- Lars Norén
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Lars Norén (* 9. April 1944 in Stockholm) ist ein schwedischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenregisseur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren 1944 in Stockholm, wuchs Norén in Genarp und Lund auf.
Norén begann seine literarische Arbeit als Lyriker. Zwischen 1962 und 1980 erschien fast jedes Jahr ein Gedichtband von ihm in Schweden.
Seinen ersten Kontakt zum Theater hatte er 1961/62 als Regieassistent in Stockholm. Bis sein erstes Stück heraus kam, dauerte es allerdings noch zehn Jahre. Die Fürstenlecker erschien 1972. Der Durchbruch als Dramatiker erfolgte dann Ende der 1970er Jahre.
Seit 1993 ist Norén Regisseur. Bis Mai 2005 war er Intendant des Stockholmer "Riks"theaters. Wenige Wochen nach seiner Ernennung zum künstlerischen Chef des Kopenhagener Betty-Nansen-Theaters im Oktober 2006 wurde er vom Theater-Beirat brieflich zum Rücktritt aufgefordert. Norén erklärte daraufhin, er verzichte auf das Amt. Für den Sommer 2007 plant Norén eine Hamlet-Aufführung auf der Insel Gotland.
Die Stücke
Sieben drei
Zunächst stehen die Familie und mit ihr die verschütteten Konflikte der verschiedenen Generationen im Mittelpunkt seiner Stücke. Seit Mitte der 1990er Jahre sind es die von der Gesellschaft Ausgeschlossenen, mit denen er sich in seiner dramatischen Arbeit beschäftigt.
Die größte Aufmerksamkeit in der schwedischen Öffentlichkeit erhielt SIEBEN DREI. In diesem Stück ließ Norén verurteilte Rechtsradikale auftreten. Zwei von ihnen verübten während eines Freigangs im Rahmen des Theaterprojektes einen Banküberfall und ermordeten zwei Polizisten.
Krieg
„Krieg“ (schwedisch: „Krig“) – hatte am 29. Januar 2005 in Bonn Premiere auf einer deutschsprachigen Bühne. Darin kehrt ein Mann aus dem Krieg zurück. Er hat sein Augenlicht verloren. Seine Frau und die beiden jugendlichen Töchter leben auf einer demolierten Autobahnbrücke in einem nicht näher bezeichneten Land – Andeutungen lassen auf Bosnien oder ein anderes südost-europäisches Land schließen. In Gesprächen und Handlungen versucht der Vater, sich ein Bild des Ausmaßes der Zerstörungen zu machen, die der Krieg bei seiner Frau, seinem Bruder und den beiden Töchtern angerichtet hat. Blindheit und Lügen lassen ihn dabei nicht weit kommen.
Noréns trostloses Heimkehrerstück lebt von den – häufig drastischen – Dialogen der beteiligten Personen. Auswege aus der Misere sehen die Akteure höchstens in der Flucht nach Deutschland oder in ein Land ihrer Träume.
Übersetzungen
- Lars Noren: Die Bienenväter, Suhrkamp, 1981 - aus dem Schwedischen von Dorothea Bjelfvenstam
- Lars Noren: Dämonen, Suhrkamp, 1985 - aus dem Schwedischen von Angelika Gundlach
- Lars Noren: Nachtwache, Suhrkamp, 1996 - aus dem Schwedischen von Angelika Gundlach
- Lars Noren: Eintagswesen, Suhrkamp, 1999
Auszeichnungen/Preise
- 1978: Gerard Bonniers lyrikpris
- 1983: Dramatiker des Jahres (Schweden)
- 1994: „Pilotpris“ (Schweden)
Stücke (Auswahl)
- Die Fürstenlecker, 1972
- Nacht, Mutter desTages
- Chaos ist nahe bei Gott
- Hebriana
- Nachtwache
- Dämonen, 1984
- Bobby Fischer wohnt in Pasadena, 1990
- Sieben drei
- Blut, 1995
- Personenkreis 3.1, 1998
- Schattenjungs, 1999
- Kälte, 2003
- Krieg, 2005
Weblinks
- Literatur von und über Lars Norén im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lars Norén in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Stücke von Lars Norén auf deutschsprachigen Bühnen
- „Die Hoffnung macht sich aus dem Staub“, General-Anzeiger Bonn vom 31. Januar 2005
- Besprechung von „Krieg“ in der „Schwäbischen Zeitung online“ vom 31. Januar 2005
- „Krieg ist irgendwie schrecklich“, taz vom 5. Februar 2005
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