- Drin
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Drin Zusammenfluss von Großem Drin und Bojana
Daten Lage Albanien, Mazedonien, Kosovo Flusssystem Adria (Mittelmeer) · Buna (Hauptarm) Quelle Schwarzer Drin: Ohridsee, Weißer Drin: nördl. Peć Mündung Großer Drin in die Buna bei Shkodra, Kleiner Drin in den Drin-Golf (Adria) bei Lezha 42.03805555555619.484166666667Koordinaten: 42° 2′ 17″ N, 19° 29′ 3″ O
42° 2′ 17″ N, 19° 29′ 3″ O42.03805555555619.484166666667Länge 285 km Einzugsgebiet 11.756 km² Abflussmenge MQ: 352 m³/s Rechte Nebenflüsse Pećka Bistrica, Valbona, Shala, Kir Durchflossene Stauseen Liqen i Fierzës, Liqen i Komanit, Liqen i Vaut të Dejës Mittelstädte Struga, Debar, Prizren, Kukës, Shkodra , Lezha Kleinstädte Vau-Deja Gemeinden Fierza Der Drin (albanisch auch Drini, kyrillisch Дрим/Drim) ist ein Fluss im Südwesten der Balkanhalbinsel mit einer Länge von 285 Kilometern. Die durchschnittliche Wassermenge beträgt 352 m³/s. Der Fluss entwässert ein Gebiet von 11.756 km², das weite Teile des nördlichen und östlichen Albaniens, Gebiete im Westen Mazedoniens und den westlichen Teil Kosovos umfasst. Der Drin entsteht bei Kukës aus dem Schwarzen und dem Weißen Drin.
Inhaltsverzeichnis
Schwarzer Drin
Der Schwarze Drin (albanisch Drini i zi, mazedonisch Црн Дрим/Crn Drim) entspringt aus dem Ohridsee. Am Ausfluss auf 695 m liegt die mazedonische Stadt Struga. Der Fluss fließt 149 Kilometer nordwärts durch gebirgige Landschaft. Westlich von Debar (Dibra) bildet er auf ein paar Kilometern die Grenze zu Albanien und tritt auf albanisches Gebiet über. Kurz vor der Grenze liegt eine große Talsperre, die den Debarsko Ezero (Debar-See) bildet. Der weitere Verlauf des Flusses in Albanien zieht sich weiter nach Norden durch stark gebirgige, sehr einsame und unwegsame Landschaften.
Weißer Drin
Der Weiße Drin (albanisch Drini i bardhë, serbisch Бели Дрим/Beli Drim) entspringt nahe dem Dorf Radafc/Rahovac nördlich von Peć/Peja in Kosovo aus einer starken Gebirgsquelle. Die ersten 25 Kilometer verläuft er als teilweise stark mäandrierender Ebenenfluss in östliche Richtung, bevor er sich kurz vor der Stadt Klina nach Süden wendet. Sechs Kilometer unterhalb des Ortes mündet von rechts die Pećka Bistrica ein. Der Weiße Drin entwässert die Dukagjin-Ebene (albanisch: Rrafsh i Dukagjinit, serbisch: Metohija). Sein Verlauf führt dabei ab Klina primär nach Süden, wo er zunächst in einem engen Tal durch die westlichen Ausläufer des Crnoljeva-Gebirges fließt. Nach dem Wiedereintritt in die Ebene nimmt der Drin die von rechts kommende Dečanska Bistrica und einige Kilometer weiter den Erenik auf.
Auf den letzten 20 Kilometern seines Laufes in Kosovo - etwa ab dem Ort Krajk - durchfließt der Weiße Drin teilweise enge Schluchten und ist bereits dem Einfluss der Fierza-Talsperre unterworfen, die sich im benachbarten Albanien befindet. Hier nimmt er von links seinen letzten größeren Nebenfluss, die Prizrenska Bistrica, auf.
Mit etwa 113 km auf kosovarischem Gebiet ist er der längste Fluss des Landes. Westlich der Stadt Prizren überquert er die Grenze zu Albanien, wo er sich nach 16 Kilometern mit dem Schwarzen Drin vereinigt.
