Le-Mans-Prototyp

Le-Mans-Prototyp
Mehrere Le-Mans-Prototypen in Mid-Ohio

Ein Le-Mans-Prototyp ist ein speziell für den Automobilrennsport, insbesondere für Sportwagenrennen wie die 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die American Le Mans Series und die Le Mans Series, angefertigter Prototyp. Geschaffen vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) sind sie die schnellsten Rennwagen mit geschlossenen Radkästen, die heute bei Rundkursrennen eingesetzt werden. Sie sind eine Klasse über den serienbasierenden GT-Wagen angesiedelt. Ihre Kosten und ihre Technologie machen sie mit den Fahrzeugen der Formel 1 vergleichbar.

Obwohl sie gemeinhin als Le-Mans-Prototypen bekannt sind, wurden für diesen Fahrzeugtyp, je nach Rennserie, verschiedene Namen gebraucht. Seit 2004 werden sie in allen Klassen als Le-Mans-Prototypen bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Den ersten Eindruck, was Le-Mans-Prototypen einmal werden würden, erhielt man bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1992. Im Bestreben, die Anzahl der Teilnehmer über dem kleinen Bereich der Gruppe-C-Wagen zu vergrößern, wurden die älteren Porsche 962 für die Kategorie 3 zugelassen. Außerdem wurden kleinere Rennwagen mit offenem Cockpit und normalen Straßenmotoren, wie sie auch in kleineren, nationalen Rennserien zum Einsatz kamen, in der Kategorie 4 zugelassen. Nur drei Fahrzeuge wurden angemeldet, welche alle durch Defekte ausfielen.

Schlussendlich endeten sowohl die World Sportscar Championship als auch die All Japan Sports Prototype Championship und ließen den teuren Gruppe-C-Prototypen wenig Spielraum zu Wettbewerbseinsätzen außerhalb der 24 Stunden von Le Mans.

Joest TWR-Porsche WSC 95 - erster LMP Gesamtsieger beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

Mit dem Auslaufen der Gruppe C erlaubte der ACO, dass das erste Mal seit vielen Jahren wieder seriennahe Rennwagen zum Einsatz kommen durften. Zudem schuf er die Le-Mans-Prototypen-Klasse (LMP). Die Wagen hatten dieselbe Bauart wie 1992. Der ACO verkündete auch, dass die Le-Mans-Prototypen bis 1994 die Gruppe-C-Wagen ersetzen sollten. Es wurden zwei Klassen geschaffen. Einmal die speziell entwickelten, hubraumstarken und normalerweise mit Turboladern ausgestatteten LMP1 und die LMP2, welche kleinere seriennahe Motoren verwendete.

Technik

Bentley Speed 8 - Le Mans Prototyp als Coupé
Audi R10 TDI - erfolgreicher Dieselprototyp

Die Hauptregulierungen von 2008 sind unten aufgelistet:

LMP1- für Werkteams: Mindestgewicht von 900 kg, Saugmotoren max. 6000 cm³, Turbolader mit Benzin 4000 cm³ und mit Dieselmotoren 5500 cm³. Nicht limitiert ist die Anzahl der Zylinder jeglicher Bauart. Tankinhalt max. 90 l Benzin, bzw. 81 l Diesel. Max. Reifendurchmesser Rund 72 cm (28,5“) max. Breite rund 36 cm (14“).

LMP2- für Privatteams: Mindestgewicht von 825 kg. Saugmotoren max. 3400 cm³ mit max. 8 Zylindern. 4000 cm³ für mit mindestens 1000 homologisierte Motoren. Aufladen mit einstufiger Baugruppe ist für Benzinmotoren mit bis zu 2000 cm³ und max. 6 Zylindern erlaubt. Homologisierte Dieselmotoren mit bis zu 4400 cm³ dürfen zweistufig aufgeladen werden (Homologisierung mindestens 10 000 Motoren pro Jahr). Max. Tankinhalt 80 l. Max. Raddurchmesser rund 71 cm (28“) max. Breite 36 cm (14“).

Biokraftstoffe sind in beiden Klassen erlaubt.

In beiden Klassen können offene oder geschlossene Cockpits gebaut werden (geschlossene Fahrzeuge müssen eine Windschutzscheibe, ein Dach und an jeder Seite eine Tür haben). Obwohl der Passagiersitz nicht genutzt wird, müssen die Fahrzeuge so gebaut sein, dass sie zwei Personen transportieren könnten. Der freie Bereich im Cockpit dafür wird meistens für Kühlung oder Elektronik genutzt.

Die Größe ist auf 4650 mm Länge, 2000 mm Breite und 1030 mm Höhe (vom tiefsten Punkt der Karosserie, nicht vom Boden) limitiert. Die Karosserie muss alle mechanischen Teile verdecken, sodass sie weder direkt von vorne, oben oder der Seite gesehen werden können.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Le-Mans-Prototypen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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