Le Mans Endurance Series

Le Mans Endurance Series
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Die Le Mans Series (kurz auch LMS) ist eine vom Automobile Club de l’Ouest organisierte Langstreckenrennserie, die seit 2004 nach den Regeln und Richtlinien der 24 Stunden von Le Mans ausgetragen wird. Bis einschließlich 2005 firmierte die Meisterschaft unter dem Namen Le Mans Endurance Series.

Inhaltsverzeichnis

Meisterschaft

Die Le Mans Series wird als Meisterschaft über 1000-km-Läufe ausgetragen. Wie im Langstreckenbereich üblich fahren gleichzeitig mehrere Rennklassen in einem Rennen. Die Wertung der Rennen wird für jede Klasse separat vorgenommen und ist unabhängig von anderen Klassen. Jeweils die schnellsten drei Fahrer einer Klasse nehmen nach den Rennen an einer Siegerehrung teil. In der Le Mans Serie gelten dieselben Klasseneinteilung der 24 Stunden von Le Mans, mit jeweils zwei Prototypen und zwei Gran Turismo Kategorien.

  • LMP1 (Le Mans Prototypen 1): Sportwagen mit größerem Hubraum, aber höherem Mindestgewicht
  • LMP2 (Le Mans Prototypen 2): Sportwagen mit kleinem Hubraum, jedoch geringerem Mindestgewicht
  • GT1 (Gran Turismo 1): serienbasierende Sportwagen mit größeren Hubraum und weniger restriktiven aerodynamischen Einschränkungen
  • GT2 (Gran Turismo 2): serienbasierende Sportwagen mit kleineren Hubraum und stärker restriktiven aerodynamischen Einschränkungen

Aufgrund der Rennlänge sind auf ein Fahrzeug mehrere Fahrer gemeldet, die sich während des Rennens regelmäßig abwechseln. Ein Fahrerwechsel ist nicht Pflicht, jedoch hat bisher kein Fahrer in der Serie ein Rennen allein bestritten. In der Regel fahren pro Rennen zwei bis vier Fahrer ein Auto. Punkte werden an alle Fahrer vergeben. Neben der Fahrerwertung existiert noch eine Teamwertung, da Teams mit ein oder zwei Wagen antreten, werden die Punkte für jedes Fahrzeug einzeln gewertet.

Geschichte

Zwei Ferrari 550 während des 1000km Rennen in Spa 2005
Teameigner Henri Pescarolo während der Mil Milhas 2007

Ausgangspunkt der Serie ist das seit 1923 jährlich ausgetragene Langstreckenrennen von Le Mans. Als Teil der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft seit 1953 entwickelte sich das Rennen zum Höhepunkt der Saison. Mit dem Abgang der Weltmeisterschaft 1992 fehlte dem Rennen eine Begleitserie, die durch die Einführung der American Le Mans Series von Don Panoz nur teilweise ausgeglichen werden konnte. Sowohl durch den Druck einiger Hersteller als auch aufgrund der Tatsache, dass die Vorläuferserie der ALMS bereits eine Sportprototypenklasse im Programm hatte, wurden 1999 erneut Prototypen in Le Mans zugelassen. Nachdem sich die American Le Mans Series erfolgreich etablieren konnte, versuchte Don Panoz 2001, ein europäisches Pendant auf die Beine zu stellen. Die neu geschaffene European Le Mans Series scheiterte trotz Unterstützung der amerikanischen Schwesterserie, jedoch kann man die ELMS als direkten Vorläufer der Le Mans Series bezeichnen.

Als 2003 ebenfalls die mit der ELMS konkurrierende FIA Sportscar Championship eingestellt wurde, entschied sich der französische Automobilclub ACO, eine Rennserie selbst auf die Beine zu stellen. Um die für 2004 geplante Serie Rennteams und Fahrern schmackhaft zu machen, entschied der ACO, dem jeweiligen Meisterschaftsieger automatisch eine Einladung zum 24-Stunden-Rennen des darauffolgenden Jahr zu gewähren, ähnlich der Regelung für die amerikanischen Rennserie von Don Panoz.

Das erste Rennen fand im November 2003 auf dem Le Mans Bugatti Circuit statt. Der 1000-km-Lauf war jedoch nicht Teil der Meisterschaft. Im Jahr 2004 umfasste die erste Saison der Serie dann vier Wertungsläufe in Monza, Nürburgring, Silverstone und Spa, die jeweils über eine Distanz von 1000 km ausgetragen wurden. Im darauffolgenden Jahr wurde ein zusätzlicher Lauf in den Rennkalender aufgenommen. Auf dem neuen Istanbul Autodrom Circuit fand außerdem erstmals ein Rennen außerhalb des europäischen Kontinents statt.

