- Anne Cuneo
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Anne Cuneo (* 6. September 1936 in Paris) ist eine Schweizer Schriftstellerin und Regisseurin. Sie lebt heute in Zürich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anne Cuneo wurde als Kind italienischer Eltern 1936 in Paris geboren. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verliess die Familie Frankreich und zog nach Mailand.
Nachdem ihr Vater 1945 verstarb, verbrachte sie ihre Kindheit in verschiedenen Waisenhäusern in Italien. 1950 kam sie in das französischsprachige Lausanne. Anschliessend verbrachte sie einige Zeit in London, wo sie die englische Sprache beinahe wie ihre dritte Muttersprache lernte. Zurück in Lausanne studierte sie an der Universität Englisch, Italienisch und Geschichte. Nach Abschluss ihres Studiums 1964 gab sie Sprachunterricht. Ab 1973 arbeitete sie in verschiedenen Funktionen am Schweizer Fernsehen.
Ihr erstes Werk publizierte sie 1967 (Gravé au Diamant). In Eine Messerspitze blau (1979) und im zweibändigen Portrait der Autorin als gewöhnliche Frau (1980 und 1982) setzte sie sich autobiographisch mit ihrer Brustkrebserkrankung und ihrer Immigration in die Schweiz auseinander.
Der 1998 publizierte Detektivroman Herz aus Eisen war der erste Fall für die privat tätige Ermittlerin Maria Machiavelli. Es folgten Vergessen ist Gold (1999), Lisas Lächeln (2000) und Hotel Herzschlag (2004).
Neben ihrer literarischen und journalistischen Tätigkeit arbeitete sie für das Theater und den Film. Von ihrer Faszination für diese Künste zeugen zahlreiche Essays, etwa Le Piano du pauvre (1975), La Machine Fantaisie (1976), Le Monde des forains (1985) und Benno Besson et Hamlet (1987).
Ihren ersten Dokumentarfilm drehte sie 1980 zusammen mit Lucienne Lanaz und Erich Liebi, in welchem die Rolle der Frau in der Schweizer Filmwochenschau (1945 – 1980) thematisiert wird. Als Regisseurin hat sie bis heute über zehn weitere Dokumentarfilme realisiert, davon mehrere über schweizerische Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts wie Friedrich Glauser (1995), Adrian Frutiger (1999), Anne-Marie Blanc (2001), Ettore Cella (2002), Ferdy Kübler (2003) und Max G. Bollag (2007).
Werke
Erzählungen und Romane
- Gravé au diamant, 1967
- Mortelle maladie, 1969 (Dinge, bedeckt mit Schatten: ein Bericht, 1975, Übersetzung von Pierre Imhasly. ISBN 3-545-36246-9)
- La vermine, 1970
- Jours du chat, 1972
- Poussière du réveil, 1972
- Le piano du pauvre: La vie de Denise Letourneur, musicienne, 1975
- La Machine fantaisie, 1977
- Passage des Panoramas, 1978 (Passage des Panoramas: eine Reise zum eigenen Ich, Suhrkamp Verlag, 1979, Übersetzung von Erich Liebi)
- Une cuillerée de bleu: chronique d'une ablation, 1979 (Eine Messerspitze Blau, Zürich, Limmat Verlag, 1979, Übersetzung von Erich Liebi)
- Les Portes du jour, Portrait de l’auteur en femme ordinaire vol 1, 1980 (Portrait der Autorin als gewöhnlicher Frau: Vor Tau und Tag, 1980, Übersetzung von Peter Sidler.)
- Le Temps des loups blancs, Portrait de l’auteur en femme ordinaire vol 2, 1982 (Portrait der Autorin als gewöhnlicher Frau: Die Zeit der weissen Wölfe, 1982, Übersetzung von Peter Sidler)
- Hôtel Vénus, 1984 (Hotel Venus, 1984, Übersetzung von Tobias Wyss)
- Le Monde des forains, 1985
- Station Victoria, 1989 (Station Victoria, 1991, Übersetzung von Maria Helena Nyberg. ISBN 3-85791-188-3.)
- Prague aux doigts de feu, 1990
- Le trajet d'une rivière: la vie et les aventures parfois secrètes de Francis Tregian, gentilhomme et musicien, 1993 (Der Lauf des Flusses. Das Leben und die Abenteuer des Francis Tregian, Gentleman und Musiker. Übersetzung von Peter Sidler. Limmat Verlag, Zürich 1998, ISBN 3-85791-233-2.)
- La flûte et les ratonneurs: chronique d'un petit pays, 1994
- Au bas de mon rêve, 1995
- Objets de splendeur: Mr. Shakespeare amoureux, 1996 (Dark Lady: der Roman um Shakespeares grosse Liebe, Übersetzung von Peter Sidler. ISBN 3-85791-319-3.)
- Ame de Bronze, 1998 (Herz aus Eisen: der erste Fall der Marie Machiavelli, Übersetzung von Peter Sidler. 2000, ISBN 3-85791-340-1.)
- D’or et d’oublis, 1999 (Vergessen ist Gold: der zweite Fall der Marie Machiavelli, Übersetzung von Peter Sidler, 2001)
- Le Sourire de Lisa, 2000 (Lisas Lächeln. Marie Machiavellis dritter Fall. Übersetzung von Erich Liebi. Limmat Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-85791-422-X.)
- Le Maître de Garamond: Antoine Augereau, graveur, imprimeur, éditeur, libraire, 2002 (Garamonds Lehrmeister, Übersetzung von Erich Liebi, 2004, ISBN 3-85791-463-7.)
- Entre Lumière et Ombres; Loyse de Savoie, 2003
- Hôtel des coeurs brisés: une enquête de Marie Machiavelli, 2004 (Hotel Herzschlag. Ein Doping-Fall für Marie Machiavelli, 2007, Übersetzung von Erich Liebi. ISBN 978-3-85791537-6.)
- Les Corbeaux sur nos Plaines, 2005
- Lacunes de la Mémoire, 2006
- Zaïda: fragments d'une vie, 2007, (Zaïda, Übersetzung von Erich Liebi, ISBN 978-3-03762-004-5, Bilgerverlag, Zürich 2009.)
- Conversations chez les Blanc à propos d'Anne-Marie Blanc, comédienne, 2009 (Anne-Marie Blanc, Gespräche im Hause Blanc, Übersetzung von Erich Liebi, ISBN 978-3-905894-04-2, Römerhof Verlag, Zürich, 2009.)
Hörbücher
- Die Rose des Kleinen Prinzen
Auszeichnungen
- Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung, 1979
Weblinks
Commons: Anne Cuneo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Anne Cuneo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Limmat Verlag Biografie
- Eintrag über Anne Cuneo im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz
- Anne Cuneo in der Schweizer Filmografie
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