- Leonida Bissolati
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Leonida Bissolati (* 20. Februar 1857 in Cremona; † 6. März 1920 in Rom) war ein italienischer Politiker der Sozialistischen Partei Italiens (Partito Socialista Italiano) und 1912 Begründer der Sozialistischen Reformpartei Italiens (Partito Socialista Riformista Italiano)
Werdegang
Bissolati war ein uneheliches Kind, das bis zum 18. Lebensjahr den Namen Leonida Bergamaschi trug. Anschließend wurde er von Stefano Bissolati (* 1823) adoptiert, der mit 37 Jahren sein Priesteramt zurückgelegt und Direktor der Stadtbibliothek Cremona geworden war. Bissolati schließt sein Rechtsstudium in Bologna im Alter von 20 Jahren ab und wird sozialistischer Gemeinderat in seiner Heimatstadt. Als praktizierender Rechtsanwalt veröffentlicht er zahlreiche Fachartikel. Von 1889 bis 1895 initiiert er ein Projekt zur Verbesserung der Lebensumstände der Landarbeiter. 1889 gründet er die Zeitung "L'eco del popolo" (Volksecho), das in der Folge zum offiziellen Organ der Partito Socialista Italiano in Cremona wird. Er veröffentlicht darin u.a. das Kommunistische Manifest. 1896 wird er Chefredakteur des Parteiorgans Avanti!, das er bis 1903 und dann nochmals von 1908 bis 1910 leitet. 1897 wird er vom Wahlkreis Cremona ins Parlament entsendet. Seine Weigerung gegen den Krieg in Libyen aufzutreten zwingt ihn im Februar 1912 zum Rücktritt als Parlamentarier, fünf Monate später wird er auch aus der Partei ausgeschlossen. Bissolati gibt nicht auf, sondern gründet die Partito Socialista Riformista Italiano und erhält 1916 einen Ministerposten. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges plädiert er dafür, die neuen Grenzen nach den Grundsätzen des Völkerbundes, also ethnisch zu ziehen. Als er mit diesem Grundsatz nicht durchkommt, legt er Ende 1918 seine Ämter zurück. Er stirbt nach einer postoperativen Infektion.
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