- Lazarus-Hilfswerk
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Das LAZARUS HILFSWERK in Deutschland e.V. (LHW) ist eine christliche deutsche gemeinnützige anerkannte Hilfs- und Sanitätsorganisation der Freien Wohlfahrtspflege, die 1973 von deutschen Ordensrittern des internationalen Lazarus-Ordens gegründet wurde und sich seit über 30 Jahren um Senioren, kranke und behinderte Menschen kümmert.
Die Ideen und Ziele des als gemeinnützig anerkannten Vereins und seiner Tochterunternehmen haben ihre Grundlage in der über 900-jährigen Tradition des ökumenisch ausgerichteten christlichen Lazarus-Ordens.
Das LHW konzentriert sich in seiner Arbeit vornehmlich auf die ambulante und stationäre Pflege hilfsbedürftiger Menschen. Es ist dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen.
Geschichte und Entwicklung
Deutsche Ordensmitglieder, die in der Tradition des christlichen ökumenisch ausgerichteten Lazarusorden sozial-karitativ engagiert waren, gründeten 1973 eine eigene LAZARUS-Hilfsorganisation (als eine anerkannten Organisation der Freien Wohlfahrtspflege), um ihrem Engagement einen juristischen und organisatorischen Rahmen zu geben und die altehrwürdigen Ziele der über 900-Jahre alten Ordens des Heiligen Lazarus von Jerusalem in zeitgemäßer Form zu verwirklichen. Sitz der Organisation ist Köln, die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Hürth bei Köln im Rhein-Erft-Kreis. Begonnen hat das Lazarus Hilfswerk mit der Durchführung von Behindertenfahrdiensten in Köln, dem Kreis Köln, Düsseldorf und Kreis Euskirchen später dann in weiteren Bundesländern.
Anfang der 80er Jahre wurden diese Arbeitsschwerpunkte um die internationale humanitäre Auslandshilfe und weitere ambulante Dienste ergänzt. In den 90er Jahren eröffnete das LHW wieder die ersten stationären Pflegeeinrichtungen (St-Lazarus-Häuser).
War die Organisation zuerst im regionalen Umfeld und gemäß den bisherigen Aktivitäten von Gründungsmitgliedern im Bereich des Behindertenfahrdienstes (MTM) tätig, so kamen bald auch weitere Arbeitsfelder im gesamten Spektrum der freien Wohlfahrtspflege hinzu: Ambulante Pflegedienste, Essen auf Rädern, Errichtung und Betrieb von Einrichtungen des Betreuten Wohnens mit Seniorentreffs und von Pflegeheimen (St. Lazarus-Häuser); aber auch Maßnahmen der Sozialpädagogischen Familien- und Jugendhilfe sowie dazugehörige Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz junger ehrenamtlicher Helfer bei der Betreuung älterer oder behinderter Menschen bei kirchlichen Großveranstaltungen wie den Deutschen Evangelischen Kirchentagen, Katholikentagen oder Behindertenbetreuung während Pilgerreisen des Papstes nach Deutschland aber auch im benachbarten Ausland.
Das LHW ist seit Jahrzehnten eine anerkannte Beschäftigungsstelle für den Zivildienst.
Die Europäische Gemeinschaft würdigte die erfolgreichen humanitären Hilfseinsätze und Leistungen als NGO und erkannte das LHW offiziell durch Anschluss eines Vertrages als EG-Partnerorganisation an. Der Internationale Lazarusorden verlieh 1998 seiner Hilfsorganisation durch Dekret des Großmeisters das innerhalb des Lazarusordens als "Humanitäre Grosspriorat Europa" den Status einer übernationalen Jurisdiktion. Das LHW fand somit eine formelle Einbindung in die internationale traditionsreiche Ordensorganisation. Die internationale Ordensregierung würdigte damit die erfolgreiche jahrzehntelange internationale sozialkaritative Arbeit des Lazarus Hilfswerk (LHW), das Anfang der 1970er Jahre von Lazarusorden initiiert, seine segensreiche Arbeit aufgenommen hatte.
Von Ordensmitgliedern initiiert erreichte der jüngste karitative Arm des Ordens schon bald internationale Anerkennung als Nichtregierungsorganisation (NGO).
Langjährige Ehrenvorsitzende war Katharina ("Käthe") Kraemer (1922-2006), die zusammen mit ihrem Mann Generalkonsul von Malta Paul R. Kraemer (1916-2007), Kommentator der Erbkommende Rheinland des Lazarus-Ritterordens, das Lazarus Hilfswerk förderte. Ehrenmitglieder sind das LHW-Gründungsmitglied Klaus-Peter Pokolm GCLJ (Großprior des Lazarus-Ordens Europa), Großhospitalier (em) und Großprior von Amerika (em) Prof. Dr. Hans von Leden, Landrat a.D. und Staatssekretär a.D. Dr. Bernhard Worms, KMLJ, sowie der Kölner Oberkreisdirektor a.D. und spätere Vorstand der Kölner Bank Dr. Karlheinz Gierden, KLJ.
Die Geschicke des LHW leitet seit 2007 heute der ehrenamtlich tätige 5-köpfiger Bundesvorstand: RA Björn Petermann (Vorsitzender) und DVwt Horst Engel MdL (stv. Vorsitzender) sowie Wolfgang Haehn, Rüdiger Kressmann und Jens-Christian Pokolm.
Internationaler humanitärer Hilfseinsatz
Der politische und wirtschaftliche Umbruch in Osteuropa und die vielerorts damit einhergehende Not führten in den 1980er und 1990er Jahren zum Einsatz des Hilfswerkes mit humanitären Hilfslieferungen in den osteuropäischen Raum (beginnend in Polen, Ungarn, Russland, Litauen, Rumänien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Kosovo, Bulgarien). Die Lazarus-Helfer waren seit 1980 unermüdlich mit den organisationseigenen 38t-Lastzügen unterwegs um Lebensmittel, Medikamente und Hilfsgüter in Richtung der ehemaligen Ostblockstaaten zu bringen, um den in Not geratenen Menschen zu helfen. So konnte sichergestellt werden, dass die Hilfsgüter im Sinne der Spender auch die Bedürftigen ohne Verlust erreichten.
Zuletzt machten Katastrophen, wie der Tsunami von 2004 erste Überlebenshilfe, die Wiederbeschaffung von Fischerbooten zum Wiederaufbau einer Existenz sowie die Hilfe beim Wiederaufbau von Schulen und eines Fischerhafens mit Mitteln der Aktion Deutschland Hilft notwendig, die vom Lazarus-Hilfswerk mit engagierter Unterstützung und Hilfe des internationalen Lazarus-Ordens initiiert wurde. Die Lazarus Organisation engagierte sich in Indonesien insbesondere auf der Insel Nias.
Finanziell unterstützt wird die Arbeit des Hilfswerkes durch Spenden der Ordensmitglieder, die seine humanitäre, karitative Hilfe unter dem Signet des achtspitzigen grünen Lazaruskreuz ermöglichen.
Papst Johannes Paul II. hatte große Wertschätzung für die Arbeit der Organisation und empfing wiederholt Repräsentanten des Lazarus-Hilfswerkes in Privataudienzen.
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