- Leipziger Platz (Berlin)
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Der Leipziger Platz aus der Vogelperspektive (von Norden). Links Beginn der Leipziger Straße, 2004
Der Leipziger Platz (nach der gleichnamigen Stadt) im Berliner Bezirk Mitte ist ein achteckiger Platz in unmittelbarer (östlicher) Nachbarschaft zum Potsdamer Platz. Am östlichen Rand des Platzes beginnt die in Richtung Spittelmarkt verlaufende Leipziger Straße (Teil der Bundesstraße 1). In der direkten Nachbarschaft zum Platz befindet sich das Gebäude des ehemaligen Preußischen Herrenhauses, in dem heute der Bundesrat tagt.
Geschichte
Der Platz mit der Form eines Achtecks (früher Octogon genannt) wurde zusammen mit dem Pariser Platz (früher Quareé = Viereck genannt) und dem Mehringplatz (früher Rondell = Kreis genannt) von Philipp Gerlach von 1732 bis 1738 angelegt und von repräsentativen Wohnbauten umfasst. Ab 1814 erhielt er in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig seinen Namen.
An seiner Westseite geht der Leipziger Platz in den bekannteren Potsdamer Platz über. Bis zu seinem Abriss im Jahr 1867 wurden beide Plätze durch das Potsdamer Tor getrennt, das Teil der Akzisemauer war. Erst danach verschob sich die Bedeutung des Areals zugunsten des Potsdamer Platzes, der zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt wuchs. Der Leipziger Platz entwickelte sich unter anderem durch den Bau des Wertheim-Kaufhauses am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer wichtigen Geschäftsadresse in Berlin.
Durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung um den Leipziger Platz weitgehend zerstört; die Ruinen nach Kriegsende abgetragen. Zu Zeiten der Teilung Berlins verlief quer über den Potsdamer Platz von Nord nach Süd die Berliner Mauer einschließlich des Todesstreifens. Da der Leipziger Platz in unmittelbarer Nähe dieser Grenze lag, erfolgte auch keine Wiederbebauung. Erst mit der deutschen Einheit kam es rasch zu neuen Bebauungsplänen; als erstes Gebäude entstand die Infobox, die nach der Fertigstellung der Bebauung am Potsdamer Platz 2001 wieder entfernt wurde.
Seit der Wende wird der Wiederaufbau des Octogons vorangetrieben. Am Platz liegt das Mosse-Palais und die im April 2005 fertiggestellte Kanadische Botschaft. Damit sind fünf der acht Ecken bebaut. Für zwei der heute noch unbebauten Grundstücke, die des Deutschen Reisebüros und des Automobilclubs von Deutschland (AvD), gibt es Baupläne.
Auch die Wiederbebauung des Areals des Wertheim-Kaufhauses ist durch dessen Rückübertragung vom KarstadtQuelle-Konzern an die Wertheim-Erben möglich geworden. Mitte Dezember 2006 wurde das 22.000 m² große Grundstück für 75 Mio. Euro an das Immobilienunternehmen Orco-Gruppe verkauft und liegt brach. Der Techno-Club Tresor wurde hierfür abgerissen.
Am Leipziger Platz haben Griechenland und Kanada ihre Botschaften.
Verkehrsanbindung
Unter dem Leipziger Platz halten U-Bahn-Züge der Linie U2. Der U-Bahnhof trägt zwar den Namen Potsdamer Platz, liegt aber hauptsächlich unter dem Leipziger Platz. Mitten auf dem Leipziger Platz halten die Busse der Linien M48 und 200 sowie der Nachtlinien N2, N5 und N48, wobei auch hier die Haltestelle S+U Potsdamer Platz heißt. Am Rande des Leipziger Platzes halten direkt unter dem Potsdamer Platz die S-Bahn-Züge der Linien S1, S2 und S25.
Die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr plant, eine Straßenbahn über den Leipziger Platz hin zum Kulturforum zu bauen. Ein Termin steht aufgrund der angespannten Haushaltslage Berlins derzeit nicht fest.
Weblinks
- Leipziger Platz bei der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
- Foto vom Leipziger Platz 1921
- Schinkelsche Torhäuser (Potsdamer Tor) auf dem Leipziger Platz
52.50972222222213.378611111111Koordinaten: 52° 30′ 35″ N, 13° 22′ 43″ O
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