Vor dem Beginn der Saison 2006 erfolgte die Umbenennung der Serie in Le Mans Series, des Weiteren wurde erstmals in Donington und Jarama gefahren. Im vierten Jahr der Meisterschaft nahmen erstmals dieselbetriebene Fahrzeuge an den Rennen teil, außerdem fand nach 2005 wieder ein Rennen außerhalb Europas statt. Das Rennen in Brasilien am Ende der Saison wurde erst im Laufe des Jahres zum Rennkalender hinzugefügt.

2008 bestritt Audi nach drei Jahren Abstinenz erneut Läufe der LMS. Ab 2008 dürfen nun serienbasierende GT1-Motoren in Fahrzeug der beiden LMP-Kategorien verbaut werden. Galt die Regelung 2008 in der LMP1 ausschließlich für GT1-Motoren bis zu sechs Liter, wurde die Hubraumbegrenzung für die Saison 2009 auf sieben Liter angehoben.

Meister

Mehrere LMPs beim 1000-km-Rennen von Silverstone 2008
Porsche 997 GT3 RSR von James Watt beim 1000-km-Rennen von Spa 2008
Jahr LMP1 Teamwertung LMP2 Teamwertung GTS/GT1 Teamwertung GT/GT2 Teamwertung
LMP1 Fahrerwertung LMP2 Fahrerwertung GTS/GT1 Fahrerwertung GT/GT2 Fahrerwertung
2004 the United Kingdomthe United Kingdom Audi Sport UK Veloqx FranceFrance Courage Compétition FranceFrance Larbre Compétition the United Kingdomthe United Kingdom Sebah Automotive
the United Kingdomthe United Kingdom Johnny Herbert
the United Kingdomthe United Kingdom Jamie Davies
Switzerland within 2to3Switzerland within 2to3 Alexander Frei
the United Kingdomthe United Kingdom Sam Hancock
PortugalPortugal Pedro Lamy
FranceFrance Christophe Bouchut
Switzerland within 2to3Switzerland within 2to3 Steve Zacchia
RussiaRussia Roman Rusinov
2005 FranceFrance Pescarolo Sport the United Kingdomthe United Kingdom Chamberlain-Synergy ItalyItaly BMS Scuderia Italia the United Kingdomthe United Kingdom Sebah Automotive
FranceFrance Jean-Christophe Boullion
FranceFrance Emmanuel Collard
the United Kingdomthe United Kingdom Gareth Evans ItalyItaly Michele Bartyan
ItalyItaly Christian Pescatori
Switzerland within 2to3Switzerland within 2to3 Toni Seiler
FranceFrance Xavier Pompidou
GermanyGermany Marc Lieb
2006 FranceFrance Pescarolo Sport FranceFrance Barazi-Epsilon FranceFrance Aston Martin Team Larbre ItalyItaly Autorlando Sport
FranceFrance Jean-Christophe Boullion
FranceFrance Emmanuel Collard
DenmarkDenmark Juan Barazi
the Netherlandsthe Netherlands Michael Vergers
PortugalPortugal Pedro Lamy
Switzerland within 2to3Switzerland within 2to3 Gabriele Gardel
BelgiumBelgium Vincent Vosse
GermanyGermany Marc Lieb
Switzerland within 2to3Switzerland within 2to3 Joël Camathias
2007 FranceFrance Team Peugeot Total the United Kingdomthe United Kingdom RML FranceFrance Team ORECA the United Kingdomthe United Kingdom Virgo Motorsport
FranceFrance Stéphane Sarrazin
PortugalPortugal Pedro Lamy
the United Kingdomthe United Kingdom Mike Newton
BrazilBrazil Thomas Erdos
FranceFrance Soheil Ayari
MonacoMonaco Stéphane Ortelli
the United Kingdomthe United Kingdom Robert Bell
2008 GermanyGermany Audi Sport Team Joest the Netherlandsthe Netherlands Van Merksteijn Motorsport FranceFrance Luc Alphand Aventures the United Kingdomthe United Kingdom Virgo Motorsport
FranceFrance Alexandre Prémat
GermanyGermany Mike Rockenfeller
the Netherlandsthe Netherlands Jos Verstappen FranceFrance Guillaume Moreau
FranceFrance Patrice Goueslard
the United Kingdomthe United Kingdom Robert Bell

Weblinks


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