Vereinigter Drin
Bei der nordalbanischen Stadt Kukës vereinigen sich der Weiße und der Schwarze Drin. Der Flusslauf ist in den Nordalbanischen Alpen, die westwärts durchquert werden, beinahe ausnahmslos gestaut. Beide Oberläufe speisen den Fierza-Stausee (Liqeni i Fierzës, 72,5 km² und einer Tiefe bis zu 128 m), der den Weißen Drin bis über die Grenze nach Kosovo staut. Der folgende Koman-Stausee (Liqeni Komanit, 12 km², maximale Tiefe: 96 m) dient in der abgelegenen Bergregion auch als Verkehrsweg. Eine Fähre verkehrt täglich auf dem See. Die Staumauer von Vau-Deja, die den Liqen i Vaut të Dejës bildet (24,7 km², maximale Tiefe: 52 m)[1], befindet sich am westlichen Rand des Gebirges.
Der Fierza-Stausee wird zudem vom Nebenfluss Valbona, der Koman-Stausee von der Shala gespeist.
Unterläufe
Kurz nach der Staumauer trennt sich der Drin in der Küstenebene Nordalbaniens (Bifurkation). Bodensenkungen oder Hochwasser in den Jahren 1858/59 führten dazu, dass die Mehrheit der Wassermassen sich einen neuen Weg suchte,[2][3] der vermutlich mit dem Verlauf im Altertum einigermaßen übereinstimmen dürfte.
Ein sehr kleiner Flussarm (Drini i Lezhës), der heute hauptsächlich vom Zufluss Gjader gespeist wird, zieht sich nach Süden.[4] Dies war früher der einzige Lauf. Wenig westlich der Stadt Lezha, wo er sich einen Weg zwischen zwei Hügeln durch bahnt, erreicht er im Drin-Golf das Adriatische Meer. In der flachen Küstenebene hat er ein großes Lagunensystem gebildet. Die Hauptlagune nördlich des Drins heißt Kuna, diejenige südlich Vain
Der zweite, größere Flussarm (demzufolge auch Großer Drin, Drini i Madh, genannt) verläuft nach Westen. Er passiert die Stadt Shkodra südlich und vereinigt sich unweit der Burg Rozafa mit der Buna (serbisch Bojana), die soeben den Shkodrasee verlassen hat. Die Buna, die während mehr als der Hälfte der Strecke die Grenze zwischen Albanien und Montenegro bildet, erreicht nach ca. 32 km die Adria. Die Mündung befindet sich rund 20 km nordwestlich der Mündung des südlichen Drin-Armes ebenfalls am Drin-Golf.
Die Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG hat 2009 mit dem Bau des Flusskraftwerks Ashta mit Hydromatrix-Technologie am Großen Drin etwas südlich von Shkodra begonnen. Das Kraftwerk soll ab 2012 jährlich 48,2 MW Strom produzieren und 100.000 Haushalte versorgen.[5]
Literatur
- Karl Karohl: Durch Albaniens Schluchten - Eine besinnliche Faltbootfahrt quer durch das Land der Schkipetaren und eine kurz gefaßte Geschichte des Landes. Brücke-Verlag Kurt Schmersow, Kirchhain 1939
- International Network of Water-Environment Centres for the Balkans (INWEB): Drin/Drim River Sub-basin.
Einzelnachweise
- ↑ Instat: Tregues sipas qarqeve/Indicators by Prefectures 2005/06, Tirana 2007
- ↑ Karl Reddemann: Zur Geschichte der Städte Shkodër, Durrës, Tirana, Gjirokastër und Elbasan. In: Cay Lienau, Günter Prinzing (Herausgeber): Albanien – Beiträge zur Geographie und Geschichte. Verlag Dr. Cay Lienau, Münster 1986, ISBN 3-9801245-0-9
- ↑ Niko Pano: Pasuritë ujore të Shqipërisë. Akademia e Shkencave e Shqipërisë, Tirana 2008, ISBN 978-99956-10-23-4.
- ↑ Volker Grundmann: Reisehandbuch Albanien. Unterwegs Verlag, Singen 2010, ISBN 978-3-86112-274-6.
- ↑ Pressemitteilung vom 25. Mai 2009
Weblinks
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