Laupersdorf

Laupersdorf
Laupersdorf
Wappen von Laupersdorf
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Thalw
Gemeindenummer: 2426i1f3f4
Postleitzahl: 4712
Koordinaten: (616088 / 240511)47.3152757.651399493Koordinaten: 47° 18′ 55″ N, 7° 39′ 5″ O; CH1903: (616088 / 240511)
Höhe: 493 m ü. M.
Fläche: 15.52 km²
Einwohner: 1697 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.laupersdorf.ch
Karte
Karte von Laupersdorf
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Laupersdorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thal des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Laupersdorf liegt auf 493 m ü. M., 3 km westlich des Bezirkshauptortes Balsthal (Luftlinie). Das Bachzeilendorf erstreckt sich an geschützter Lage in der Mulde des Dorfbaches auf der Sonnseite am nördlichen Talrand des Balsthalertals, am Fuss der Brunnersbergkette im Solothurner Jura.

Die Fläche des 15.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im mittleren Teil des Balsthaler- oder Dünnerntals, eines Längstals im Solothurner Jura. Den zentralen Teil des Gebietes bildet die rund 500 bis 1000 m breite flache Talebene der Dünnern, welche gegen Süden zur Anhöhe des Enerholzes ansteigt. Nach Süden reicht der Gemeindebann auf die Antiklinale der Weissensteinkette und umfasst dabei den dicht bewaldeten Steilhang der Leberen. Auf dem Kammbereich dieser Jurakette befinden sich die Weiden der Schwängimatt, der Rosschopf (1'115 m ü. M.) und das Höllchöpfli, an dem mit 1'215 m ü. M. die höchste Erhebung von Laupersdorf erreicht wird.

Nördlich an die Talebene der Dünnern schliesst die vom Dorfbach durchflossene Mulde von Laupersdorf an. Weiter im Norden erstreckt sich der Gemeindeboden über den zumeist steil ansteigenden und teilweise mit Felsen durchzogenen Waldhang (den so genannten Sunnenberg) bis auf die Antiklinale der Brunnersbergkette mit den Höhen von Klein Brunnersberg (1'120 m ü. M.), Laupersdörfer Stierenberg (1'105 m ü. M.) und Bremgarten (960 m ü. M.). Von der Gemeindefläche entfielen 1997 5 % auf Siedlungen, 47 % auf Wald und Gehölze, 47 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Laupersdorf gehören der Ortsteil Vorstatt (493 m ü. M.) an der Hauptstrasse im Dünnerntal, der Weiler Höngen (664 m ü. M.) auf einer Geländeterrasse am Südhang der Brunnersbergkette oberhalb von Balsthal, die Streusiedlung Enerholz (507 m ü. M.) leicht erhöht südlich der Dünnern am Fuss der Leberen sowie verschiedene Einzelhöfe im Tal und Sennhöfe auf den Jurahöhen. Nachbargemeinden von Laupersdorf sind Matzendorf, Mümliswil-Ramiswil und Balsthal im Kanton Solothurn sowie Niederbipp und Wolfisberg im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 1697 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) gehört Laupersdorf zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 93.5 % deutschsprachig, 1.9 % sprechen Serbokroatisch und 1.6 % Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Laupersdorf belief sich 1850 auf 720 Einwohner, 1900 auf 862 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl kontinuierlich weiter an. Nach einem vorübergehenden Rückgang in den 1960er Jahren wurde seit 1970 (1369 Einwohner) wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.

Wirtschaft

Laupersdorf war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im Lauf des 16. Jahrhunderts wurden die Höhen der Brunnersbergkette gerodet, ausgedehnte Sömmerungsweiden für das Vieh geschaffen und mehrere Sennhöfe erbaut. Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau in den tieferen Lagen sowie die Milchwirtschaft und die Viehzucht in den oberen Gemeindeteilen einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.

Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Laupersdorf sind Betriebe der Kunststoffverarbeitung, des Maschinenbaus, des Metallbaus, des Baugewerbes, mechanische Werkstätten, eine Kartonfabrik und eine Seilerei vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in Balsthal sowie im Raum Olten-Solothurn arbeiten.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Oensingen nach Moutier. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Balsthal nach Gänsbrunnen bedient, ist Laupersdorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 968 unter dem Namen Luiperestorf. Später erschienen die Bezeichnungen Loppestorf (1179), Luoperthurf (1194) und Loperstorf (1236). Der Ortsname ist vom althochdeutschen Personennamen Loubwar abgeleitet. Im Hochmittelalter gehörte Laupersdorf zunächst dem Kloster Moutier-Grandval, bevor es an die Herrschaft Neu-Falkenstein gelangte. Im Jahr 1420 kam der Ort durch Kauf unter die Herrschaft von Solothurn und wurde der Landvogtei Falkenstein zugeordnet. Der nächste Gerichtsort war Matzendorf.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) wurde Laupersdorf dem Bezirk Balsthal-Thal zugeteilt. Im 19. Jahrhundert, insbesondere von 1850 bis etwa 1870 war das Tal von schwerer Armut und Hungersnöten betroffen, so dass viele Bewohner auswandern mussten. Bis etwa 1870 wurden die Bohnerzvorkommen bei Laupersdorf für das Von Rollsche Eisenwerk in Klus abgebaut.

Wappen

Das Dorfwappen eine weisse 8 auf rotem Grund. Die 8 hat einen militärischen Hintergrund: Gemäss einer Quelle von 1689 gehörten die Thaler Gemeinden zur vierten und fünften Kompanie des zweiten Regimentes der Milizarmee von Solothurn. Die Ziffer 4 wurde zu jener Zeit wie eine unten offene 8 geschrieben.

Mit Ausnahme von Holderbank, Mümliswil-Ramiswil und Gänsbrunnen scheinen alle Wappen der Thaler Gemeinden in dieser Tradition zu stehen. Doch nur jene von Laupersdorf und Balsthal weisen diese Achterform auf. In den Wappen von Aedermannsdorf, Herbetswil, Matzendorf und Welschenrohr ist das Hauptmotiv ein Winkel – eine Abart der alten 5 – mit je unterschiedlicher Farb- und Formvariante.

Sehenswürdigkeiten

Die Sankt-Martins-Kirche von Laupersdorf wurde wahrscheinlich bereits im 7. Jahrhundert durch das Kloster Moutier-Grandval gegründet. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche beim Neubau 1860. Im Ortskern sind einige Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. In Höngen befindet sich die Sankt Jakobskapelle, die 1194 erwähnt ist, und 1714 an den jetzigen Standort verlegt wurde.

Bilder

Weblinks

 Commons: Laupersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011

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