Pariser Platz

Pariser Platz
Pariser Platz mit Brandenburger Tor

Der Pariser Platz ist ein rund 1,5 Hektar großer quadratischer Platz in der Dorotheenstadt im Berliner Ortsteil Mitte.

An der Ostseite des Brandenburger Tors gelegen, bildet er den Abschluss des Boulevards Unter den Linden sowie das Pendant zum Platz des 18. März auf der anderen Seite des Tores. Dort endet die den Tiergarten durchquerende Straße des 17. Juni.

Von 1945 bis zur deutschen Wiedervereinigung lag der Pariser Platz in unmittelbarer Nähe der Sektorengrenze zwischen Ost- und West-Berlin und war seit dem Mauerbau im Jahr 1961 Teil des Todesstreifens. Seit der Wende 1989 ist der ehemals gesperrte Platz wieder für Fußgänger frei zugänglich. Die Berliner bezeichnen den Platz auch als die „Gute Stube Berlins“.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Pariser Platz im Juni 1945

Der Pariser Platz wurde zwischen 1732 und 1734 bei der zweiten barocken Stadterweiterung (auch der angrenzenden Friedrichstadt) unter Friedrich Wilhelm I. durch Philipp Gerlach angelegt. Er war anfangs nur mit Adelspalais bebaut. Der ursprüngliche Name des Platzes war – gemäß seiner Form – Viereck oder – nach dem Französischen – Quarree. Zusammen mit den zur gleichen Zeit entstandenen Plätzen Achteck oder Octogon (heute: Leipziger Platz) und dem kreisförmigen Rondell (heute: Mehringplatz) gab er die neuen südwestlichen Stadtgrenzen vor.

Im Jahr 1814 erhielt er anlässlich der Eroberung von Paris durch preußische Truppen in den Befreiungskriegen seinen heutigen Namen. Ab etwa 1850 wurde die Bebauung des Platzes in klassizistischem Stil vereinheitlicht. Im Jahr 1880 gestaltete der Gartenbaudirektor Hermann Mächtig den Platz neu. Es entstanden an den Seiten des Platzes zwei rechteckige Schmuckbeete. In deren Mitte befand sich je ein rundes Brunnenbecken mit einer aus einer bronzenen Akanthusblätterkrone entspringenden Fontäne.

Der Pariser Platz wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Die verbliebenen Gebäude wurden bis zum Bau der Berliner Mauer ganz abgerissen, lediglich Reste der Akademie der Künste blieben erhalten. Erst nach dem Fall der Mauer wurde ab 1993 über den Wiederaufbau des Platzes kontrovers diskutiert.

Im Ergebnis wurde der Platz nach Gestaltungsvorgaben von Bruno Flierl und Hans Stimmann wiederbebaut, ergänzt durch Maßgaben des Berliner Senats. Kernpunkte waren die Berliner Traufhöhe von 22 Metern sowie die Auflage, für die neuen Gebäude ausschließlich stehende Fenster zu verwenden und maximal 50 Prozent der Fassadenfläche in Glas auszuführen: Historische Elemente und moderne Bauweise sollten eine Einheit ergeben, um an die „goldenen Zeiten“ des Platzes anzuknüpfen.

Nach gartenarchäologischen Grabungen wurde der Platz selbst 1992 durch den Landesgartendenkmalpfleger Klaus von Krosigk einschließlich der Fontänen und Granitpflasterung nach historischem Vorbild rekonstruiert.[2]

Ursprünglich führten die Bundesstraßen 2 und 5 über den Pariser Platz. Nach der Umgestaltung des Platzes zu einem Fußgängerbereich mit eingeschränktem Fahrverbot (Ausnahmen: Fahrräder, Taxis und Anlieger) wird die Trasse nunmehr südlich über Glinkastraße, Behrenstraße und Ebertstraße bzw. nördlich über die Dorotheenstraße um den Pariser Platz herumgeführt.

Anliegende Gebäude

Direkt am Platz befanden bzw. befinden sich folgende Gebäude (entgegen dem Uhrzeigersinn):

In der näheren Umgebung des Platzes befinden sich:

Panorama des Pariser Platzes
Panorama des Pariser Platzes

Prominente ehemalige Anwohner

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Pariser Platz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berlins gute Stube ist fertig. In: Bild, 27. Mai 2008
  2. Zwei historische Brunnen auf dem Pariser Platz auf der Website des Berliner Senats
  3. Neubau des historischen „Haus Sommer“. In: archINFORM. Abgerufen am 1. Dezember 2009
  4. „Spiegel“ eröffnet sein neues Hauptstadtbüro. In: Hamburger Abendblatt, 10. Mai 2006
  5. Wohn- und Geschäftshaus, Pariser Platz 4a
52.51638888888913.378888888889

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