Liga von Lezha

Liga von Lezha

Die Liga von Lezha (albanisch: Besëlidhja e Lezhës) war ein 1444 geschlossenes Verteidigungsbündnis mehrerer albanischer und montenegrinischer Fürsten gegen die Osmanen. Angeführt wurde der Bund von Gjergj Kastrioti, genannt Skanderbeg, dem Fürsten von Kruja (Kastrioten). Die Liga wurde auch von der Republik Venedig unterstützt.

Im März 1444 organisierte Skanderbeg in der damals unter venezianischer Herrschaft stehenden Küstenstadt Lezha eine Zusammenkunft der wichtigsten regionalen Dynasten aus den Familien Kastrioti, Muzaka, Thopia, Balsha und Crnojević. Auch die Führer der freien nordalbanischen Stämme haben daran teilgenommen. Man kam überein, untereinander Frieden zu schließen und gemeinsam gegen die Türken zu kämpfen. Skanderbeg wurde zum Heerführer des Bundes gewählt. Für weiterreichende politische Entscheidungen brauchte er aber die Zustimmung aller Mitglieder der Liga.

Inhaltsverzeichnis

Kriegsverlauf

1444 konnte Skanderbeg die Türken auf der Ebene von Torvioll (zwischen den heutigen Orten Librazhd und Pogradec [1]) schlagen. Die Kunde über den Sieg der Christen über die Osmanen verbreitete sich in Europa sehr schnell. Auch in den beiden folgenden Jahren gelangen der albanischen Koalition Siege über die Osmanen. 1450 begann am 14. Mai desselben Jahres die erste Belagerung von Kruja, die die Türken im Jahr darauf erfolglos abbrechen mussten. 1451 schloss Skanderbeg ein Bündnis mit dem Königreich Neapel. Vorläufig erhielten die Albaner aber noch keine Hilfe von dort. 1452 wurden die Türken bei Mokra und Meçadi geschlagen. Nach dem Fall von Konstantinopel erhielten die Albaner finanzielle Hilfen aus Neapel und Venedig sowie auch vom Papst. Bis 1462 konnten Skanderbegs Truppen die Türken jedes Jahr schlagen, ohne deren Übermacht aber entscheidend zu schwächen. Jedes Jahr konnte der Sultan ohne Schwierigkeiten ein neues Heer schicken. Nur 1460 und 1463 unterbrachen Waffenstillstände die Kampfhandlungen. 1462 gelang es Skanderbeg, die bedeutende Stadt Ohrid einzunehmen.

1466 wurde die zweite Belagerung der Burg Kruja abgeschlagen. Die Osmanen gründeten aber im Shkumbin-Tal die Festung Elbasan und setzten sich damit endgültig in Albanien fest. 1467 scheiterte die dritte Belagerung von Kruja.

Bis 1468 konnten das etwa 10.000 Mann starke Heer Skanderbegs den Türken standhalten. Finanzielle Unterstützung erhielten die Albaner von Venedig sowie von den Königen Ungarns und Neapels.

Als Skanderbeg 1468 gestorben war, begann die Liga von Lezha zu zerfallen. In Anlehnung an die Venezianer setzten jedoch vor allem die Nordalbaner den Kampf gegen die Osmanen fort. Als das bis dahin venezianisch beherrschten Shkodra 1479 eingenommen wurde, brach der Widerstand zusammen und das gesamte albanische Siedlungsgebiet wurde in das Osmanische Reich eingegliedert.

Mitglieder der Liga von Lezha

Literatur

  • Elsie, Robert: Historical Dictionary of Albania (= European Historical Dictionaries 42). Lanham 2004. ISBN 0-8108-4872-4
  • Marinus Barletius: Historia de vita et gestis Scanderbegi Epirotarum principis. Romae 1510.

Quellen

  1. The Albanians von Edwin E. Jacques, Seiten 179-180, ISBN 0-89950-932-0

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