- Lekë Dukagjini
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Lekë Dukagjini (* 1410; † 1481) war ein albanischer Fürst, der an der Seite Skanderbegs gegen die Türken kämpfte. Nach ihm ist der Kanun des Lekë Dukagjini benannt, in dem das mittelalterliche Gewohnheitsrecht Nordalbaniens gesammelt wurde und der Tradition nach von diesem Fürsten formuliert wurde.
Über die Abstammung und das Leben des Lekë Dukagjini gibt es kaum zuverlässige Informationen – er ist mehr eine Gestalt der Legende als eine historisch fassbare Person.[1] Er soll in Lipljan (Kosovo) geboren worden sein. 1446 trat er die Nachfolge seines Vaters Pal Dukagjini als Herrscher über das Kleinfürstentum seiner Familie an. Hatten die Dukagjini vorher auch Besitzungen auf dem Amselfeld gehabt, so beschränkte sich Lekës Machtbereich auf einen schmalen Streifen Land in der nördlichen Mirdita, auf das Tal des Drins mit den Orten Puka, Lura und Luma sowie die Region Polatum nordöstlich von Shkodra.[2] Diese zum größten Teil südlich des Drins gelegene Landschaft heißt heute noch Dukagjin. Östlich davon lag das bereits türkisch gewordene Kosovo.
Neben Skanderbeg war er einer der Anführer der Liga von Lezha, in der eine Reihe albanischer Territorialherren sich gegen die osmanische Invasion zusammengeschlossen hatten. Nach dem Tod Skanderbegs setzte er den Widerstand gegen die Türken noch einige Jahre fort. Mit seinem Ableben brach die Liga aber endgültig zusammen und die Türken konnten Nordalbanien für das Osmanische Reich gewinnen.
Quellen
- ↑ Giovanni Musachi, ein vor den Türken geflohener Fürst aus Mittelalbanien, macht in seiner Anfang des 16. Jahrhunderts verfassten Chronik einige allerdings recht verworrene Angaben zur Familie Dukagjini und erwähnt auch Lekë selbst. Vgl. Breve memoria de li discendenti de nostra casa Musachi. Per Giovanni Musachi, despoto d'Epiro. In: Chroniques gréco-romanes inédites ou peu connues publiées avec notes et tables généalogiques, hrsg. v. Karl Hopf, Berlin 1873. Englische Übersetung von Robert Elsie
- ↑ Fatos Tarifa: Of Time, Honor, and Memory: Oral Law in Albania. In: Oral Tradition 23/1 (2008), S. 3-14
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