Leitungsgebundene Telekommunikationsverfahren

Leitungsgebundene Telekommunikationsverfahren

Leitungsgebundene Telekommunikationsverfahren unterscheiden sich von leitungslosen Telekommunikationsverfahren dadurch, dass die Netzadapter durch eine Leitung miteinander verbunden sind.

Werden mehr als zwei Teilnehmer verbunden, so sind verschiedene Topologien eines Netzwerkes möglich.

Inhaltsverzeichnis

Vor- und Nachteile

Vorteile gegenüber leitungslosen Verfahren:

  • höhere Sicherheit: Um die Kommunikation abzuhören oder in das Netzwerk einzudringen benötigt man im Regelfall einen physikalischen Zugang zum Netzwerk.
  • höhere Datenrate: Bedingt durch die deutlich geringeren Störungen ist eine höhere Datenrate mit einer niedrigeren Bitfehlerrate möglich.
  • größere Entfernungen: Aufgrund des geringeren Verlusts ist eine Kommunikation über Entfernungen bis zu mehreren 100 km ohne Repeater möglich.
  • geringerer Elektrosmog: Andere Geräte oder Menschen werden weniger stark gestört.

Nachteile:

  • höhere Kosten für die Infrastruktur: Das Verlegen von Leitungen kostet Geld.
  • geringere Flexibilität: Eine bestehende Infrastruktur kann nicht immer problemlos an neue Anforderungen angepasst werden.
  • keine Mobilität möglich: Der Netzzugang ist nur an festen Positionen möglich.

Leitungstypen

Freileitung

  • mögliche Frequenzen: 0 Hz - 100 kHz
  • Repeaterabstand: 2-20 km
  • Bandbreite: < 10 kHz
  • Bitfehlerrate: ?
  • Beispiele: oberirdische Telefonleitung, veraltet, in Deutschland hauptsächlich im bahninternen Fernsprechnetz verwendet

Verdrillte Kupferadern

Koaxialkabel

  • mögliche Frequenzen: bis 5 GHz
  • Repeaterabstand: 1-10 km
  • Bandbreite: 900 MHz
  • Bitfehlerrate: ca. 10-7
  • Beispiele: Telefonnetz (netzintern), Ethernet, Kabelfernsehen, Antennenkabel

Trägerfrequenzanlage (PLC)

  • mögliche Frequenzen: bis 30 MHz (über weite Strecken bis 500 kHz)
  • Repeaterabstand: bis zu 200 Kilometer (je nach System)
  • Bandbreite: bis zu 20 MHz, für große Entfernungen < 10 kHz
  • Bitfehlerrate: ?
  • Beispiele: Drahtfunk, Nachrichtenübermittlung auf Hochspannungsleitungen (Trägerfrequenzen um 1 kHz und zwischen 30 kHz und 500 kHz), PLC-Anschluss für PC

PLC-Anlagen sind eine Zwischenform der drahtgebundenen und der drahtlosen Nachrichtenübermittlung, da mit PLC-Anlagen übertragene Signale in der Nähe der Leitungen auch mit Funkempfängern für die entsprechenden Frequenzen empfangen werden können. Dies wurde früher in Norwegen, bei den sogenannten Linjesendern ausgenutzt. Das waren Rundfunksender im Langwellenbereich, die Stromleitungen zur Übertragung nutzten. PLC-Anlagen sollten nur angewandt werden, wenn durch die Wahl der Übertragungsfrequenz sichergestellt ist, dass keine Funkdienste im Lang- und Kurzwellenbereich gestört werden.

PLC nennt sich auch ein Verfahren Computer zu vernetzen oder mit dem Internet zu verbinden. (Inhouse communication beim Betrieb innerhalb eines Hause genannt). Der Betrieb verursacht über die häusliche oder öffentliche Stromversorgungsleitungen Störungen im Kurzwellenbereich. Schwache Kurzwellensender sind mit einem starken Rausch- oder Stakkatogeräusch überlagert, welches auch in benachbarten Häusern oder Wohnungen zu hören ist. In diesem Fall kann die Bundesnetzbehörde den Betrieb dieser Geräte untersagen.

Hohlleiter

Lichtwellenleiter

Siehe auch


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