraben gezogen, wodurch der Seespiegel absank und Weideflächen gewonnen werden konnten. Durch den Betrieb eines Schöpfwerkes von 1924 bis 1989 erfolgte eine Trockenlegung. Nach Außerbetriebsetzung bildete sich wieder eine offene Wasserfläche, die schließlich 1990 gesetzlich geschützt wurde. Ein Förderverein bietet vor allem zu Zeiten des Kranichzuges Führungen an. Am See existieren zwei für Besucher zugängliche Beobachtungsstationen.

Die Langenhägener Seewiesen waren Außenstandort der Internationalen Gartenbauausstellung 2003 und der Bundesgartenschau 2009.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7

Weblinks


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